Ein Hauch Kanada beim EHC Regensburg
Carl Lavigne kennt den Eishockeygott und die Welt

24.03.2024 | Stand 24.03.2024, 9:15 Uhr

Carl Lavigne stand lange in Diensten des NHL-Klubs Montreal Canadiens. Foto: cw

Carl Lavigne ist in der Eishockeywelt zuhause. Der 67-Jährige war über 30 Jahre beim NHL-Klub Montreal Canadiens angestellt und kümmerte sich um Kommunikation und Statistik. Nebenher veranstaltete er Eishockeyreisen quer durch die Welt.

„Das waren jetzt 124 in 27 Jahren – allein zehn im vergangenen Jahr: Eine war Amsterdam und Brüssel, eine Bordeaux und Barcelona, eine München und Wien“, berichtet er. Dazu spricht er Deutsch mehr als ordentlich, weil er einst in Saarbrücken studierte und an einer Sprachschule in Norddeutschland arbeitete.

Zuletzt ließ Carl Lavigne einen Hauch von Kanada durch die Donau-Arena wehen. Zwei Youngster-Teams der King‘s-Edgehill-Privatschule aus der 230000-Einwohnerstadt Windsor in Nova Scotia spielten auf ihrem Bayerntrip, den Carl Lavigne organisierte, gegen Teams des EHC Regensburg: Die Mädchen gewannen gegen die Frauen deutlich, die Jungs unterlagen den EHC-Männern 4:7. Die Schwierigkeit für Lavigne in Deutschland: Spielgelegenheiten für Weiblein und Männlein zu finden. „Regensburg war das allererste Mal, dass es in einer Halle hintereinander war.“

Mit einem Bundestrainer unterwegs

Üblich sind eher andere Organisationsformen: „Davor haben die Mädchen in Geretsried und die Jungs in Augsburg gespielt.“ Mit der King‘s Edgehill war Carl Lavigne zum wiederholten Male unterwegs. „Da war übrigens auch mal Jeff MacLeod als Trainer dabei.“ Der jetzt Bundestrainer der deutschen Frauen ist.

Carl Lavigne ist ständig auf der Suche nach neuen Programmen. Sein Reiseklientel in Kanada ist „eishockeyverrückt“ – und eher älteren Semesters. Bis über 70 Jahre geht die Spanne und lukrativ sind die Hobbyspieler, die mit Ehefrauen und Ehemännern reisen – neben „Altherren“- gibt es in Kanada auch „Alfrauen“-Teams. „Das soll dann schon ein Traumurlaub sein.“

Coole Buchideen

Carl Lavigne hat auf Französisch („Ich lasse es gerade auf Englisch übersetzen“) ein Buch veröffentlicht, das auf die Geschichten hinter den Rückennummern von NHL-Profis blickt. Im Juli ist Abgabe fürs nächste Werk. „Da geht es um Aberglauben“, sagt Lavigne und erzählt von Torhütern mit den Rückennummern 00 und mehr. „Patrick Roy hat zum Beispiel mit dem Pfosten gesprochen. Und Raymond Bourque immer in der Drittelpause die Schnürsenkel seiner Schlittschuhe gewechselt und so 5000 Paar verbraucht.“ Wer weiß, vielleicht ist ihm ja auch in Regensburg etwas Derartiges aufgefallen.