Wüstenklassiker
46. Rallye Dakar: So lief die neunte Etappe um den Gesamtführenden Carlos Sainz im Audi

16.01.2024 | Stand 16.01.2024, 16:01 Uhr

Weiterhin ganz vorne: Carlos Sainz. Foto: Imago Images

Man hätte schon fast an eine Triumphfahrt denken können, so wie die drei Audis am Mittwoch als erste Rennautos direkt hintereinander über die Ziellinie rauschten. Doch dieser Gedanke wäre arg verfrüht, handelte es sich doch nur um die neunte von zwölf Etappen der Rallye Dakar.

Und der Einlauf täuschte auch beim Ergebnis: Audis Top-Hoffnung Carlos Sainz kam zwar als Erster in Al-Ula an, die Etappe gewann aber doch wieder sein später gestarteter, schärfster Konkurrent Sébastien Loeb. Der dreifache Dakar-Zweite aus Frankreich, der unbedingt seinen ersten Gesamtsieg haben möchte, erzielte die schnellste Zeit und knappste 4:14 Minuten von Sainz‘ Vorsprung im Gesamtklassement ab.

Bei Audi dürfte man aber dennoch sehr zufrieden sein über eine Etappe ohne größere Probleme, die den Ingolstädter Autobauer einen weiteren Schritt näher zum Triumph beim Wüstenklassiker bringt. Sainz lieferte mit Navigator Lucas Cruz im elektrisch angetriebenen Audi RS Q e-tron erneut eine tadellose Fahrt durch die saudische Wüste ab. Das spanische Audi-Duo landete direkt hinter Loeb auf Tagesrang zwei und hielt den Abstand überschaubar. Bei noch drei ausstehenden Abschnitten (siehe auch Hauptartikel) hat Sainz noch ein Polster von 20:33 Minuten.

Seine Teamkollegen Mattias Ekström und Stéphane Peterhansel –‑ Etappensieger und Zweiter am Vortag – stellten sich nach ihren persönlichen Erfolgen in den Dienst der Mannschaft. Auf dem Stück von Ha‘il nach Al-Ula mit 417 Wertungskilometern übernahmen sie quasi Geleitschutz für Sainz. Peterhansel und Co-Pilot Edouard Boulanger ließen sich nach dem Start unmittelbar zurückfallen und hingen dem Audi-Leitwolf immer am Hinterrad.

Ekström und Beifahrer Emil Bergkvist, die die Etappe eröffnet hatten, wurden nach zwei Plattfüßen von Sainz überholt und blieben an ihm dran. Beide Crews wären als Helfer zur Stelle gewesen für den (Not-)Fall, der aus Audi-Sicht glücklicherweise nicht eintrat. Und ganz nebenbei ergab sich mit dem Zieleinlauf von Audi auf den provisorischen Plätzen eins, zwei, drei immerhin ein schönes Fotomotiv für die Presse. Die Rallye endet aber erst am Samstag in der saudischen Hafenstadt Yanbu am Roten Meer.