Damen-Coach tritt zurück
„Unterschiedliche Ansichten zu einzelnen Themen“: Martin Hobelsberger nicht mehr Trainer in Ruderting

21.11.2023 | Stand 21.11.2023, 12:29 Uhr

Hat sein Engagement bei den Fußball-Frauen des FC Ruderting nach der Herbstrunde beendet: Trainer Martin Hobelsberger, hier mit Anna-Lena Parzhuber. − Foto: Mike Sigl

Nach recht holprigem Saisonstart haben sich die Fußballfrauen des FC Ruderting in der Bayernliga im Endspurt gefangen und sind mit vier Siegen am Stück noch auf Rang 3 geklettert. Trotz einer „insgesamt recht zufriedenstellenden“ Herbstrunde hat nun aber Trainer Martin Hobelsberger beschlossen, sein Amt mit sofortiger Wirkung abzugeben.

„Es gab unterschiedliche Ansichten zu einzelnen Themen.“ So formulierten Abteilungsleiterin Johanna Maier und Hobelsberger unisono den Grund für die Trennung. „Tatsächlich ist überhaupt nichts Gravierendes vorgefallen. Wir haben immer gut zusammengearbeitet, die Trainingsbeteiligung war hervorragend. Ich halte es aber für einen guten Zeitpunkt, um jetzt einen Schlussstrich zu ziehen“, erklärt der 50-jährige Coach. Er sei vor eineinhalb Jahren angetreten, um bei der Bayernliga-Truppe den Umbruch zu moderieren. Einige langjährige Leistungsträgerinnen hatten aufgehört, junge Talente rückten nach. Und dieser Prozess sei seiner Ansicht nach recht gut gelungen. Vor allem, wenn man bedenke, dass zu Beginn der letzten Saison Stammkräfte wie Anna Madl und Trainer-Tochter Emily Hobelsberger mit Kreuzbandrissen langfristig ausgefallen sind.

Maier: „Gehen im Guten auseinander“

„Wir sind Martin wirklich zu großem Dank verpflichtet. Er hat die Mannschaft auf alle Fälle fußballerisch weiter gebracht“, lobt Johanna Maier. Auch während der Durststrecke in dieser Spielzeit sei kontinuierlich weitergearbeitet worden, das habe sich ausgezahlt. „Das Team hat mit dem Trainer in dieser Phase wirklich Charakter gezeigt und in die Erfolgsspur zurück gefunden“, so Maier weiter, die zudem betont, dass man „im Guten auseinander geht“.

Martin Hobelsberger bewertet die aktuelle Runde überaus positiv. „Wir gehen als Dritter in die Pause, das ist eine gute Ausgangslage für das Frühjahr. Ich war mit der fußballerischen Entwicklung sehr zufrieden. Bis auf die erste Partie gegen Frauenbiburg waren wir in allen anderen Begegnungen – auch gegen Spitzenreiter Schwaben Augsburg – spielerisch besser. Wir haben halt die Tore nicht gemacht oder es wurden kleine Fehler gleich bitter bestraft. Ich denke, die Mannschaft ist auf einem sehr guten Weg“, sagt der in Wasching bei Ringelai wohnhafte Realschul-Pädagoge für Deutsch und Sport. Er wolle nun erst einmal durchschnaufen und auch wieder verstärkt die Aktivitäten seiner beiden Jungs verfolgen. Hannes (20) kickt beim Landesligisten SpVgg GW Osterhofen und Anton (17) ist im ersten Jahr bei den U19-Junioren der SpVgg GW Deggendorf (Dritter der Landesliga Süd) aktiv. „Langweilig wird mir also bestimmt nicht“, lacht der Fußball-Lehrer.

Nachfolgersuche läuft

Die Verantwortlichen des FC Ruderting müssen sich nun auf die Suche nach einem geeigneten Nachfolger machen. „Wir werden hier nichts überstürzen und uns bemühen, dass wir spätestens zum Beginn der Vorbereitung im Februar eine gute Lösung präsentieren können“, sagt Johanna Maier. Der Frühjahrsstart erfolgt am 23. März gleich mit der Derby-Revanche beim SV Frauenbiburg. Auf dem Hallenparkett will das Team zumindest die Bezirks-Endrunde erreichen. Im Vorwinter musste man sich dort im Endspiel gegen den nunmehrigen Landesligisten FC Alburg überraschend mit 0:2 geschlagen geben.

− He