Nächster Gegner Crimmitschau
Dreimal David Booth: Die Eisbären Regensburg ziehen ins Halbfinale ein

26.03.2024 | Stand 26.03.2024, 23:36 Uhr

Torfeier mit Dreifach-Torschütze Goldhelm David Booth: Die Eisbären stehen unter den besten vier Teams der DEL 2. Foto: Andreas Nickl

Unfassbar: Die Eisbären Regensburg haben es geschafft und stehen im Halbfinale der zweiten Eishockey-Liga. Mit einem umkämpften 4:3 (1:1, 2:1, 1:1)-Erfolg vor 4599 Zuschauern gelang dem Team von Trainer Max Kaltenhauser im Playoff-Viertelfinale der dritte Sieg hintereinander.



Heute ab 10 Uhr startet der Vorverkauf für das erste Halbfinale, das bereits morgen (20 Uhr) stattfindet und in dem es gegen Crimmitschau geht, das nach 87:58 Minuten gegen Krefeld nach 3:5-Rückstand noch 6:5 gewann. Das zweite Halbfinale bestreitet Kassel gegen Kaufbeuren.

Zum dritten Mal in Serie komplett unverändert gingen die Eisbären ins Match – also ohne den gesperrten Verteidiger Jakob Weber, den überzähligen Defensivkollegen und die Offensivkräfte Richard Divis und Tomas Schwamberger. Bei Ravensburg kehrte Verteidiger Oliver Granz, der es zu Beginn der Serie schon einmal versucht hatte, aber sein Comeback abbrechen musste, ins Aufgebot zurück. Und auch Noah Dunham, im Nachwuchs in Regensburg aktiv und zuletzt im DEL-Einsatz bei den in den Playoffs inzwischen ausgeschiedenen Ingolstädtern war wieder dabei. Dazu konzentrierte der Ravensburgs Trainer Gergely Majoross die Kräfte in der ersten Reihe und ließ neben Sam Herr und Charlie Sarault Robbie Czarnik statt Nick Latta auflaufen.

Fehler eiskalt genutzt

Die Eisbären starteten mit Schwung. Premieren-Goldhelm David Booth hatte als bester Playoff-Skorer der Eisbären bis hierher auch nach 28 Sekunden alleine vor Towerstars-Goalie Ilya Sharipov die erste Topgelegenheit. Doch das erste Tor machte wieder Ravensburg: Sam Herr nutzte nach 6:44 Minuten eiskalt einen Fehler von Tariq Hammond und Petr Heider und überwand Tom McCollum.

Das brachte Ravensburg zwischenzeitlich Sicherheit und ein Plus auf dem Eis. Doch die Eisbären rappelten sich schnell auf – und hatten Pech, als Booth nach Monster-Solo just im Moment des Torabschluss der Schläger brach. Kurz darauf scheiterte auch Andrew Yogan an Sharipov. Doch im ersten Überzahlspiel gelang Booth nach nur acht Sekunden Powerplay mit einem Handgelenksschuss der Ausgleich (10:21). Sollte das 0:1 wie in den vergangenen beiden gewonnenen Spielen vielleicht wieder zum guten Omen werden?

Die Eisbären hatten jetzt das Momentum jedenfalls auf ihrer Seite. Constantin Ontl hatte mehr auf dem Schläger (13:55), im Ravensburger Powerplay zum Drittelende waren aber auch ein, zwei knifflige Situationen zu überstehen.

Und diesmal gab es auch einen zweiten Rückstand: Nach einem Zweikampf monierte der Eisbären-Anhang ein Foul, der überragende Sam Herr, dessen Reihe sehr viel Eiszeit hatte, spielte weiter und Charlie Sarault vollendete zur neuerlichen Gästeführung. Auch das schockte die Eisbären nicht – und so hatten sie schon 93 Sekunden später Antwort parat und auch das nötige Glück: Booth fälschte einen Hammond-Schuss so erfolgreich ab, dass die Scheibe hinter die Linie rutschte.

Die Partie war intensiv, hochattraktiv, beide Teams schenkten sich nichts und hatten ihre Chancen. Die Eisbären in Person von Corey Trivino, der knapp verfehlte (29.). Ravensburgs zum Beispiel durch einen Konter und Fabian Dietz, der alleine vor McCollum vorbeizielte (35.). 56,5 Sekunden vor der zweiten Pause gelang den Eisbären aber ihre erste Führung – wieder in Überzahl, als wie zuletzt schon am Freitag Kevin Slezak erfolgreich war. Ein Treffer, der auch der Videoüberprüfung durch das Hauptschiedsrichter-Duo Markus Schütz/Aleksander Polaczek standhielt. Nach 45 Sekunden des Schlussdrittels stand Corey Trivino kopfschüttelnd hinter dem Ravensburger Tor: Allein vor Sharipov verpasste er die große Chance zum 4:2. Mit noch mehr Konsequenz verteidigten die Eisbären derweil das eigene Tor.

Ein drittes Mal David Booth

Und als Schmid und Gajovsky das dritte Booth-Tor zum 4:2 vorbereiteten, reiften die Halbfinal-Hoffnungen (51:39). Doch Matt Alfaro verkürzte schnell, nur 67 Sekunden später. Und nach einer Strafe für Patrick Demetz traf Robbie Czarnik 110 Sekunden vor Ende den Pfosten. Und dann war es tatsächlich vollbracht.

Statistik: Regensburg – Ravensburg 4:3 (1:1, 2:1, 1:1)Eisbären Regensburg: McCollum – Heider, Hammond; Bühler, Tippmann; Demetz, Schütz; Mayr – Booth, Schmid, Gajovsky; Yogan, Trivino, Girduckis; Ontl, Heger, Schembri; Schmidt, Grimm, Slezak

Ravensburg Towerstars: Sharipov – Ketterer, Hübner; Sezemsky, Pfaffengut; Bender, Granz – Czarnik, Sarault, Herr; Nick Latta, Alfaro, Dietz; Dunham, Hadraschek, Louis Latta; Gorgenländer, Calce, Rollinger

Tore: 0:1 (6:44) Herr, 1:1 (10:21) Booth (Hammond-Gajovsky bei 5-4), 1:2 (22:50) Sarault (Herr), 2:2 (24:31) Booth (Hammond), 3:2 (39:04) Slezak (Yogan-Bühler bei 5-4), 4:2 (51:39) Booth (Gajovsky-Schmid), 4:3 (52:46) Alfaro (Pfaffengut)

Schiedsrichter: Markus Schütz/Aleksander Polaczek. – Zuschauer: 4599. – Strafminuten: Regensburg 4 – Ravensburg 6