GFL1: 45:28-Auswärtssieg in Niederbayern
Straubing als Spielball – und jetzt gibt es trainingsfrei für die Ingolstadt Dukes

09.07.2023 | Stand 14.09.2023, 21:40 Uhr

Schon die ganze Saison ein großer Aktivposten: Passempfänger Sven Beyrich gehörte dieses Mal mit zwei Touchdowns vor der Halbzeitpause zu den Matchwinnern der Ingolstädter. Foto: Lüger

Der Aufwärtstrend bei den Ingolstadt Dukes hat dann doch angehalten. Der Aufsteiger in die 1. Football-Bundesliga gewann nach dem Heimerfolg gegen die Munich Cowboys in der Vorwoche auch sein Auswärtsspiel bei den Straubing Spiders hochverdient.



Durch das 45:28 (14:0, 17:7, 0:14, 14:7) setzen sich die Ingolstädter erst einmal in der oberen Tabellenhälfte der GFL1-Südstaffel fest. Den Grundstein legten die Herzöge von der Schanz schon in der ersten Halbzeit, als sie gegen einen in dieser Phase hilflosen Gegner einen beruhigenden 31:7-Vorsprung herausschossen. Auch als die niederbayerischen Gastgeber im dritten Viertel bis auf 21:31 herankamen, bewahrten die Dukes die Ruhe und brachten den Vorsprung sicher über die Zeit. „Ich habe zu keinem Zeitpunkt unseren Sieg als gefährdet angesehen“, konnte Ingolstadts Headcoach Eugen Haaf das Spielgeschehen gelassen verfolgen. „Wir mussten nochmal kurzzeitig aufs Gaspedal treten, am Ende haben wir das Ergebnis dann nur noch verwaltet und die Zeit von der Uhr genommen.“

Headcoach Eugen Haaf gibt trainingsfrei



Dass im zweiten Durchgang der Überlegenheit etwas nachließ, führt Haaf auch auf die große Hitze zurück. „Wir haben ja ein großes Problem mit fehlenden Linienspielern, deshalb mussten diejenigen, die noch im Einsatz waren, durchspielen. Das merkt man mit zunehmender Spieldauer, aber die Jungs haben das gut gemacht“, lobte der Headcoach seine „schweren Jungs“ und hatte dann gleich noch ein Schmankerl für die Spieler parat: „Nächste Woche haben ich allen trainingsfrei gegeben. Sie haben eine harte und anstrengende Zeit hinter sich und haben sich das verdient. Und sie brauchen das auch unbedingt.“

Besonders Top-Receiver Gabe Boccella kann die Pause gebrauchen, ging er am Samstag doch mit einer leichten Knieverletzung (aus dem Spiel gegen die Cowboys) und dazu einer leichten Erkältung ins Spiel. Zudem wurde er meist von zwei Gegenspielern in die Zange genommen. „Aber das war kein Problem für uns, denn dadurch gingen wieder andere Fenster für uns auf“, war das für Haaf nicht unbedingt ein Nachteil. Sein Quarterback Matthew Weimer konnte dadurch häufig bei seinen Anspielstationen variieren.



Noch vor der Halbzeit stand es 28:0

Nach sieben Minuten spielte der US-amerikanische Spielmacher den erneut starken Passempfänger Sven Beyrich frei. Und noch vor dem ersten Seitenwechsel war auch Running Back Jean-Charles „Sanka“ Moukouri erfolgreich, sodass die Dukes beruhigt ins zweite Viertel gehen konnten. Dort sorgten sie dann schnell für klare Fronten, weil Receiver Jan Hochschild und erneut Beyrich auf 28:0 erhöhten. Erst eine Minute vor der Halbzeitpause gelang den Hausherren nach einem 38-Yard-Pass von Quarterback Christopher Robison zu Kamal Cass erstmals was Zählbares. Nach einem Fieldgoal durch Dukes-Aushilfskicker Philipp Ponader, der auch wieder alle Extrapunkte sicher verwandelte, hieß es zur Halbzeitpause 31:7 für die Gäste aus Oberbayern.

Cass und Robison ließen bei den Hausherren noch einmal ein Fünkchen Hoffnung aufkommen, als sie mit zwei gelungenen Spielzügen im dritten Viertel auf 31:21 verkürzten. Doch dann zogen die Dukes, die jetzt den einen oder anderen Backup noch aufs Feld schickten, die Zügel noch einmal an und sorgten durch weitere Touchdowns von Weimer und Boccella für klare Verhältnisse. Bei den Spiders war nur noch Cass erfolgreich, den die Dukes nie richtig in den Griff bekamen. Dafür war mit Isaiah Amaechi einer der gefährlichsten Straubinger bei Defensiv-Ass Rashad Greene komplett abgemeldet.

Rückspiel Dukes gegen Spiders am 29. Juli



Bevor es am Samstag, 29. Juli, zum Rückspiel zwischen Spiders und Dukes im ESV-Stadion kommt, müssen die Schanzer noch einmal auswärts ran: Am 23. Juli sind sie beim noch sieglosen Süd-Tabellenletzten Marburg Mercenaries zu Gast. Ein Spiel, das Haaf weniger wegen der Stärke des Gegners als wegen der weiten Anreise (400 km) – noch dazu am Sonntagnachmittag – fürchtet: „Da werden bei uns etliche Spieler fehlen, die am Montagfrüh schon wieder in die Arbeit müssen. Das ist bei unserer dünnen Personaldecke ein gewaltiges Problem.“

DK