Furioses Comeback
Strodel leitet die Wende ein: Starbulls holen 0:4-Rückstand gegen Crimmitschau auf und siegen in der Overtime

17.01.2024 | Stand 17.01.2024, 11:11 Uhr

Goldhelm Reid Duke ließ sein Können mit zwei Treffern und einer Vorlage aufblitzen. − Foto: Mühlhofer

Das nennt man dann einen Sieg der Moral: Die Eishockeyspieler der Starbulls Rosenheim ließen sich in der DEL2 im heimischen Rofa-Stadion von den Eispiraten Crimmitschau zunächst nach allen Regeln der Kunst vorführen und lagen Anfang des zweiten Drittels scheinbar aussichtslos mit 0:4 hinten. Dann leitete der Treffer von Manuel Strodel die Wende ein. Goldhelm Reid Duke, der zwei Tore und eine Vorlage beisteuerte, hatte maßgeblichen Anteil an 5:4-Erfolg nach Verlängerung. Dominik Kolb sicherte den Grün-Weißen letztlich zwölf Sekunden vor Ende der Overtime den Zusatzpunkt.

Bis zum ersten Starbulls-Treffer in Minute 25 schienen die Hausherren überhaupt kein Konzept gegen die Westsachsen zu haben. Bereits nach knapp drei Minuten zogen die Gäste in Front, da sich Goalie Christopher Kolarz von Mario Scalzo überwinden ließ – dass die durchrutschende Scheibe knapp hinter der Linie war, erkannten die Referees erst nach Videostudium. Dann nutzten die Eispiraten ihre ersten drei Überzahlsituationen zu drei Treffern. Scott Feser stellte zunächst mühelos (7.) und daraufhin per Direktabnahme unter die Latte auf 0:3 (13.). Hayden Verbeek staubte zum vierten Gästetreffer ab, als die Starbulls-Hintermannschaft vor dem eigenen Kasten nicht konsequent zu Werke ging (25.).

Doch nur wenige Augenblicke später wendete sich das Blatt: Nach dem Strodel-Treffer – 18 Sekunden nach dem 0:4 – versenkte der unermüdliche Duke den Puck per sattem Handgelenksschuss zum 2:4 (30.), und Stefan Tramm nagelte das Spielgerät aus zentraler Position zum Anschluss in die Maschen (37.). Das 4:4 erzwang Duke in doppelter Überzahl: Nachdem ihm zuvor der Puck noch versprang, war der Goldhelm mit einer flach einschlagenden Direktabnahme aus Halbdistanz erfolgreich (45.). „Die Jungs haben schon dran geglaubt, irgendwie wieder zurückzukommen. Wir hatten ein bisschen Momentum im zweiten Drittel. Nach unserem ersten Tor war der Glaube innerhalb der Mannschaft da“, betonte Co-Trainer Jamie Bartman, der den erkrankten Headcoach Jari Pasanen vertrat.

Die Eispiraten hatten allerdings auch noch ihre Situationen, sodass die Partie im letzten Abschnitt durchaus auf des Messers Schneide stand. Der Ex-Rosenheimer Thomas Reichel hatte bei einem Unterzahl-Gegenstoß frei vor Kolarz die Chance zum 4:5, Sekunden später hätte Duke seinen zweiten Überzahltreffer erzielt (47.). Doch das Powerplay bleibt das Manko des Aufsteigers, der in fünf Überzahlsituationen mit einem Spieler mehr auf dem Eis kein Tor gelang. Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit rettete Kolarz stark Tobias Lindberg, sonst wären die Hausherren trotz furioser Aufholjagd ohne jeden Zähler dagestanden. So ließ Kolb die Grün-Weißen in der Verlängerung jubeln. Das nächste Heimspiel steht Rosenheim bereits am Freitag, 19. Januar (19.30 Uhr), gegen die Dresdner Eislöwen ins Haus.

− red