Roth-Sieger will ins letzte Karrierejahr gehen
„Es nervt, es nervt mich sehr sogar“: Dreifacher Hawaii-Champion Frodeno muss Comeback erneut verschieben

31.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:10 Uhr

Beim Challenge Roth war Jan Frodeno letztes Jahr auf der Laufstrecke wegen seiner Schmerzen am Fuß ausgestiegen und hat seitdem kein Rennen mehr bestritten. Foto: Imago Images

„Es nervt, es nervt mich sehr sogar“: Wann kann Triathlon-Ikone Jan Frodeno sein Comeback starten und ins letzte Karrierejahr gehen?

Jan Frodeno stockte einen Moment, schüttelte fassungslos den Kopf – ehe er mit gequältem Lächeln die erneute Hiobsbotschaft verkündete: Mal wieder muss der dreimalige Ironman-Weltmeister sein Comeback verschieben. „Es nervt, es nervt mich sehr sogar“, stöhnte der 41-Jährige. Der Start ins Abschiedsjahr muss warten, den 70.3 Ironman Oceanside kann er krankheitsbedingt nicht bestreiten.

„Ich konnte die letzten Tage nicht trainieren“, sagte Frodeno in einer Video-Botschaft bei Instagram gequält: „Meine Blutwerte sind nicht gut. Deshalb hat mir der Doktor kein grünes Licht gegeben für das kommende Rennen.“ Nach der Seuchensaison 2022 setzt sich die Pechsträhne des langjährigen Dominators auf der Zielgeraden der Karriere nahtlos fort. Im August 2021 konnte er sein bis dato letztes Rennen beenden, es folgte eine gesundheitliche Odyssee.

Beim Challenge Roth steigt Frodeno unter Tränen aus



Wegen eines Teilrisses der Achillessehne musste Frodeno die Nachhol-WM in Utah sausen lassen, beim einzigen Start 2022 bei der Challenge Roth gab er nach dem Wechsel auf die Marathonstrecke schmerzbedingt auf – in Führung liegend. Es folgte ein Fahrradsturz im Sommer, infolgedessen sich seine Hüfte entzündete und der Hawaii-Traum platzte. Gleich dreimal musste der Athlet des LAZ Saarbrücken wegen des nach eigener Aussage „toxischen Cocktails“ unters Messer, bangte zeitweise gar darum, jemals wieder normal gehen zu können.

Und ausgerechnet jetzt, wo die Verletzungsprobleme vollends überwunden scheinen, bremst ihn das Immunsystem aus. „Mein Doktor hat mir gesagt, dass ich einen Virus im Blut habe, der mich sehr schlapp fühlen lässt“, erklärte der Olympiasieger und Roth-Champion von 2016: „Ich muss jetzt Tee trinken und mich ausruhen, um sicherzustellen, dass ich mir die aufgebaute Form der letzten Wochen nicht komplett zerstöre.“

Denn schließlich hat er noch ein letztes großes Ziel am Horizont: Bei der diesmal in Nizza ausgetragenen Ironman-WM will Frodeno am 10. September seinen vierten Titel – und das gegen die unglaublich starken Norweger. Zuvor soll allerdings noch ein guter Saisonstart her, als Alternative dann eben erst am 6. Mai bei den PTO European Open auf Ibiza.

sid