Pfaffenhofens Angreifer glaubt fest an den Klassenerhalt
ECP-Torjäger Jan Tlacil peilt mindestens zwei Tore in jedem weiteren Spiel der Bayernliga-Abstiegsrunde an

10.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:11 Uhr

Ein Glücksgriff für den ECP: Jan Tlacil (links) erzielte für Pfaffenhofen in der Abstiegsrunde der Eishockey-Bayernliga bereits zehn Tore. Foto: Stolle

Er ist schon jetzt ein Glücksgriff für den EC Pfaffenhofen: Der Aufschwung der Eishogs in der Abstiegsrunde der Eishockey-Bayernliga hat auch mit Neuzugang Jan Tlacil zu tun. Der tschechische Angreifer, der kurz vor dem Jahreswechsel aus der dritten tschechischen Liga nach Pfaffenhofen wechselte, führt mit zehn Treffern die Torjägerliste der Abstiegsrunde an.

Von enormer Wichtigkeit war zuletzt sein 5:4-Siegtreffer fünf Sekunden vor Schluss gegen den EV Pegnitz. „Das war ein sehr schöner Moment, nicht nur für mich persönlich, sondern auch für die Mannschaft und die Fans. Das Spiel lief nicht nach unseren Erwartungen, aber wir haben bis zum Schluss gekämpft und deshalb gewonnen.“

Auch in den Spielen davor stellte Tlacil immer wieder seine Treffsicherheit unter Beweis. „Ich trainiere auch hart für jedes Tor. Vieles habe ich meinem Vater zu verdanken, der ein ausgezeichneter Trainer ist und mir schon als Kind die Grundlagen beigebracht hat“, erzählt er. Jan Tlacil Senior war früher selbst ein sehr erfolgreicher Eishockeyspieler. In der ersten Liga der damaligen Tschechoslowakei spielte der heute 63-Jährige für Budweis und Sparta Prag, ehe er seine Karriere Mitte der Neunziger Jahre in Frankreichs dritter Liga ausklingen ließ und zeitgleich begann, sich als Trainer einen Namen zu machen. Als solcher nahm er auch seinen Sohn unter seine Fittiche. So coachte Vater Tlacil seinen Junior zuletzt unter anderem beim HC Pribram in Tschechiens dritter Liga. Der Junior stellte schon seinerzeit seine Treffsicherheit unter Beweis und kam in der Saison 2021/22 in 38 Partien auf 54 Scorerpunkte.

Der heute 23-Jährige erhielt die Ausbildung im Nachwuchs seines Heimatklubs Budweis und wechselte als 15-Jähriger in die Jugend des SC Bern. Nach zwei Jahren in der Schweiz kehrte er in seine Heimat zurück, spielte während seiner Juniorenzeit für Karlsbad und Budweis und hatte in der Saison 2018/19 seine ersten Einsätze in der 3. Liga Tschechiens. In seiner ersten vollen Spielzeit bei den Senioren erzielte er für den HC Pribram in 33 Spielen 33 Tore und war damit viertbester Torjäger der 3.Liga. Danach verbrachte er ein Jahr bei Slovan Usti nad Labem in der 2. Liga, die er von der Leistungsstärke wie die deutsche Bayernliga einschätzt, ehe er wieder nach Pribram zurückkehrte.

Vor seinem Wechsel nach Pfaffenhofen stand Tlacil zwar ein halbes Jahr nicht auf dem Eis, „doch mittlerweile bin ich wieder im Rhythmus. Mein Ziel ist es, in jedem der verbleibenden Spiele noch mindestens zwei Tore zu erzielen. Das kann klappen, denn von meinen Mitspielern werde ich immer wieder gut eingesetzt“.

Der Tscheche, der in Pfaffenhofen wohnt und in Geisenfeld als Schweißer arbeitet, traut seinem Team den Ligaverbleib zu: „Seit ich hier bin, haben wir als Mannschaft einen großen Schritt nach vorne gemacht. Wir haben ein junges Team mit viel Potenzial und werden alles für den Klassenerhalt geben.“

Nur eines gefällt dem 23-Jährigen beim ECP bis jetzt nicht: „Wir haben bei den Heimspielen oft nicht mal 200 Zuschauer, das finde ich enttäuschend. Wir brauchen ihre Unterstützung im Kampf um den Klassenerhalt.“

Ob Tlacil auch nach der Saison beim EC Pfaffenhofen bleibt? „Grundsätzlich kann ich es mir vorstellen, sollte aber ein gutes Angebot kommen, werde ich natürlich darüber nachdenken. Denn klar würde ich gerne eine Liga höher spielen.“

enc