Da rieb sich die lokale Fußballszene erst einmal die Augen: Erst 2:6 gegen den Straubinger Kreisligisten SV Auerbach, im Anschluss 0:10 gegen den 1.FC Passau – was war los in den ersten Testspielen beim FC Vilshofen?
„Ich gebe diesen Vorbereitungsspielen keine große Bedeutung“, sagt dazu Marco Wellner (43), sportlicher Leiter des FCV. „Wir waren sicher nicht in bester körperlicher Verfassung.“ Gerade gegen den alten Rivalen aus besseren Zeiten, FC Passau, „haben wir mindestens einen Ein-, vielleicht sogar Zwei-Klassen-Unterschied gesehen“. Besser lief es im Anschluss gegen einen weiteren Bezirksliga-Vertreter, SV Garham, beim 3:1-Erfolg. „Garham spielte nicht in Bestbesetzung, aber wir konnten ein anderes Gesicht präsentieren, weil wir mehr Einsatz gezeigt haben“, so Wellner.
Nach dem letzten Probelauf am vergangenen Samstag gegen Kreisklassist SG Hartkirchen/Pocking (3:2) geht’s bereits in die Vollen für die Truppe um die beiden Spielertrainer Martin Wimber (42) und Udo Tolksdorf (35): Im Kampf um den Liga-Verbleib wartet am Sonntag mit Eberhardsberg ein unmittelbarer Rivale auf die Vilsstädter, die zusammen mit ihrem Gastgeber sowie Neßlbach und Aufsteiger Riedlhütte allesamt bei 21 Punkten halten, vier über dem Relegationsplatz (Tiefenbach) und sechs über dem ersten Absteigerrang (Passau-West).
Nach Eberhardsberg heißt der Gegner zum offiziellen Frühjahrsrundenbeginn TSV Karpfham. Auch gegen den Tabellendritten wird dann noch Sebastian Stadler (27) fehlen nach seiner Zwei-Spiele-Sperre infolge einer roten Karte zum Herbstfinale in Tiefenbach. Wie überhaupt die personelle Situation leicht angespannt ist. Neben Stadler muss am Wochenende Fabian Baier passen; nach einer Knieverletzung aus dem ersten Test hat der Abwehrmann aber in dieser Woche wieder mit Laufeinheiten begonnen. Schwer wiegen daneben zwei Abgänge übers Jahr: die Mittelfeldspieler Marcel Cernota (32, jetzt SV Hofkirchen) und beruflich bedingt Toni Zitzelsberger (26, 1860 München), der zwar mit Zweitspielrecht ausgestattet, mit dem aber laut Wellner kaum zu rechnen ist.
Nun muss es ein geschrumpfter Kader richten, in dem die Mannschaft von der Torgefährlichkeit der beiden Stürmer Alois Eberle (27) und Kingsley Emumejakpo Omovie (27) abhängig ist. Je elf von insgesamt 35 Treffern hat das Duo erzielt, sollte es hier zu einem Ausfall kommen, „dann schaut’s nicht gut aus“, meint der der 43-jährige Sportleiter.
Soweit will man in Vilshofen aber nicht denken, vielmehr an den Startgegner. Davor tun sich zwei Fragezeichen auf, das Trainergespann laboriert noch an muskulären Beschwerden. „Ich gehe aber davon aus, dass beide rechtzeitig fit werden“, kommentiert Wellner. Er sieht ein forderndes Elf-Spiele-Restprogramm auf das Team zukommen, mit Teams der oberen Etage (Karpfham, Oberdiendorf, Salzweg) bzw. mitgefährdeten Mannschaften wie Schönbrunn, Riedlhütte oder Neßlbach. „Es wird auf jeden Fall nicht leicht“, weiß natürlich der 43-Jährige. „wir werden mindestens noch vier Spiele gewinnen müssen. Ob es dann zu 100 Prozent für den Klassenerhalt reicht… Ich bin aber optimistisch, dass wir es schaffen, wenn wir von längeren personellen Ausfällen verschont bleiben.“ Immerhin, fügt Wellner an, sei die Ausgangslage im Vorjahr prekärer gewesen. Mit fünf Siegen im Frühjahr und 35 Punkten wurde der Liga-Erhalt realisiert. Relegationsteilnehmer Röhrnbach musste mit 30 Punkten absteigen.
Das FCV-Restprogramm
Sonntag (14 Uhr) in Eberhardsberg, Samstag, 23. März (16 Uhr, Heimspiel) Karpfham; Karsamstag, 30.3. (16 Uhr, auswärts) Alkofen; Ostermontag, 1. April (15 Uhr, H) Oberdiendorf; Samstag, 6.4. (14 Uhr, A) Salzweg; Samstag, 13.4. (16 Uhr, H) Schönbrunn; Samstag, 20.4. (17 Uhr, A) Winzer; Samstag, 27.4. (16 Uhr, H) Neßlbach; Sonntag, 5. Mai (15 Uhr, A) Riedlhütte; Samstag, 11. Mai (16 Uhr, H) SG Thyrnau/Kellberg; Samstag, 18. Mai (16 Uhr, A) Tittling.
Torversicherung: Alois Eberle. − Fotos: Alex Escher
Ohne schwerwiegende Ausfälle werden wir die Liga halten, sagt Sportleiter Marco Wellner. − F.: Sigl
