Intern? Extern? A-Schein? So läuft Schaldings Trainersuche – "Haben keine Eile"

06.02.2017 | Stand 18.09.2023, 23:50 Uhr

Sie haben derzeit das Sagen: Stefan Köck (r.) und Philipp Zacher. − Fotos: Andreas Lakota

Der Schritt kam durchaus überraschend, vor allem zu diesem Zeitpunkt: Der Rücktritt von Trainer Anton Autengruber (48) beim SV Schalding hat in Fußball-Niederbayern für reichlich Diskussionen gesorgt. Beim Regionalligisten selbst ist von Unruhe indes nichts zu spüren. Die Tatsache, dass man nun mitten in der Vorbereitung ohne Trainer dasteht, bereitet den Verantwortlichen am Reuthinger Weg weniger Sorgen, als man annehmen möchte. Warum man sich in Sachen Nachfolgersuche gelassen gibt und welche Lösungen nun denkbar sind – heimatsport.de hat sich am Rande des ersten Testspielauftritts am Samstag beim Bayernligisten Vilzing (4:3) umgehört im Lager der Grün-Weißen.

Gibt es schon einen Nachfolger?

Nein. Es gibt viele Gerüchte, so ziemlich alle regionalen Trainer mit A-Schein werden ins Gespräch gebracht. Am häufigsten fällt der Name Sepp Beller (62), der im Herbst beim Bayernligisten Bogen zurückgetreten ist. Das sind jedoch alles reine Spekulationen. Laut Sportlicher Leitung habe man noch überhaupt keine Gespräche geführt. "Wir werden uns jetzt zunächst intern beraten, ein Anforderungsprofil erstellen und dann alle Möglichkeiten ausloten", sagt Markus Clemens.

Ist eine interne Lösung denkbar?

Ja. Es scheint durchaus möglich, dass Schalding für den Rest der Saison auf eine interne Lösung setzt. "Mit Stefan Köck und Philipp Zacher wird die Mannschaft derzeit bestens betreut, die beiden haben unser vollstes Vertrauen", sagt der 1. Vorsitzende Wolfgang Wagner. Und weiter: "Wir haben daher keine Eile, wir müssen nicht morgen einen neuen Trainer präsentieren. Die Mannschaft ist voll intakt, die Abläufe funktionieren. Ob wir nun nächste Woche oder erst in vier Monaten einen neuen Coach haben, ist für mich nicht so entscheidend. Wichtig ist, dass der neue Mann der richtige ist." Sollten Köck und Zacher weitermachen, müsste ersterer allerdings wohl seine Rolle als Spieler aufgeben. Durch die Rückkehr von Adrian Gahabka und Benedikt Buchinger hätte Schalding hinten zumindest genug Alternativen. Eine weitere Möglichkeit: Christian Süß, derzeit Trainer der zweiten Mannschaft, rückt nach oben und unterstützt das Duo, so dass Köck doch oder zumindest teilweise als Spieler agieren kann.

Muss der neue Trainer einen A-Schein haben?

Ja, aber ... Eigentlich ist ein A-Schein in der Regionalliga nötig. Allerdings sind Ausnahmeregelungen möglich, die zeitlich nicht so streng begrenzt sind wie etwa in der Bundesliga. "Man muss einen Antrag stellen. In der Regel wird dieser auch genehmigt", sagt Vorstand Wagner. Soll heißen: Als Übergangslösung bis Saisonende wäre auch ein Trainer ohne A-Schein denkbar.

Ist ein auswärtiger Trainer eine Option?

Vielleicht. In der Regel legt der SV Schalding Wert darauf, dass sein Personal aus der Region kommt. "Der regionale Fokus war und ist die große Stärke des SV Schalding", sagt Markus Clemens. Mit Uwe Neunsinger setzte der SVS in der Vergangenheit allerdings schon einmal auf einen auswärtigen Trainer. Auch bei der Suche nach einem Nachfolger für Keeper Werner Resch ging Schalding weit über die Region hinaus, verhandelte sogar mit Ex-Bundesliga-Torwart Sascha Kirschstein. Fest steht: Der neue Coach muss sich voll mit Schalding identifizieren. "Der Trainer der ersten Mannschaft muss immer auch den ganzen Verein im Blick haben", sagt Clemens. "Kontinuität ist bei uns sehr wichtig, wir wollen eine dauerhafte Lösung. In den vergangenen Jahren ist bei uns sehr viel passiert, diese Entwicklung wollen wir weiter vorantreiben – und da ist der Trainer der Regionalligamannschaft sehr, sehr wichtig."