Lindbergs gebrauchtes Jahr 2023
Aber jetzt sind die „Gansaldorfer“ wieder voll da – Gründe für den Auferstehung gibt es viele – Ligaerhalt ist wieder mehr als realistisch

19.04.2024 | Stand 19.04.2024, 13:55 Uhr
Franz Nagl

Das Motto ist klar: „Lindberg gibt nie auf!“ Die Fans stehen immer hinter den Kickern aus dem „Gansaldorf“. Die zahlen es jetzt wieder mit Erfolg zurück. − Fotos: Frank Bietau

Es war für die TG ein Riesenschritt in Richtung Meisterschaft in der Kreisliga Straubing. Mit dem 2:0 im Spitzenspiel beim SC Zwiesel untermauerte der Tabellenführer seine Spitzenposition und darf fünf Spieltage vor Schluss konkret für die Bezirksliga planen.

Platz zwei behauptete der SV Bischofsmais mit einem 4:0 über die DJK Straubing. Ärgster Verfolger ist nun der SV Neuhausen-Offenberg, der seine Aufgabe mit einem 3:0 gegen den SV Schwarzach perfekt meisterte.

Der Kampf gegen den Abstieg spitzt sich auch mehr und mehr zu. Dabei hat der TSV Lindberg mit einem 2:1-Auswärtssieg beim direkten Konkurrenten SV Kirchberg im Wald ein weiteres Ausrufungszeichen gesetzt.

Kirchroth – Lindberg: Der TSV setzt seinen für viele nicht für möglich gehaltenen Siegeszug weiter fort. Aus den ersten fünf Begegnungen der Frühjahrsrunde holte die Schreder-Truppe sagenhafte 13 Punkte. Das sind jetzt schon sechs Zähler mehr als die gesamte Saison zuvor eingesammelt wurden. Im „Gansaldorf“ glaubt man wieder an den Klassenerhalt. Und der ist auch realistisch. Zum rettenden Ufer fehlen dem TSV nur noch zwei Punkte.

Sie starteten als Aufsteiger im Jahr 2022 voll durch, befanden sich lange im oberen Tabellendrittel. 2023 fanden die Lindberger dann so gut wie nicht statt und es folgte der Absturz. Die Klasse wurde zwar gehalten, aber in der Vorrunde der aktuellen Saison fand sich der Verein schnell am Tabellenende wieder. Aber was ist in der Winterpause beim TSV passiert? Die Heimatzeitung fragt beim sportlichen Leiter Christoph Fischer nach: „Das Wichtigste vorab: Der Glaube und das Vertrauen in die eigenen Stärken sind zurück“, sagt Fischer und fährt mit den Gründen für den Aufschwung fort. „Ganz wichtig war der Auftaktsieg gegen Auerbach, wo wir bereits 0:2 zurücklagen und das Spiel am Ende noch verdient mit 4:2 gewinnen konnten. Dieser Dreier brachte uns das verloren gegangene Selbstvertrauen zurück. Jeder Spieler weiß um seine Aufgaben auf dem Platz und die wurden bisher top umgesetzt. Und natürlich die zurückgekehrten Spieler, die in der Vorrunde aufgrund von Verletzungen nicht oder nur teilweise mitwirken konnten – wie unter anderem unser Kapitän und Abwehrboss Lukas Weiderer und unser Stürmer Sebastian Marchl“, so Fischer.

Dass der TSV immer noch jeden Punkt braucht, verrät ein Blick auf die Tabelle, wo Lindberg noch auf einem direkten Abstiegsplatz liegt. Nun kommen zwei Spiele, die der TSV auch gewinnen muss. Beim Schlusslicht Kirchroth und dem unmittelbaren Widersacher ASV Steinach stehen zwei „6-Punkte-Spiele“ auf dem Programm. „Wir wissen, dass es für uns nur noch Endspiele geben wird. Unser Ziel muss sein, in jedem Match das Maximum aus uns herauszuholen“, betont Fischer. Das Restprogramm hat es dann richtig in sich. In den finalen drei Begegnungen geht es gegen Bischofsmais, Plattling und den SV Neuhausen-Offenberg. Wie viele Punkte zum Klassenerhalt reichen können, ist zu diesem Zeitpunkt reine Spekulation. „In der Endabrechnung wird es auch darauf ankommen, wie viele Punkte unsere Mitkonkurrenten holen werden. Aber ich vermute, dass wir noch mindestens neun oder zehn Punkte brauchen werden“, rechnet Fischer vor, der auch bislang den Kicker-Tabellenrechner noch nicht zu Rate zog. „Dafür ist es noch viel zu früh. Wie schon erwähnt, müssen wir zuerst auf unsere Leistungen achten, versuchen weiterhin möglichst viele Punkte einzusammeln und am Ende wird man sehen, ob wir den von Außen für unmöglich gehaltenen Klassenerhalt noch schaffen können“, unterstreicht der sportliche Leiter.

