Internationale Luft schnuppern
Biathleten wollen bei Jugend- und Junioren-WM in Otepää lernen und performen

22.02.2024 | Stand 22.02.2024, 18:43 Uhr

Die beiden Trainer Andreas Birnbacher und Florian Graf (rechts) hoffen bei der Nachwuchs-WM in Estland auf starke Leistungen von Sophie Patz, Korbinian Kübler (beide SC Hammer) und Julia Kink (WSV Aschau). − Foto: Wukits

Mit 16 jungen Biathleten startet der Deutsche Ski-Verband (DSV) ab dem 23. Februar bei den Jugend- und Junioren-Weltmeisterschaften in Otepää (Estland). Mit von der Partie sind auch vier Sportler vom Stützpunkt Ruhpolding – betreut werden sie unter anderem von Andreas Birnbacher und Florian Graf.

Im vergangenen Jahr sammelte der Nachwuchs bei der JWM neun Gold- und sechs Silbermedaillen. Ob das zu wiederholen ist? Dazu meint Birnbacher: „Noch hat keiner von uns eine Medaille umhängen. Wir müssen Nationen wie Österreich, Norwegen und Frankreich beobachten – die haben enorm aufgeholt im Nachwuchsbereich.“

Vor einem Jahr hat Julia Kink vom WSV Aschau zwei Gold- und drei Silbermedaillen gewonnen, also in jedem Rennen einmal Edelmetall. Doch das war im Jugendbereich, jetzt startet sie hingegen bei den Juniorinnen, wo definitiv ein anderer Wind weht. „Die JWM ist natürlich der Saisonhöhepunkt. Die Erfolge aus dem vergangenen Jahr zu wiederholen ist nicht realistisch. Trotzdem werde ich alles geben“, sagt Kink.

Fichtner holte sich Selbstvertrauen zurück

In der laufenden Saison gilt es Erfahrungen zu sammeln und eine weitere kontinuierliche Entwicklung anzustreben, betont die 20-Jährige: „Bisher bin ich schon ziemlich zufrieden mit der Saison und meinem ersten Jahr im IBU-Cup.“ Ähnliches gilt für Marlene Fichtner vom SC Traunstein. Ihr Saisoneinstieg verlief nicht unbedingt nach Plan. „Im weiteren Verlauf ist es mir gelungen, Selbstvertrauen zurückzuholen. Bei der Europameisterschaft konnte ich gute Leistungen zeigen“, so die 20-Jährige. Birnbacher blickt jedoch auch auf Alina Nußbicker (Tambach-Dietharz) und Julia Tannheimer (Ulm). Letztere erreichte mit einem 15. Platz und einem fehlerfreien Schießen beim Weltcup in Ruhpolding die halbe WM-Norm. Sie verzichtete allerdings wegen des bevorstehenden Abiturs auf die Reise nach Nové Město. Vergangenes Jahr verbuchte sie bei der JWM drei Goldmedaillen. „Das alles sind Mädels, die eine Medaille gewinnen können“, so Birnbacher.

Für die jüngeren Sportler ist unter anderem Florian Graf am Stützpunkt in Ruhpolding zuständig. Sophie Patz vom SC Hammer traue er einiges zu – „sie hatte zuletzt gute Ergebnisse“, bescheinigt ihr der 35-Jährige starke Vorstellungen. „Ich nehme mir für die JWM einiges vor, will international konkurrenzfähig sein und eine stabile Lauf- und Schießleistung abrufen. Freilich bin ich etwas aufgeregt, aber ich freue mich einfach, in Otepää am Start zu sein“, meint die 18-Jährige, die auf eine bisher gut verlaufene Saison zurückblicken kann. „Ich bin sehr zufrieden, dass ich mich für den IBU-Junior-Cup qualifizieren konnte. Dort gab es ein Auf und Ab. Ich bin sehr motiviert und hoffe auf einen guten Saisonabschluss“, so die Landespolizistin.

Kübler stellt erst einmal keine großen Ansprüche

Ein weiterer heimischer Sportler bei der JWM ist Korbinian Kübler vom SC Hammer. Er selbst stellt erst einmal keine großen Ansprüche: „Der bisherige Saisonverlauf ist für mich sowieso schon unglaublich. Und jetzt nach Otepää zu dürfen, ist natürlich der Höhepunkt“, gibt sich der 17-Jährige voller Vorfreude. „Vor allem ist es wichtig, im Hinblick auf die kommenden Jahre Erfahrungen zu sammeln. Mir ist klar, dass ich mit einer guten Schießleistung ganz weit nach vorne laufen kann“, so der Silbermedaillen-Gewinner in der Single-Mixed-Staffel bei den Winter Youth Olympic Games in Gangwon. „Allein sein Erfolg bei den Winterspielen zeigt, dass er in der Lage ist, vorne mitzumischen“, redet Graf Klartext. – DSV-Aufgebot:

Jugend weiblich: Melina Gaupp (DAV Ulm), Karla Gehrmann (SC Bad Säckingen), Sophie Patz (SC Hammer), Alma Siegismund (SSV Altenberg).

Juniorinnen: Marlene Fichtner (SC Traunstein), Julia Kink (WSV Aschau), Alina Nußbicker (SV Tambach-Dietharz), Julia Tannheimer (DAV Ulm).

Jugend männlich: Korbinian Kübler (SC Hammer), Lukas Tannheimer (DAV Ulm), Finn Zurnieden (SV Kirchzarten).

Junioren: Linus Kesper (SC Willingen), Benjamin Menz (SV Motor Tambach-Dietharz), Tim Nechwatal (WSV Enz-Schoemberg), Leonhard Pfund (SC Bad Tölz), Franz Schaser (SV Hermsdorf).

− shu