Hallenfußball-Spektakel in der Dreiländerhalle
Der Coach war schon da: Manchester United-Nachwuchs kommt zum Sonnenland-Cup

06.11.2022 | Stand 06.11.2022, 10:42 Uhr |

Vorbereitungsbesuch: Organisatoren Heinz-Günter Kuhls (links) und Johannes Wirth (rechts) mit Lee Unsworth (2. von links), Nachwuchscoach bei Manchester United, und Dolmetscher Philipp Mörle. −Foto: Freund

Lee Unsworth kann sich ein „Wow“ nicht verkneifen, als er um die Ecke biegt und vor der Riesen-Glasfassade der Dreiländerhalle steht. „Wir können unseren jungen Fußballern bei Manchester United ja schon ziemlich viel bieten“, sagt der Nachwuchscoach des englischen Rekordmeisters. „Aber so eine Halle haben wir nicht“, stellt Unsworth (49) fest. Genau deshalb ist der ehemalige Profi an diesem sonnigen November-Tag nach Passau gekommen.

Im Januar wird er eine U15-Auswahl des Clubs nach Passau begleiten. Beim Sonnenland-Cup am 6. Januar kommenden Jahres sollen sich die Nachwuchskicker der „Red Devils“ mit Alterskollegen aus der deutschen und der österreichischen Bundesliga messen. „Bei uns gibt es diese Hallentradition nicht“, stellt Unsworth beim Rundgang durch Halle und Nutztrakte der weitläufigen Dreiländerhalle fest. Aus seiner Begeisterung darüber, was er vorfindet, macht der drahtige Engländer keinen Hehl. Noch sind es nur Handy-Fotos, die auf das hindeuten, was seine Jungs in ein paar Wochen erwarten wird: Kunstrasen, Bande, sechs gegen sechs, Spielfeldgröße in einem Verhältnis wie draußen – Cheforganisator Heinz-Günter Kuhls muss gar nicht so viel erklären: „It’s perfect“, entfährt es Unsworth immer wieder, während er sich umschaut. Die Passauer Verhältnisse kommen den Idealvorstellungen von Hallenfußball bei den Red Devils offenbar ziemlich nahe. „Beim Hallenfußball lernst du, was Tempo heißt“, stellt Unsworth fest. Da sieht er den deutschen Nachwuchs klar im Vorteil gegenüber dem englischen, auch wenn das typisch englisches Understatement sein mag. Vom Turnier in Passau jedenfalls verspricht sich Unsworth viel für seine Nachwuchs-Devils. Deshalb hat er den Kontakt mit Gerald Prell gesucht, jenem Fußballmanager, der schon den Nachwuchs des FC Valencia und von Olympique Marseille nach Passau brachte und über die Verhältnisse vor Ort bestens berichten konnte. Andere rufen einfach bei Heinz-Günter Kuhls an. „Das war jetzt der VfB Stuttgart“, sagt Kuhls, als er das Handy wegsteckt und wieder zur Besichtigungsrunde dazustößt. Die Stuttgarter sind wie Manchester United, Borussia Dortmund und der FC Bayern fix fürs 20-er-Feld des Sonnenland-Cups gebucht. Unsworth freut sich auf die Spiele mit seinen Young Devils gegen die deutschen Jungs. Doch irgendwann will er bei United eine Halle haben wie die in Passau. Nächstes Jahr, so sagt er mit einem beinahe sehnsüchtigen Rundumblick, „kommen wir der Sache hoffentlich ein Stückchen näher“.

− mjf

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