Die Luft wird langsam dünner
Ingolstadt Dukes kassieren mit 30:46 bei den Saarland Hurricanes dritte Niederlage in Folge

25.06.2023 | Stand 14.09.2023, 22:37 Uhr

Überzeugte mit einigen spektakulären Catches: Gabe Boccella (rechts) verlor dennoch mit den Dukes in Saarbrücken. Foto: Imago Images


Die Luft wird langsam dünner für die Ingolstadt Dukes. Der Aufsteiger der Football-Bundesliga hat mit 30:46 (0:0, 14:22, 8:8, 8:16) bei den Saarland Hurricanes verloren und damit die dritte Niederlage in Folge kassiert. Sollten die Herzöge am kommenden Samstag (18.30 Uhr im ESV-Stadion) gegen die Munich Cowboys erneut leer ausgehen, sind sie im Abstiegskampf angekommen.

Eine Situation, die Headcoach Eugen Haaf unbedingt vermeiden will. Denn er weiß, dass es sehr schwer werden kann, von dort unten wieder herauszukommen. Nun mag man als Entschuldigung anführen, dass die Dukes mit den Schwäbisch Hall Unicorns und Saarbrücken auf zwei Top-Teams trafen. Doch es war die Art und Weise, wie die Ingolstädter die Spiele abgegeben haben. Da reihte sich das Spiel im Saarland nahtlos an die beiden vorherigen, von vielen individuellen Fehlern geprägten Partien ein. Zudem war die Defense häufig nicht in der Lage, die Hurricanes zu stoppen.

Große Personalsorgen bei den Dukes



Die Trainer hatten allerdings auch mit großen Personalsorgen zu kämpfen. So musste mit Philipp Ponader ein Spieler in der O-Line aushelfen, der aufgrund seiner Körpergröße dafür nicht unbedingt geeignet ist. Ponader kämpfte unermüdlich, um die Lücke bei der O-Line zu schließen. „Ich bin ihm sehr dankbar, dass er sich immer in den Dienst der Mannschaft stellt und auch solche Aufgaben annimmt“, lobte Haaf, „aber andere Vereine haben dieses Problem auch. Wenn diejenigen Spieler, die mir noch zur Verfügung stehen, nicht gerade eine Beständigkeit an Trainingseifer haben, reicht es eben nicht aus.“

Dass das Spiel trotz der dünn besetzten O-Line und des kurzfristigen Ausfalls von Jean-Charles Moukouri, der aus familiären Gründen absagen musste, bis zum Beginn des vierten Viertels noch nicht entschieden war, war auch ein Verdienst der Offense, die es immer wieder schaffte, zu Punkten zu kommen, wobei vor allem Gabe Boccella mit einigen spektakulären Catches überzeugte. Das Passspiel war also durchaus okay, doch aufgrund der Personalsituation konnten die Dukes kein Laufspiel aufziehen. „Damit waren wir natürlich leicht ausrechenbar“, befand Haaf.

Hurricanes mit großem Siegeswillen



Die Hurricanes hingegen bewiesen sich von Beginn an bissiger und gingen voll motiviert zur Sache. Schon die Tatsache, dass sie alle vierten Versuche ausspielten und auf einen sicheren Punt verzichteten, zeigt, mit welchem Siegeswillen das Team am Start war. Für die Dukes war es erschreckend, dass die Saarländer auch alle vierten Versuche, einen davon sogar über 14 Yards, erfolgreich abschließen konnten.

Zunächst spielte Thomas Jones mit den Gästen Katz und Maus und lief immer wieder fast ungehindert durch einen äußerst brüchigen Abwehrgürtel der Dukes. Als die sich endlich darauf eingestellt hatten, schlüpfte Quarterback Robert Rowell in Jones’ Rolle und tanzte ähnlich locker durch die Abwehrreihen. So gingen insgesamt fünf der sechs Touchdowns auf das Konto der beiden, zudem war Marvin Fuchs erfolgreich. Bei den Dukes setzte sich Boccella ähnlich gut in Szene, seine drei Touchdowns reichten aber nicht, weil nur noch ein weiterer Lauf in die Endzone durch Sven Beyrich dazukam.

„Wir laufen immer einem Rückstand hinterher und müssen versuchen, den wieder wettzumachen. Dadurch haben wir nicht die Möglichkeit, mit der Offense Zeit von der Uhr zu nehmen und der Defense dadurch eine Verschnaufpause zu geben“, sagte Haaf.

Jetzt liegt es an den Spielern, am kommenden Samstag für die Wende zu sorgen. Mit bisher nur 58 erzielten Punkten verfügen die Cowboys nicht unbedingt über eine Offense, die Angst und Schrecken verbreitet. Aber auch da dürfen sich die Dukes keine Aussetzer erlauben – so viel sollten sie aus den vergangenen Partien gelernt haben.