Nach Rückzug aus der GFL1
Landesliga: Ingolstadt Dukes starten kompletten Neuanfang von ganz unten

26.02.2024 | Stand 27.02.2024, 7:52 Uhr

Eine glänzende Zukunft vor Augen? Die Neuorientierung der Ingolstadt Dukes wird zum kompletten Neuanfang. Foto: Lüger

Unterste Liga statt Football-Oberhaus, reiner Amateurbereich statt Angriff auf den Meistertitel: Die angekündigte Neuorientierung der Ingolstadt Dukes wird zum kompletten Neuanfang. Das gab die Abteilung des TV 1861, die ein beachtlicher Schuldenberg drücken soll, jetzt bekannt.



Nach Super Bowl stand natürlich kaum jemandem der Sinn, nachdem der sportliche Hammer in der Schanz geräuschvoll niedergesaust war. Ihre geplante Sause mit Anhängern und Förderern zum größten Spiel ihres Sports sagte die neue Führungsmannschaft der Ingolstädter Footballer Mitte des Monats einfach still und leise ab. Statt Hamburgern, Rippchen und Chili con carne gab es schließlich rund um die große NFL-Show im fernen Las Vegas hierzulande noch die überraschende Botschaft zu verdauen: Die Ingolstadt Dukes verlassen Knall auf Fall die deutsche Football-Bundesliga namens GFL1 und ziehen sich wegen eines befürchteten Schuldenbergs freiwillig zurück.

Ingolstadt Dukes verkünden: „Wir sind noch da“



Inzwischen ist auch raus, wie es für eines der sportlichen Aushängeschilder Ingolstadts weitergehen soll: Die „Herzöge“ starten ganz unten – in der bayerischen Landesliga, die fünfthöchste und zugleich niedrigste Spielklasse. „Wir sind noch da“ – so trat die Abteilung des TV 1861 Ingolstadt nun an die Öffentlichkeit, um den kompletten Neuanfang wenige Wochen vor Saisonstart zu verkünden; als habe es dieses Lebenszeichen des Patienten tatsächlich gebraucht. Angesichts eines teils sechsstelligen Euro-Betrags, mit dem die Dukes laut dem neuen Abteilungsleiter Sebastian Jänicke zwischenzeitlich in den Miesen standen, erscheint das gar nicht mal so übertrieben.

Fiasko mit Plänen für die European League of Football (ELF)



Anders als 2021 nach dem Fiasko mit der angedachten Franchise Ingolstadt Praetorians in der semiprofessionellen European League of Football (ELF) und dem ersten Rückzug aus dem Oberhaus ist aktuell nicht einmal mehr die drittklassige Regionalliga das Ziel. Die Dukes gehen ganz runter: Aus der 2. Mannschaft wird die Erste, sowohl beim Teilnahmerecht als auch beim Kader, da nach dem Sturz in den reinen Amateurbereich kaum einer der alten ambitionierten Aktiven den Helm mit dem „D“ und dem Panther mehr aufsetzen wird.

Ingolstadt Dukes und Ingolstadt Maniacs in einem Team



Die drei Gegner in der Landesliga-Gruppe heißen Ansbach, Würzburg und Herzogenaurach. Die Verantwortlichen der Dukes rufen „ein neues Kapitel“ aus und versprechen, dass alle weiter „mit vollem Herzblut beim Football“ sein werden. Der neue Headcoach Peter Schweiger muss nun die verbliebenen „Herzöge“ und die Reste der letztjährigen Ingolstadt Maniacs zu einer neuen Mannschaft formen.

DK