Sportlich läuft es für den SC Batavia Passau in dieser Saison durchwachsen, in der A-Klasse Passau liegt man auf Rang 8. Alles andere als Mittelmaß ist der Klub aus der Innstadt allerdings was das Vereinsleben und die ehrenamtliche Arbeit angeht.
Das haben die Bataven in diesem Jahr wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Mit viel Fleiß und in zahlreichen Arbeitsstunden wurde das Vereinsheim umgebaut, aus einer alten „Abstellkammer“ mit einer Sauna entstand ein moderner Multifunktionstraum. Für dieses Projekt erhielten die Passauer nun eine ganz besondere Auszeichnung.
Der Verein um Vorstand Aron Csizmadia und dem Sportlichen Leiter Fabian Scharinger bewarb sich mit seiner Baumaßnahme bei der Aktion #UnsereVereinshandwerker von DFB-Sponsor Würth. Schon in der ersten Runde, bei dem die Mitglieder zur Abstimmung aufgefordert waren, gab’s positive Nachrichten. Die Bataven-Familie mit ihren rund 600 Mitgliedern hatte so fleißig geklickt, dass 500 Euro aufs Vereinskonto wanderten. Obendrauf gab’s einen 500-Euro-Gutschein von Würth sowie zehn Spielbälle.
Doch es kam noch besser. Von den insgesamt rund 540 Einsendungen wurden die Bataven mit ihrem Projekt ausgewählt, sich neben 100 anderer Vereinen für den Hauptpreis bewerben zu können. Dazu musste ein kurzes Video angefertigt und der Umbau ausführlich beschrieben werden. Im Oktober erhielten die Bataven dann erneut freudige Post – sie wurden von einer externen Jury, der unter anderem die ehemaligen Nationalspieler Cacau und Jens Nowotny angehörten, als eines von zehn Gewinnerteams gekürt. Dafür gab’s stolze 10.000 Euro, zudem wurden Projektinitiator Scharinger und Vorstand Csizmadia zum Länderspiel des DFB gegen die Türkei nach Berlin eingeladen. Auswahlkriterien für die prämierten Projekte waren Nachhaltigkeit, Kreativität, handwerklicher Anspruch, Qualität und Nutzen für den Verein.
„Es war echt Wahnsinn, was die alles auf die Beine gestellt haben“, berichtet Csizmadia von der Reise in die Hauptstadt. Im Würth-Haus am Wannsee fand die Preisübergabe statt, neben Cacau sowie hochrangiger Würth-Vertreter um Maria und Christian Würth war auch DFB-Viepräsident Ronny Zimmermann dabei. Anschließend ging es ins Berliner Olympiastadion, wo es kurz vor dem Länderspiel gegen die Türkei sogar noch eine Stadionführung gab. „Das wird normalerweise nie gemacht so kurz vor einem Spiel“, sagt Csizmadia, der wie Scharinger handsignierte DFB-Trikots erhielt und auf der Ehrentribüne Platz nehmen durfte. „Es war wirklich eine ganz tolle Sache und alle haben sich wahnsinnig viel Mühe gegeben.“ Dass die deutsche Mannschaft am Ende 2:3 unterlag sei zwar schade gewesen, trüben konnte die Niederlage die Freude über das einzigartige Erlebnis aber nicht.
Mit den 10.000 könne man zwar nicht die entstandenen Kosten für den Umbau decken, „aber das Geld hilft uns natürlich enorm“, sagt Csizmadia, der derzeit noch aus einem weiteren Grund strahlt. Denn: Der Bau eines Kunstrasenplatzes am Bataven-Berg ist endlich beschlossene Sache. 2025 soll der alte Sandplatz weichen, die Mittel für die Planungen sind bereits im städtischen Haushalt für das Jahr 2024 enthalten. „Das ist ein riesiger Schritt für uns. Der Kunstrasenplatz wird uns in Sachen Nachwuchsarbeit sicher nochmals deutlichen Aufschwung geben“, sagt Csizmadia, unter dessen Regie der Verein vor einigen Jahren die Jugendabteilung neu auf die Beine gestellt und mittlerweile mehr als 200 Mitglieder hinzugewonnen hat.
− la
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