Ex-Skistar macht seinem Ärger Luft
Neureuther platzt der Kragen: "Es geht jetzt um die Kinder und nicht um Urlaub auf Mallorca!"

21.03.2021 | Stand 17.09.2023, 22:06 Uhr

Mann der klaren Worte: Felix Neureuther. −Foto: dpa

Felix Neureuther (36) ist bekannt für seine klaren Worte. Nun platzte ihm im Rahmen der ARD-Wintersportübertragung am Sonntag der Kragen. Im Gespräch mit Moderator Markus Othmer kritisierte er die Behörden für ihren aus seiner Sicht stiefmütterlichen Umgang mit Kindern in der Pandemie.

Nach einem Beitrag über die drohenden Nachwuchs-Probleme im Skisport durch die Corona-Krise sprach Neureuther mit Othmer über die andauernden Einschränkungen im Sport – auch für Kinder. Nur in Regionen mit Inzidenzen unter 100 dürfen sich derzeit mehrere Heranwachsende zum Sport treffen.

"Am meisten haben bisher die Kinder gelitten", sagte Neureuther mit Blick auf die Lockdown-Folgen für Sportler. "Es geht ja nicht nur um den Skisport, sondern im allgemeinen um den Vereinssport. Die Kinder haben soviel erlebt im letzten Jahr, mit Home-Schooling und so weiter. Die bewegen sich nicht mehr, sitzen stundenlang vor dem Computer oder dem Handy. Wir müssen sie wieder mehr in Bewegung bringen", forderte der ehemalige Slalom-Weltcupsieger.

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Er könne ja viele Maßnahmen nachvollziehen, auch angesichts wieder steigender Infektionszahlen, sagte Neureuther, aber: "Ich verstehe einfach nicht, dass die Kinder in der Schule zusammensitzen, aber dann nicht an der frischen Luft und in kleinen Gruppe Sport machen dürfen. Man dafür doch eine Regelung finden können." Eine Gesellschaft könne auf Dauer nur gesund bleiben, wenn sie sich bewege.

Besonders regt den 36-Jährigen aber eine Tatsache auf: "Da dürfen wir jetzt nach Mallorca fliegen, aber nicht in unserer Heimat draußen Sport machen. Weil dieser Mallorca-Urlaub jetzt so wichtig ist... Es geht jetzt um die Kinder und nicht um Urlaub auf Mallorca!"

Am Montag treffen sich Bund und Länder zur nächsten großen Corona-Konferenz. Ob der Kinder- und Jugendsport dabei auf der Agenda steht? Angesichts steigender Infektionszahlen und im Raum stehender Verschärfung der Maßnahmen eher unwahrscheinlich.