Die Bilanz ist erschreckend: Sechsmal trafen die Ingolstadt Dukes in der 1. Football-Bundesliga (GFL1) bisher auf die Marburg Mercenaries. Sechsmal gingen sie dabei als Verlierer vom Platz. Selbst im Jahr 2017, als die Herzöge die Play-offs erreichten, hatten sie mit 10:16 und 22:40 das Nachsehen. Das soll sich jetzt ändern.
Denn wenn die Herzöge an diesem Sonntag, 23. Juli, um 15 Uhr (ab 14.45 Uhr als Livestream auf sportdeutschland.tv) bei den Söldnern antreten, treffen die Ingolstädter auf einen Gegner, der ohne jeglichen Punkt am Tabellenende steht. Dabei waren die Nordhessen, die seit 2003 in der höchsten deutschen Liga spielen, mit ganz anderen Vorstellungen in die Saison gegangen. Das Erreichen der Play-offs wurde als durchaus realistisches Ziel angesehen. Inzwischen gilt das ganze Augenmerk dem mutmaßlichen Abstiegs-Showdown am 27. August gegen den Tabellenvorletzten Razorbacks Ravensburg.
Dass die Mercenaries deshalb die übrigen Spiele bereits abgehakt haben, glaubt Dukes-Headcoach Eugen Haaf aber nicht: „Die Marburger stehen mit dem Rücken zur Wand, für sie geht es jetzt um alles. Wer die Mercenaries jetzt nicht ernst nimmt, wird sich noch wundern.“
Gegner der Dukes hat Personal mit Erfahrung in der NFL
Und auch die Personalplanung beim kommenden Gegner zeigt, dass die Marburger schon vorzeitig die Weichen auf Klassenerhalt stellen wollen. Die Amerikaner Darius Lewis und Danny Farley wurden wieder nach Hause geschickt, ebenso wie drei weitere Spieler und ein Trainer. Neu geholt wurden Running Back Doni Penick und Defensive Back Cory McCoy, der von der Marshall University kommt und bereits Erfahrungen in der NFL bei den Pittsburgh Steelers und den Baltimore Ravens gesammelt hat.
„Sie stehen gegen uns zum ersten Mal auf dem Platz, deshalb sind sie noch schwer einzuschätzen. Aber ich bin überzeugt, dass sie die Mercenaries deutlich verstärken werden,“ warnt Haaf davor, den Gegner nach seinem derzeitigen Tabellenstand einzuschätzen.
Seine Warnung scheint nicht auf taube Ohren gestoßen zu sein, die Trainingsbeteiligung nach einer trainingsfreien Woche habe gezeigt, dass die Spieler durchaus an ihre letzten Erfolge anknüpfen und den Fehlstart mit drei Niederlagen in Folge endgültig vergessen machen wollen. Und, da zeigte sich selbst Haaf überrascht, selten erklärten so viele Spieler ihre Bereitschaft die weite Fahrt am Sonntag auf sich nehmen zu wollen. Weil das Team aus Marburg immer erst spät in der Nacht zum Montag zurückkommt und viele am Montagmorgen schon wieder zur Arbeit müssen, gab es in der Vergangenheit immer Probleme bei Spielen in Marburg.
„Wir können zwar nicht mit vollem Kader antreten, aber insgesamt sind wir dieses Mal gut besetzt“, ist Haaf zufrieden. Am meisten fällt der Ausfall von Wide Receiver Anton Chereminsky ins Gewicht, der aus beruflichen Gründen in China weilt und deshalb auch in den nächsten Spielen fehlen wird. Die Zielrichtung für Sonntag hat Haaf schon klar vorgegeben: „Wir wollen unsere schwarze Serie gegen Marburg endlich beenden. Aber wir wissen auch, dass das ganz, ganz schwer werden wird.“
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