Andreas Bichler hatte Geburtstag, am Sonntag wurde er 47 Jahre alt. Aber so richtig nach Feiern war ihm nicht zumute, denn ausgerechnet an jenem 14. Januar musste der Brunnener zuschauen. Nichts wurde es mit einem Einsatz für seinen BSV Playhouse Fürstenfeldbruck in der 2. Poolbillard-Bundesliga Süd, es blieb ihm nur das Daumendrücken vom Rande aus.
„Natürlich war das ein Stück weit bitter für mich“, räumt einstige Jugend-Vize-Europameister aus Brunnen ein: „Aber es war schon vor Längerem so abgesprochen worden, dass ich in jener Heimpartie gegen den BSV Dachau I nur Ersatz bin und stattdessen unser tschechischer Leistungsträger Roman Hybler spielt.“ Am Ende stand’s dann zwischen den beiden Landkreisrivalen 4:4 unentschieden. Immerhin.
Oder doch ein bisschen zu wenig aus Sicht der Fürstenfeldbrucker – immerhin waren sie zum Jahreswechsel noch ganz oben im Klassement gestanden? „Wir wussten immer, dass diese Tabellenführung zwar schön, aber nur eine Momentaufnahme sein wird“, sagt Bichler dazu: „In unserer 2. Bundesliga Süd geht es ausgesprochen eng zu. Jetzt haben wir an einem Wochenende mal nicht gewonnen – und prompt sind wir vom ersten auf den vierten Rang zurückgefallen. Folgerichtig gehen unsere Blicke eher nach hinten, nicht nach vorne.“ Konkret heißt das, dass der 47-Jährige und sein Team keinesfalls noch bis auf die sechste Stelle abrutschen wollen – denn das wäre zum Schluss gleichbedeutend mit der Teilnahme an der Abstiegsrelegation. Der momentane Vorsprung des BSV Playhouse dorthin: nur drei Punkte.
„Deshalb müssen wir am nächsten Spielwochenende unbedingt ungeschlagen bleiben – denn an jenem treffen wir zu Hause auf zwei Mannschaften, die aktuell im Klassement hinter uns zu finden sind“, weiß Bichler. Dann – am 9. März gegen den 1. BC Saarbrücken I und am 10. März gegen den PBC Joker Altstadt II – auch wieder mit ihm in der Stammformation? „Ja, in der restlichen Saison bin ich gesetzt“, verrät Bichler: „Und mit solchen Leistungen, wie ich sie zuletzt am Samstag zeigte, kann ich meinem Team auch weiterhelfen.“
In der Tat: Am Samstag, also 24 Stunden vor seinem Geburtstag, war er sehr wohl zum Einsatz gekommen. Der Gegner der Fürstenfeldbrucker hatte auch da schon BSV Dachau I geheißen – allerdings mussten sie am 13. Januar auswärts ran. Was Bichler nicht davon abhielt, seinen direkten Konkurrenten Manuel Ederer im 14.1 endlos mit 125:61 zu schlagen. Und auch in seiner 9-Ball-Partie gegen den 19-fachen Europameister Ralf Souquet hielt der Brunnener lange Zeit richtig gut mit – um am Ende doch mit 5:9 zu unterliegen. „Gegen den Ralf zu verlieren, das ist keine Schande“, weiß Bichler: „Ich war mit meiner Leistung gegen ihn richtig zufrieden. Es hat eine Menge Spaß gemacht – zumal auch einige Kumpels vom PBC Hoaße Greim aus dem Raum Schrobenhausen zuschauten und mir die Daumen drückten.“
Weit weniger gefiel ihm, wie das Gesamtergebnis ausfiel, denn zum Schluss stand eine Fürstenfeldbrucker 2:6-Niederlage in Dachau auf dem Papier. Aber sechs Spiele gibt’s ja noch in der laufenden Saison, in der es der BSV Playhouse besser machen kann. Mit Bichler in der Stammformation.
SZ
