Für ihn schließt sich ein Kreis
Duo Nodes/Karlsdorfer hört auf: Rudi Damberger wird im Sommer Trainer beim TSV Waldkirchen

26.01.2024 | Stand 27.01.2024, 9:00 Uhr

Rudi Damberger wird im Sommer Trainer beim TSV Waldkirchen − Archivfoto: Lakota

Die Fußballfans in der Region hatten am Freitagvormittag gerade davon gehört, dass Jürgen Klopp den FC Liverpool nach neun Jahren verlassen wird, da hörten sie den nächsten Paukenschlag: Rudi Damberger (61) wird im Sommer Trainer beim TSV Waldkirchen, kündigte der Sportliche Leiter des TSV, Gundolf Hain, in einer Mitteilung an. In 34 Jahren als Fußballcoach ist Damberger viel rumgekommen, seinen Heimatverein trainierte er jedoch noch nie.

Stimmt nicht ganz, korrigiert Damberger im Gespräch mit der PNP. „Ich habe mal die E- und die B-Junioren des TSV trainiert.“ Aber später ergab sich keine Zusammenarbeit mehr. Entweder Damberger, der jahrezehntelang für den TSV auflief, war gebunden oder „der TSV hatte einen guten Trainer. Es hat sich einfach nie ergeben – leider“, sagt der Waldkirchner. Jetzt schließt sich der Kreis doch noch. Damberger ist seit seinem Abschied beim VfB Passau-Grubweg ohne Verein und der TSV war auf Trainersuche, weil das aktuelle Trainerduo Alexander Nodes (54) und Manuel Karlsdorfer (29) das Amt nach der Saison „auf eigenen Wunsch“ niederlegt, berichtet Hain.

Sie haben die Mannschaft nach dem Rücktritt von Anton Auten-gruber (jetzt Union Julbach) Ende März 2023 übernommen und mussten den Abstieg aus der Landesliga moderieren. Zuvor war Nodes seit 2017 Assistent von Autengruber und wurde genauso befördert wie Karlsdorfer, Allrounder auf dem Spielfeld. „Beide haben die Mannschaft in einer schwierigen Phase übernommen und nach einem holprigen Start eine junge Mannschaft geformt, die dem TSV in Zukunft noch sehr viel Freude bereiten dürfte“, betont Gundolf Hain in der Vereinsmitteilung mit Dank an das scheidende Trainerduo. Nodes wird den Verein verlassen, Karlsdorfer (29) aller Voraussicht nach als Spieler weitermachen. In der laufenden Saison liegt der TSV auf Platz 7 der Bezirksliga Ost.

Die Anfrage kam vor 14 Tagen: „war überrascht“



Bei der Nachbesetzung der vakanten Position mussten die Verantwortlichen beim TSV gar nicht über die Stadtgrenzen hinaus: Rudi Damberger lebt und wohnt in Waldkirchen. Der Vater von drei erwachsenen Kindern und Lehrer war diesmal frei und daher kontaktierte ihn Hain vor 14 Tagen. „Schon in den ersten Gesprächen haben wir gemerkt, dass Rudi für den Fußball brennt und sehr motiviert ist, die Aufgabe bei seinem Heimatverein anzutreten“, verrät Hain, der die Aufgaben des künftigen Trainers umreißt: „Wir erhoffen uns neue Akzente, die Weiterentwicklung der jungen Spieler und frischen Wind für unser Vereinsleben.“

An Erfahrung mangelt es dem A-Lizenzinhaber nicht. Er coachte in seiner Laufbahn so gut wie alle namhaften Vereine in der Region. Unter anderem führte Damberger die Spvgg Ruhmannsfelden auf eine neue Ebene, die Bayernliga.

Vorerst widmet Damberger seinem zweiten Sporthobby noch mehr Zeit



Nach ein paar Monaten Pause darf er endlich die Kommandos auf dem Fußballplatz in Waldkirchen geben. Rudi Damberger gesteht, dass ihn die Kontaktaufnahme des TSV „sehr gefreut“ hat. Er sei auch „relativ überrascht“ gewesen. In den nächsten Monaten will er sich noch im Hintergrund halten. „Ich werde mir die Mannschaft öfter ansehen und mir ein Bild machen“, aber wirklich in Erscheinung treten will der 61-Jährige erst im Sommer. Bis dahin kann Damberger seine Freizeit auch seinem Hobby Schach widmen. Seit rund sechs Jahren ist er als Denksportler unterwegs, spielt für den SV Röhrnbach in der Bezirksliga und reist von Zeit zu Zeit zu Turnieren. „Erst vor ein paar Tagen war ich bei den Donauopen in Aschach und bin zum ersten Mal auf einem Preisgeldrang gelandet“, erzählt der 61-Jährige.