Footballer beenden Durststrecke
Boccella mit drei Touchdowns: Ingolstadt Dukes feiern gegen Munich Cowboys ihren zweiten Saisonsieg

02.07.2023 | Stand 14.09.2023, 22:09 Uhr

Spektakulärer Touchdown: Ingolstadts Gabe Boccella (rechts) pflückt den Ball herunter. Foto: Lüger

Die Ingolstadt Dukes haben ihre Talfahrt gestoppt. Nach drei Niederlagen in Folge hat der Aufsteiger zur 1. Football-Bundesliga (GFL1) das Oberbayern-Derby gegen die Munich Cowboys hochverdient mit 39:20 (12:3, 17:3, 7:7, 3:7) gewonnen. „Natürlich sind wir noch nicht ganz raus, aber heute war der richtige Zeitpunkt, um einen Schritt in die richtige Richtung zu machen“, sagte Headcoach Eugen Haaf nach der Partie vor knapp 2100 Zuschauern und konnte sich entspannt zurücklehnen.

Allerdings war seiner Truppe zunächst die nervliche Anspannung anzumerken, alles wirkte noch etwas verkrampft. So kamen die Münchner durch Vincent Müller zu einer Interception, die sie dazu nutzten, bis an die 15-Yard-Linie der Herzöge vorzustoßen. Von dort bediente Quarterback Luca Raue seinen Receiver Lorenzo Thompson, der den Ball aber in der Endzone fallen ließ. Per Fieldgoal durch Kicker Baris Dasar gingen die Cowboys dennoch in Führung.

Im Gegensatz zu den vorangegangenen Spielen fiel das Team der Ingolstädter dieses Mal aber nicht auseinander, sondern gab die passende Antwort. Zunächst pflückte Gabe Boccella einmal mehr einen schwer zu nehmenden Ball spektakulär herunter, dann nutzte auch Anton Chereminsky einen weiten Pass von Quarterback Matthew Weimer zu einem Touchdown. Da Extrakick beziehungsweise die Two-Point-Conversion nicht erfolgreich waren, wurden mit einem 12:3 die Seiten gewechselt.

Weil die Defense an diesem Tag ein sehr gutes Spiel machte, konnten sich die Cowboys kaum einmal in Szene setzen. Meist wurden sie von den Dukes frühzeitig gestoppt und so gelang ihnen auch im zweiten Viertel nur ein Fieldgoal – erneut durch Dasar. Doch auch darauf hatten die TV-Footballer schnell eine Antwort. Erneut gelang das Zusammenspiel zwischen Weimer und Boccella hervorragend und der Receiver der Dukes erhöhte auf 19:6.

Weil bei den Gästen nach vorne wenig zusammenging, nahmen sie Raue vom Feld und brachten dafür Justin Sottilare, der eigentlich in erster Linie als Offensive Koordinator tätig ist. Mit seinen Pässen brachte er mehr Bewegung ins Spiel der Cowboys, doch die Receiver ließen einige einfache Bälle fallen. Kurz nach seiner Einwechslung unterlief Sottilare allerdings ein krasser Fehlpass, den Rashad Green noch in der eigenen Hälfte abfing und bis in die Endzone trug. Ein Fieldgoal von Philipp Ponader sorgte dann für einen beruhigenden 29:6-Vorsprung der Dukes.

„In der ersten Halbzeit haben wir aufs Gas gedrückt, um uns einen Vorsprung herauszuarbeiten. Das ist uns auch gut gelungen und so haben wir uns in der zweiten Halbzeit darauf beschränkt das Spiel zu verwalten“, war Haaf mit dem Spielverlauf sehr zufrieden. Auch deshalb, weil er mit zunehmender Spieldauer immer mehr Backups einwechseln konnte und ihnen damit zu Spielpraxis verhalf. Eine weitere glänzende Zusammenarbeit zwischen Weimer und Boccella brachte dann die endgültige Entscheidung, zu deutlich war an diesem Tag die Überlegenheit der Dukes, als dass sie noch hätten in Verlegenheit kommen können.

In der Folge wurde das Traumduo der Dukes aber geschont, denn beide hatten sich im Lauf des Spiels leichte Blessuren zugezogen. „Wir müssen sie in dieser Woche nochmal vom Arzt untersuchen lassen, dann werden wir sehen, ob sie am Samstag beim Spiel in Straubing wieder eingesetzt werden können“, will Haaf kein Risiko eingehen. So ließ der Angriffsschwung der Dukes dann doch etwas nach und es reichte nur noch zu einem Fieldgoal von Ponader, während die Münchner jetzt zu ihren beiden einzigen Touchdowns kamen. Daniel Bohnet und Austin Upshaw sorgten dafür, dass die Niederlage der Cowboys moderat ausfiel.

Haaf störte das nicht mehr, er ist schon wieder auf das Spiel in Straubing fokussiert: „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, weil das ein ganz wichtiges Spiel für uns war. Aber es darf keiner glauben, dass wir in Straubing genauso auftrumpfen können. Wir spielen schließlich in der höchsten deutschen Liga, da bekommst du keine Freinummern.“ Und er macht seinen Spielern gleich deutlich, was jetzt auf sie wartet: „Wir müssen jetzt zweimal intensiv trainieren.“

DK