Tempo der Hybridrenner passt aber
„Immer wieder Rückschläge“: Ungewohnte Technik-Probleme bremsen Dakar-Teams von Audi aus

19.10.2023 | Stand 19.10.2023, 21:31 Uhr

Anspruchsvolle Umgebung: Sand, Staub und Steine mussten die Teams bei der Marokko-Rallye überstehen. Foto: Imago Images

Nach dem bitteren Ende der Rallye Marokko für Audi sind die Motorsportler des Autobauers zwiegespalten, wie sie die Rennwoche und die vorangegangenen Tests in der nordafrikanischen Wüste bewerten sollen.



„Wir haben viele Aufs und Abs“, sagt Sven Quandt, der Chef des Dakar-Rennstalls von Audi. Technische Probleme aus den Testtagen bei über 30 Grad zogen sich bis ins Offroad-Rennen, das als Generalprobe für die letzte Teilnahme der Ingolstädter an der Rallye Dakar im Januar galt. Quandt sah bei den drei elektrisch angetriebenen RS Q e-tron in Marokko aber auch: „Wir haben das Tempo, das wir letztes Jahr vermisst haben.“

Drei Tagessiege (Prolog und zwei der fünf Etappen) fuhren die Audi-Crews ein, namentlich Mattias Ekström/Emil Bergkvist sowie Stéphane Peterhansel/Edouard Boulanger. Doch mit dem Fokus auf höhere Geschwindigkeit scheinen sich die Audianer im Set-up andere Probleme eingehandelt zu haben. Viel öfter als früher kam von allen Seiten das Thema Zuverlässigkeit der drei Protypen zur Sprache. „Wir haben in diesem Jahr immer wieder Rückschläge erlebt, die eine reibungslose Rallye für alle drei Autos vereitelt haben“, sagt Audi-Motorsportchef Rolf Michl in der Wüste.

Mattias Ekström fordert: „Wir müssen die Fehler abstellen“



Sinnbildlich für die Misere steht die letzte Etappe, auf der sowohl Peterhansel als auch Carlos Sainz von Problemen an der Wasserpumpe ausgebremst wurden. Sainz kämpfte sich mit großem Rückstand durch, der auf Gesamtrang zwei liegende Peterhansel schied aus und sah seine Siegchance platzen. Auf der dritten Etappe hatte Sainz eine Undichtigkeit in einem Ölkreislauf der Kraftübertragung wiederholt zum Anhalten gezwungen. Solche Dinge häufen sich sichtlich. „Wir müssen die Fehler abstellen“, forderte Ekström auch mit Blick auf einen schweren Navigationsschnitzer, der ihm und Bergkvist eine Strafe von einer Stunde eingehandelt hatte. Quandt sagt: „Alle wissen, was in den Monaten bis zur Rallye Dakar noch zu leisten ist.“