Beide Torhüter überragend
Knappes 1:2 im Shootout: Trostberg Chiefs verlangen Spitzenreiter EHC Waldkraiburg alles ab

04.02.2024 | Stand 04.02.2024, 12:03 Uhr

Ein kämpferisches Derby sahen 700 Zuschauer in Waldkraiburg: Hier duellieren sich Michal Zak (Trostberg rechts) und EHC-Topscorer Dominik Soukup. − Foto: mb.presse

Wie schon in den ersten beiden Spielen gegen den Spitzenreiter EHC Waldkraiburg waren die Trostberg Chiefs in der Eishockey-Landesliga Gruppe B ein vehementer Widersacher. So nun auch bei der dritten Ausgabe des Derbyhits vor 700 Zuschauern in der Waldkraiburger Raiffeisen-Arena. Mit dem Gleichstand nach 60 Minuten entführten die Alzstädter einen Punkt aus der Industriestadt, das war zuvor nur dem ESC Haßfurt gelungen, der mit 5:4 in Overtime gewonnen hat. Mit einem „kuscheligen Derby“ wie es vorher von Löwen-Seite angekündigt worden war wurde es also nichts.

EHC-Coach Jürgen Lederer war glücklich über den Sieg: „Das war wie ein Playoff-Spiel, Trostberg ist defensiv in den 65 Minuten sehr gut gestanden, dennoch glaube ich, dass wir auch ein wenig verdient gewonnen haben.“ Gästetrainer Willy Bauer sah es ähnlich: „Wir haben in den ersten beiden Spielen gegen Waldkraiburg schon hingeschnuppert, diesmal haben wir es ihnen richtig schwer gemacht. Das Spiel stand bis zum Ende auf des Messers Schneide.“ Bauer fügte noch hinzu, dass er das Team erst während der Saison übernommen hat: „Am Anfang hatten wir mit viel Regen zu kämpfen, jetzt können wir jedoch schon vieles umsetzen. Ich bin stolz auf mein Team, wir haben es drei Drittel richtig gut gemacht.“ Und er gibt schon die Kampfansage für Spiel vier am Freitag, 16. Februar, um 19 Uhr in Trostberg: „Da seid ihr fällig“, fügte er schmunzelnd hinzu.

Im groß angekündigten „Teddy-Bear-Toss-Spiel flogen in der 14. Minute die Kuscheltiere aufs Eis, nachdem der Ex-Trostberger Philipp Seifert den Ausgleich erzielte. Die geworfenen Kuscheltiere wurden im Anschluss von Kindern der U9-Mannschaft der Löwen eingesammelt und werden an verschiedene Organisationen im Umkreis gespendet. Das dies der einzige Treffer an diesem Abend für die Hausherren aus dem Spiel heraus war, war fast nicht zu glauben, da sich die bisherigen Heimspiele zwischen sechs und 16 Heimtoren bewegten. Überragend waren die beiden Goalies Christoph Lode (EHC) und Trostbergs Gummiwand Max Kruck, die beide auch zurecht als beste Spieler ihres Teams nach dem Match geehrt wurden.

Mit dem identischen Team der Vorwochen liefen die Chiefs zum Duell „David gegen Goliath“ auf und boten eine grandiose Vorstellung. Nach der ersten Druckphase der Hausherren stand es jedoch plötzlich 0:1. Die Chiefs befreiten sich in Unterzahl und fuhren einen Konter, Michal Zak bediente Jakub „Kuba“ Poricky, der Lode austanzte und die Scheibe über die Linie schob. Zak prüfte den Waldkraiburger Goalie mit einem Schuss von der blauen Linie (12.). Von dieser traf auf der Gegenseite Seifert, der Kruck mit einem Hammer ins linke Kreuzeck keine Abwehrchance ließ. Zudem war dem Gästeschlussmann die Sicht versperrt (14.). „Wir hatten im ersten Drittel viermal Unterzahl, dass wir da mit einem 1:1 rausgehen ist für uns positiv“. Trotz mehrerer Möglichkeiten auf beiden Seiten ließen beide Keeper keinen Treffer mehr zu. Pech hatte Poricky in der 49. Minute, der von der rechten Seite per Handgelenksschuss den linken Pfosten anvisierte – es wäre die erneute Gästeführung gewesen. Keine Tore gab’s auch in der Verlängerung, ehe die Entscheidung im Shootout fallen musste.

Waldkraiburgs Topscorer Dominik Soukup trat als erster an, scheiterte jedoch an Kruck, Poricky vernaschte Lode und Trostberg zog in Front. Daniel Hora glich aus, danach scheiterte Ex-Löwe Dennis Ladigan. Anthony Dillmann überwand Kruck per Rückhand, Trostbergs Spielmacher Petr Dvorak scheiterte im Anschluss an Lode, damit war die Partie zu Gunsten des Favoriten entschieden.
Am Sonntag, 4. Februar, spielen die Chiefs um 17.30 Uhr zu Hause gegen den EV Moosburg – wichtiges Match um Rang 4.

− td