Plattling – Deggenau: Bei der Spvgg Plattling können die Verantwortlichen für ein weiteres Jahr Kreisliga so gut wie sicher planen. In Auerbach haben die Isarstädter über weite Strecken das Spiel bestimmt und eine 3:2-Führung ins Ziel gebracht. Beim SV Deggenau herrscht nach dem 3:0-Triumph im „6-Punkte-Spiel“ gegen den ASV Steinach große Erleichterung. Ein furios aufspielender Ebra Cham (ein Tor, zwei Assists) bescherte Schiller, Sammer und Kollegen endlich wieder ein Glücksgefühl. Zudem wurde der Sieg auch mit dem Sprung über den Strich belohnt. Freilich ist es noch ein langer harter Weg zum Klassenerhalt, aber mit dieser überzeugenden Leistung kann der Sportverein auch in Plattling was reißen.

DJK Straubing – Neuhausen: Auch die DJK Straubing steckt tief im Abstiegskampf fest. Beim SV Bischofsmais gab es eine deutliche 0:4-Abfuhr. Mit dem SV Neuhausen kommt der nächste Brocken. Für die Gäste ist die Marschroute klar: Keinen Fehltritt erlauben – und weitere drei Punkte für das Ziel Aufstiegs-Relegationsplatz einfahren.

TG Straubing – Auerbach: Feiert der designierte Champion gegen Auerbach bereits sein Meisterstück? Dass die Shallaj-Elf sich die Butter noch vom Brot nehmen lässt, gilt nahezu als ausgeschlossen. Zu souverän waren zuletzt die Auftritte des Tabellenführers. Trotzdem wird der SV Auerbach alles andere als Gastgeschenke mit im Gepäck haben.

Schwarzach – Zwiesel: Das 0:2 gegen die TG Straubing schmerzt den SC durch die Siege der Konkurrenz aus Bischofsmais und Neuhausen doppelt. Wollen die Glasstädter noch ein Wörtchen um Platz 2 mitreden, dürfen sie sich keinen Ausrutscher mehr erlauben. Schwarzach hat bereits das eine oder andere Mal zuhause überrascht und braucht noch dringend Punkte gegen den Abstieg.

Steinach – Kirchberg: Die Schlinge um den Hals der Steinacher zieht sich nach der 0:3-Abfuhr beim SV Deggenau im stärker zu. Nun kommt es zum Abstiegskracher gegen den SV Kirchberg im Wald. Die Waldler stehen nach dem 1:2 gegen den TSV Lindberg ebenfalls unter gewaltigem Erfolgsdruck. Tore müssen her! Aber da hapert es momentan beim SV. „Wir sind offensiv zu ungefährlich, deswegen ist jedes Spiel für uns aktuell ein Endspiel. Steinach ist der nächste direkte Konkurrent. Alles andere als ein Sieg, kann unser Ziel nicht lauten. Wir müssen punkten, egal wie“, unterstreicht Kirchbergs Coach Andreas Winter.

Haibach – Bischofsmais: Der Aufsteiger hat sich mit dem 6:0 beim SC Kirchroth aller Restzweifel um ein weiteres Jahr Kreisliga entledigt. Die beiden Ballermänner Stephan Mühlbauer (15 Tore) und Moritz Matschoss (9) erlegten das Schlusslicht nahezu im Alleingang. Ohne Druck können die Hausherren gegen den SV Bischofsmais aufspielen. „In Haibach erwartet uns mit Spielern wie Mühlbauer und Matschoss eine andere offensive Qualität als am vergangenen Sonntag“, weiß auch Bischofsmais Spielertrainer Marco Eder beeindruckt. „Ich erwarte ein offenes und vor allem offensives Spiel beider Mannschaften. Wir wollen was Zählbares mitnehmen, um so lange wie möglich im Rennen um Platz 2 zu bleiben“, sagt Eder. Sorgen bereitet dem Trainer der Gesundheitszustand seines Angreifers Matej Stefl, dessen Blessur, die er während des Spiels bei der Spvgg Plattling davongetragen hat, wohl komplizierter ist, als erwartet.


Kreisliga Straubing, 22. Spieltag, Samstag, 16 Uhr: Kirchroth – Lindberg (Hinspiel 2:2), Plattling – Deggenau (1:1); Sonntag, 14 Uhr: Türk Gücü Straubing – Auerbach (4:2), DJK-SB Straubing – Neuhausen/Offenberg (2:3); 15 Uhr: Haibach – Bischofsmais (0:5), Steinach – Kirchberg i.W. (2:2), Schwarzach – Zwiesel (2:3).