Viermal Edelmetall aus Hochbrück
Teilnehmer aus Brunnen überzeugen bei Bayerischen Meisterschaften im Wurfscheibenschießen

12.09.2023 | Stand 12.09.2023, 20:46 Uhr

Eine der schönsten Wurfscheibenanlagen in ganz Bayern: die Arena der Sportschützen Brunnen. Foto: R. Haßfurter (Archiv)

Warum Tontaubenschießen? „Ganz einfach, weil’s eine Menge Spaß macht“, antwortet Thomas Schmid mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Und er muss es ja wissen, schließlich ist er der Chef der Brunnener Wurfscheiben-Arena – also einer der wenigen Anlagen, auf denen diese faszinierende Präzisionssportart in Bayern intensiv ausgeübt werden kann.

„Wir haben Besucher aus dem gesamten Freistaat“, vermeldet Schmid stolz. Und wenn wir schon gerade im „gesamten Freistaat“ sind: Auch die Brunnener Sportschützen an sich zählen in jenem zur Spitze – wie die Bayerischen Meisterschaften 2023 zeigten. Sogar einen neuen Titelträger besitzt der im Oktober 1972 gegründete Verein aus dem Altlandkreis Schrobenhausen jetzt.

Richard Biehl heißt er, und er setzte sich in der Disziplin „Wurfscheiben Doppeltrap Herren IV“ durch. „Er ist bei uns zwar erst seit zwei Jahren aktiv, aber als passioniertem Jäger scheint ihm die Treffsicherheit in die Wiege gelegt worden zu sein“, berichtet Schmid

. Und was bedeutet „Doppeltrap“? Auch darauf hat der Dritte Brunnener Schützenmeister schnell eine verständliche Antwort parat: „Hierbei werden Dubletten geschossen – was bedeutet, dass zwei Tontauben gleichzeitig geworfen werden und mit zwei Schüssen schnell hintereinander getroffen werden müssen.“

Mit anderen Worten: Für Zuschauer ist dies ausgesprochen spektakulär, für die Schützen ausgesprochen anspruchsvoll. Aber Biehl beherrscht es – besser als jeder andere aus Bayern in seiner Altersklasse, wie sich jetzt eben zeigte. Aber nicht nur er ließ es in Hochbrück so richtig krachen – sondern auch die Brunnener Doppeltrap-Mannschaft in der Altersklasse „Herren I“: Das aus Herbert Karhan, Christian Bauch sowie Murat Ceceloglu bestehende Trio schaffte vor den Tore Münchens ebenfalls den Sprung auf das Siegerpodest – durfte sich am Ende über Rang drei freuen.

Und damit immer noch genug: Karhan sammelte in der Herren-II-Einzelwertung eine weitere Medaille, wurde mit einem Ergebnis in Höhe von 105 stolzer Dritter. „Ich kann wohl mit Fug und Recht behaupten, dass die Bayerischen Meisterschaften 2023 einer der erfolgreichsten Wettkämpfe in unserer Vereinshistorie waren“, so Schmid stolz.

Erhärtet wird diese These durch die Brunnener Resultate in der Disziplin „Trap“. So gewann Karhan hier ein weiteres Mal Bronze bei den Herren II. Das Herren-I-Team – erneut in der Besetzung Karhan, Bauch und Ceceloglu – schrammte als Vierter hauchdünn an Edelmetall vorbei. Nur der Vollständigkeit halber: Beim „Trap“ wird die Wurfscheibe von einem Punkt in variierende Richtungen abgeworfen.

„Ganz allgemein ist es so, dass man bei uns nie weiß, woher die Taube kommt“, erklärt Schmid: „Trotzdem müssen wir sie ganz schnell erwischen – denn je weiter sie dann weg ist, umso schwieriger wird das Unterfangen.“ Was bedeutet, dass man sich nur mit speziellen Vorkenntnissen an diese Sportart heranwagen kann? Der Arena-Chef schüttelt den Kopf: „Nein, überhaupt nicht. Unsere Anlage ist jeden Freitagnachmittag, jeden Samstagnachmittag sowie jeden Sonntagvormittag auch für blutige Anfänger geöffnet, die von uns dann halt genauestens in Sachen Tontaubenschießen unterwiesen werden.“ Und wer weiß, vielleicht kommen hierbei bald weitere Medaillengewinner aus Brunnen heraus.

SZ