Wer wann feiern darf
Die Lage in elf A-Klassen: Erste Meister-Entscheidung im Kreis Ost naht – am Sonntag in Passau?

20.04.2024 | Stand 20.04.2024, 18:21 Uhr

Die Bundesliga hat ihren Meister schon seit vergangenem Wochenende. An diesem Sonntag könnte der erste Champion im Kreis Niederbayern Ost feststehen. Der ASV Ortenburg aus der A-Klasse Passau. − Foto: imago images

Endspurt im niederbayerischen Amateurfußball: In fünf Wochen stehen alle Meister und Direktaufsteiger der Saison (Pfingstwochenende 18./19. Mai) fest. Aber die ersten Entscheidungen in den A-Klassen des Kreises Ost nahen, denn mit dem ASV Ortenburg kann an diesem Sonntag der erste Anwärter feiern.

Die PNP analysiert vor dem fünftletzten Spieltag die Ausgangslage in neun A-Klassen und erklärt, wer wann womöglich die Sektkorken knallen lassen kann.

Die Frage nach dem Wann steht über der Trat



Die Landesliga-Reserve der Spvgg Grün-Weiß Deggendorf hat ihre Entwicklung kontinuierlich fortgesetzt und ist in der A-Deggendorf von der Rückkehr in die Kreisklasse kaum mehr abzuhalten. Die punktgleichen Verfolger SV Achslach und TG Dragons Deggendorf haben sieben Punkte Rückstand, der SV Schaufling sogar acht. Die Frage lautet eher, wann darf sich Alexander Althammer (53) auch offiziell Meister-Trainer nennen. Dafür verspricht das Rennen um den Releganten viel Spannung, zumal über Siege in direkten Duellen auch der SV Gotteszell und TSV Aschenau (beide 32 Punkte) noch eingreifen können.

Hinterschmiding als Zünglein an der Waage



In der A-Freyung mischen noch drei Teams mit. Hinter Tabellenführer TSV Klingenbrunn (47 Punkte) lauern die DJK Altreichenau (45) und der SV Haus i.W. (43). Die daheim ungeschlagenen „Hausinger“ empfangen am Sonntag Klingenbrunn zum Topspiel (15 Uhr). Meistert die seit 15. Oktober unbesiegte „Fatimaelf“ diese Reifeprüfung, dürfte ihr der Titel nicht mehr zu nehmen sein. Weil aber auch „Oidhütte“, das nächste Saison eine SG mit dem SV Hintereben bildet, und die Biebl-Jünger aus Haus konstant punkten, werden die Entscheidungen über die Plätze 1 und 2 wohl an den letzten beiden Spieltagen fallen. Das Zünglein an der Waage könnte die beste Rückrundenmannschaft der Liga spielen: Die DJK SSV Hinterschmiding (sechs Siege in Serie) trifft noch auf alle drei Aufstiegsanwärter.

Jandelsbrunn kaum mehr zu stoppen



Durch ein Sportgerichtsurteil in dieser Woche hat sich die Ausgangslage in der A-Hauzenberg verschärft. Spitzenreiter Jandelsbrunn bekam drei verlorene Punkte (0:2 bei der SG Breitenberg/Sonnen II) aufgrund unzulässiger Spieler-Einsätze am Grünen Tisch gereicht und geht mit sechs Punkten Vorsprung auf die Verfolger Holzfreyung (45 Punkte) und Nottau (42) ins Rennen. Eine Vorentscheidung im Aufstiegsrennen, die SSV-Truppe um Spielertrainer Christopher Bichlmeier kann sich in ihren letzten vier Partien sogar mindestens eine Niederlage erlauben. Mit Wildenranna (28. April) und Nottau (11. Mai) stehen auf dem Weg zur Meisterschaft aber noch mindestens zwei Stolpersteine im Weg.

Ortenburg fehlt noch ein Sieg



Am sofortigen Wiederaufstieg des einzigen noch ungeschlagenen A-Klassisten im Kreis Niederbayern Ost, ASV Ortenburg, gibt es längst keine Zweifel mehr. Das Team um Kapitän Daniel Brummer (32) hat zwölf Punkte Vorsprung und ist nur mehr einen Sieg vom vorzeitigen Titelgewinn entfernt. Der sollte am Sonntag bei Batavia Passau (Anpfiff 15 Uhr) gelingen und nachdem sich die einzig verbliebenen Verfolger VfB Passau-Grubweg (37 Punkte) und SV Hutthurm II (36) parallel gegenüberstehen, könnte Ortenburg sogar ein Punkt reichen, damit in Haibach die ersten Sektkorken im Kreis Ost knallen.

