„Es wird auf jeden Fall besser“
Offendorfer Weitspringer Simon Batz nach elftem Platz bei Team-EM kämpferisch

25.06.2023 | Stand 14.09.2023, 22:38 Uhr
Julian Meier

7,52 Meter sprang Simon Batz, der aus dem Landkreis Eichstätt stammt, bei der Team-EM im polnischen Chorzow. Foto: Imago Images

Ob es nun der Wind war, die fehlende Erfahrung oder doch einfach Pech? Für Simon Batz ist das letztlich unerheblich. Der 20-Jährige lässt sich vom enttäuschenden Ergebnis bei seiner ersten Teilnahme an einem internationalen Wettkampf nicht entmutigen.

Bei der Team-Europameisterschaft in Polen erreichte die deutsche Nachwuchshoffnung im Weitsprung mit 7,52 Metern nur Platz elf. „Natürlich ist es nicht wie erhofft gelaufen. Es war auf jeden Fall viel mehr drin. Aber das gehört dazu, dass ein Wettkampf mal nicht so läuft, wie man es sich vorstellt“, sagte Batz.

Schwierige Bedingungen durch drehende Winde

Der gebürtige Offendorfer (Landkreis Eichstätt) war überraschend für den Kader des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) nominiert worden und durfte am Samstagnachmittag in seiner Paradedisziplin Weitsprung antreten. Den ersten Versuch nahm er ohne Brett, weil der Wind sich immer wieder drehte. „Man geht erst mal mit Vorsicht rein, weil man den Sprung natürlich gültig machen will. Dadurch fehlen dir 20 Zentimeter“, erklärte Batz. Beim zweiten Sprung hätte er wohl locker an den 7,86 Metern gekratzt, mit denen er im Februar die deutsche Hallenmeisterschaft gewonnen hatte. Der Versuch war aber ungültig – Batz hatte übertreten. „Der Wind hat sich gedreht. Ich bin dann zwei Zentimeter drüber gelaufen. Das wäre eigentlich ein Sprung gewesen, der mich auf jeden Fall deutlich weiter nach vorne gebracht hätte.“

Der erste Versuch war also mittelmäßig, der zweite ungültig. Damit lag alles am dritten und entscheidenden Sprung. „Da war dann einfach der Druck da, den Sprung gut und gültig zu machen, weil die ersten beiden eben nicht so wie gewünscht ausgegangen sind.“ Batz lief an, sprang – und erreichte nur 7,48 Meter. Das bedeutete in der Gesamtwertung Rang elf, was wiederum hieß: ausgeschieden. Elf Zentimeter hatten gefehlt, um zwei weitere Versuche zu bekommen. „Im dritten Versuch hat auch ein bisschen die Erfahrung gefehlt“, räumte Batz ein.

Nur der Sieger aus Griechenland übertrifft acht Meter

Letztlich hätten aber alle mit den äußeren Bedingungen zu kämpfen gehabt. Das war auch an den Ergebnissen zu erkennen: Einzig Sieger Miltiadis Tentoglou aus Griechenland erreichte mit 8,34 Metern ein Top-Resultat – übrigens europäische Jahresbestweite. Der Zweitplatzierte Mattia Furlani (Italien) mit 7,97 Meter und der Drittplatzierte Simon Ehammer (Schweiz) mit 7,95 Metern folgten erst mit großem Abstand. „Die Ergebnisse sind bis auf den ersten Platz verhältnismäßig nicht so stark ausgefallen, obwohl einige wirkliche Weltklasse-Springer dabei waren“, meinte Batz.

In Schockstarre verfallen wird der Mann von der MTG Mannheim nun aber nicht. Schon im Vorhinein hatte er angekündigt, dass es für ihn vor allem darum gehe, Spaß zu haben und Erfahrung zu sammeln. Dabei blieb er: „Natürlich bist du erst mal enttäuscht, weil man mit einer anderen Hoffnung reingeht. Trotzdem: Es war eine tolle Erfahrung.“ Er wolle nun die richtigen Schlüsse aus dem Wettkampf ziehen und weiter angreifen. „Es wird bei den nächsten Malen auf jeden Fall besser.“

Das nächste Event steht bereits in knapp zwei Wochen an: Bei der deutschen Meisterschaft in Kassel (8. Juli) geht er als einer der Favoriten ins Rennen. „Man geht jetzt als Deutscher Hallenmeister von der Halle raus und will natürlich auch den Titel gewinnen. Aber man hat auch gesehen: Es kann immer schnell gehen, dass mal was nicht klappt. Es geht einfach darum, seine Leistung abzurufen, im besten Fall zu steigern und zu zeigen, was man drauf hat.“

DK