Ski Alpin
Training erlaubt, aber Anlage gesperrt: Skiverbände klagen Freigabe beim Verwaltungsgerichtshof ein

17.03.2021 | Stand 17.03.2021, 8:00 Uhr

Leere Hänge am Geißkopf: Weder für Kaderathleten des Bayerischen Skiverbandes noch für Freizeitsportler durfte in diesem Winter der Betrieb mit dem im Herbst neu gebauten Sessellift starten. −Foto: Hartl

Trotz Erlaubnis für kontaktfreien Sport dürfen Kinder weiter nicht Skifahren – weil es ein Nutzungsverbot für Skilifte gibt. Dagegen hat der Bayerische Skiverband (BSV) nun Einspruch beim Verwaltungsgerichtshof eingelegt. Unterstützung kommt auch aus der Region.

Wieder ist es nichts geworden aus Schneetraining am Wochenende – obwohl nach den neuen Corona-Regelungen kontaktfreier Sport auf Sportstätten unter freiem Himmel in Gruppen von bis zu 20 Kindern unter 14 Jahren möglich sein sollte, sofern die Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 liegt. "Leider und zu unserem vollkommenen Unverständnis haben wir nun erfahren, dass dieses Konzept nach einer Anordnung aus dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege nicht umgesetzt werden kann", teilte der Bayerische Ski-Verband (BSV) in einer Erklärung mit.

Deshalb habe man sich zu einem drastischen Schritt entschieden, wie es heißt: "Der BSV reicht mit der Unterstützung des Deutschen Ski-Verbandes Klage beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof ein und prüft weitere rechtliche Schritte, um die Öffnung der Sportstätten für alle Race-Card-Inhaber unter 14 Jahren zu erwirken."

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"Das Staatsministerium stellt die durch Vereine organisierte Sportausübung in Kleingruppen mit der Nutzung der Skilifte als Freizeitanlagen gleich. Das ist in unseren Augen falsch", erklärt BSV-Präsident Herbert John. Wolfgang Weißmüller, Geschäftsführer des Bayerischen Skiverbandes assistiert: "Nach unserer Auffassung ist der vereinsbasierte Trainingsbetrieb von Kindern und Jugendlichen in der Sportart Ski Alpin mit allen anderen Freiluftsportarten gleichzusetzen."

Sieben Skilifte laufen in Bayern. Ausschließlich Athleten der Bundes- und Landeskader sowie Startpassinhaber nutzen diese. "Die Klage des BSV ist einerseits verständlich", erklärt Max Gibis, Präsident des Skiverbandes Bayerwald. "Ski alpin ist ein kontaktfreier Sport in der Natur und sollte daher ermöglicht werden", positioniert sich der CSU-Landtagsabgeordnete aus Mauth (Lkr. Freyung-Grafenau) hinter dem Dachverband. "In Mitterfirmiansreut können bei uns Mitglieder der Landeskader, also Berufssportler, trainieren. Das funktioniert sehr gut", stellt Gibis fest, um schmunzelnd nachzuschieben: "Zumindest solange es die Schneelage noch zulässt." Wie der Antrag des BSV vor Gericht enden wird, vermag Gibis nicht zu prophezeien und verweist auf das Sprichwort: "Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand."

− mah/mjf

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