Rotthalmünster kann sich sogar eine weitere Niederlage leisten



Der TSV Rotthalmünster hat in der A-Pocking mit 19 Toren in drei Partien seine Ambitionen eindrucksvoll untermauert und scheint in meisterlicher Form zu sein. Das Restprogramm ist machbar, weil sich die Elf von Trainer Florian Bruckmeier (43) angesichts von vier Punkten Vorsprung auf Tettenweis mindestens eine Niederlage leisten kann. Die Verfolger SVT (38 Punkte) und STV Ering (37) sowie RSV Kirchham (36) müssen sich eh auf den Dreikampf um den Relegationsplatz konzentrieren. Spannung ins Titelrennen könnte jedoch noch am 4. Mai reinkommen, wenn der SV Tettenweis seinen Hinrundensieg gegen Rotthalmünster (4:1) wiederholt.

Showdown am 12. Mai in Buchhofen



14 Siege, ein Unentschieden, zwei Niederlagen – der SV Buchhofen und der TSV Aholming marschieren in der A-Plattling im Gleichschritt vorneweg und wie es der Teufel haben will steuert das Titelrennen auf einen Showdown am vorletzten Spieltag (Sonntag, 12. Mai, 17 Uhr) zu, wenn die Aholminger, die das Hinspiel 1:4 verloren haben, den Spitzenreiter empfangen. Ob der TSV dann den gefährlichsten Angreifer der Liga, Nikolai Detkin (19 Tore), in Griff kriegen? Zur Erinnerung, im Hinspiel hat der 34-Jährige vier Mal getroffen...

Alles spricht für Rinchnach



Sechs Punkte trennen in der A-Regen Tabellenführer Rinchnach (48 Punkte) vom Vierten Innernzell (42), so dass die „Zairer“ noch Chancen haben, das ein oder andere Team einzuholen. Zumal der Rangzweite SV Zwiesel (46 Punkte) am Sonntag (15 Uhr) den Tabellenführer zu Gast hat und eine Woche später in Innernzell aufschlägt. Demnach hat Bodenmais (43) das leichtere Restprogramm – Rinchnach (bester Sturm, beste Abwehr), das die Tabelle seit dem 10. Spieltag anführt, geht dennoch als großer Titelfavorit in den Endspurt.

Preming dominiert die Rückrunde



Viel Spannung bis zum Saisonfinale verspricht die A-Tittling, in der die formstarken Preminger, die alle sechs Rückrundenspiele dominierten (30:2 Tore), die Rangliste anführen – mit zwei Zählern Vorsprung auf DJK-SV Kirchberg v.W. (40), drei auf den SV Rathsmannsdorf (39) und fünf auf die DJK Haselbach (37). Alles ist möglich, nur mehr zwei direkte Duelle stehen an: Kirchberg gegen Preming (5.Mai) und Rathsmannsdorf gegen Haselbach (19. Mai). Vieles spricht für die SG aus dem Markt Tittling, aber es würde zu dieser Klasse passen, wenn noch die ein oder andere Überraschung ums Eck kommt. Bereits neun Mal wechselte in dieser Spielzeit der Tabellenführer bis zum 17. Spieltag!

FC Windorf lebt Heynckes-Taktik



Der Angriff gewinnt Spiele, die Abwehr Meisterschaften – diese Fußball-Weisheit von Jupp Heynckes (78) beherzigt kein A-Klassist so wie der FC Windorf, der in der A-Vilshofen in 19 Spielen gerade einmal sieben Törchen kassiert hat. Das bringt der Truppe der Spielertrainer Simon Saxinger (25) und Marco Wundsam (34) jedoch bislang nur vier Punkte Vorsprung auf SV Winzer II und sieben auf die Spvgg Pleinting ein – jedoch hat Windorf eine Partie weniger ausgetragen und nehmen sich die Konkurrenten am 27. April die Punkte gegenseitig weg. Gegen beide Rivalen hat der FCW im Frühjahr 4:1 gewonnen, daher ist der Weg zur Meisterschaft frei und nach der Rückkehr in den Spielbetrieb (2021) geht es nach acht Jahren zurück in die Kreisklasse.

Als Tabellenführer der A-Straubing geht der TSV Oberschneiding in die letzten Partien, hat mit Spvgg Mariaposching (39) und SV Irlbach (36) zwei Verfolger im Nacken. In der A-Bogen hat sich die Lage derart zugespitzt, dass mit SV Konzell (46 Punkte), DJK Rattenberg (44) und SG Haselbach/Mitterfels (43) drei Teams ganz dick im Geschäft sind. Konzell und Rattenberg (12. Mai) und Rattenberg mit Haselbach/Mitterfels (19. Mai) kreuzen noch die Klingen.