Stützpunkt mit tollen Ergebnissen
Franziska Preuß meldet sich eindrucksvoll zurück: Biathletin holt dreimal Gold bei der DM in Ruhpolding

11.09.2023 | Stand 12.09.2023, 15:30 Uhr

Dreifacherfolg für den Stützpunkt Ruhpolding: Franziska Preuß (Mitte) gewann im Sprint vor Sophia Schneider (links) und Stefanie Scherer. −Fotos: imago images

Franziska Preuß (SC Haag) hat sich nach ihrer Wettkampf-Pause mit drei Siegen in drei Rennen bei den deutschen Biathlon-Meisterschaften eindrucksvoll zurückgemeldet. Die frühere Weltmeisterin gewann in der Chiemgau-Arena in Ruhpolding auf Skirollern nach dem Einzel und dem Sprint auch die Verfolgung. Zweite wurde mit gerade einmal 0,2 Sekunden Rückstand Sophia Schneider (SV Oberteisendorf), gefolgt von Janina Hettich-Walz (SC Schönwald). Routinier Benedikt Doll (SZ Breitnau) hatte bereits zuvor überzeugt und die Verfolgung der Männer souverän für sich entschieden.

„Es war wirklich ein super Training auf der Strecke. Man hat taktisch etwas probieren können, und meine Taktik ist aufgegangen“, sagte Preuß, die in der Vorsaison mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. „Es war ein cooles Wochenende, das hat dem Gemüt gutgetan.“ Nach dem Sieg am Freitag im verkürzten Einzel hatte sich die 29-Jährige auch am Samstag im Sprint Rang 1 geschnappt. Sie gewann nach tadelloser Leistung am Schießstand mit 25,7 Sekunden Vorsprung vor Schneider, die zwei Scheiben verfehlte. Stefanie Scherer blieb fehlerfrei und belegte nach 7,5 Kilometern den 3. Platz.

Das Wochenende in Ruhpolding war vor allem auch von der Spätsommer-Hitze geprägt, aufgrund derer die Jury das Programm etwas geändert hatte. Beispielsweise starteten die Damen am Samstag vor den Herren. Für Doll, der sich im Sprint nach zehn Kilometern vor dem Vortages-Sieger Philipp Nawrath (SK Nesselwang) und Johannes Donhauser (SC Ruhpolding) durchsetzte, war das kein Problem. „Ich habe die Hitze ganz gut im Griff gehabt“, sagte der 33-Jährige. „Ich fühle mich sehr gut am Schießstand und konnte endlich auch mal bei den deutschen Meisterschaften gute Schießergebnisse abliefern, weil da habe ich mich doch immer schwergetan. Es gibt mir das Zeichen, dass ich noch etwas zu melden habe.“

Benedikt Doll zweimal auf dem 1. Platz

Auch einen Tag später überquerte Doll die Ziellinie nach 12,5 Kilometern mit 53 Sekunden Vorsprung vor Nawrath und Matthias Dorfer (SV Marzoll) als Erster. „Es hat sich wirklich relativ einfach angefühlt“, sagte der 33-Jährige. „Das Liegendschießen hat mich mit den zwei Fehlern etwas genervt. Aber es macht Spaß, wenn es so gut läuft und man auch läuferisch das Feld bestimmen kann. Ich habe mich fast so ein bisschen wie Johannes Thingnes Bö gefühlt.“ Der Norweger gilt als Dominator der Szene.

Zufrieden konnte auch der neue Bundesstützpunktleiter Helmuth Wegscheider über die Leistungen der Ruhpoldinger Stützpunktathleten sein. In jedem der sechs Rennen waren mindestens zwei auf dem Stockerl. Überragend natürlich das Sprint-Ergebnis der Frauen, bei dem es dank Preuß, Schneider und Scherer einen Dreifacherfolg des Stützpunktes gab. Insgesamt konnten sich die lokalen Sportler 22 Mal unter die Top Ten einreihen.

Besonderes Lob für Physiotherapeut Lisowski

Wegscheider lobte die professionelle und engagierte Arbeit am Stützpunkt: „Der Einsatz der Trainer ist hervorragend. Alle ziehen an einem Strang, um die Sportler besser zu machen. Das hat sich nun in den guten Ergebnissen bei der Deutschen Meisterschaft widergespiegelt.“ Ein besonderes Lob hatte er für den Physiotherapeuten des Olympiastützpunktes Rudi Lisowski übrig. „Der Rudi ist Mädchen für alles und vor allem immer parat. Er ist sich auch nicht zu schade, abends und am Wochenende für die Sportler da zu sein, wenn es notwendig ist. Vor allem auch bei verletzten Sportlern hat er die richtigen Behandlungsmethoden, um sie wieder fit zu machen. Davon profitierte vor kurzem auch Philipp Nawrath.“

Nun geht es in den kommenden Tagen trainingsmäßig ein wenig ruhiger zu, ehe die Vorbereitung auf den bevorstehenden Winter ansteht.

− dpa/hw/aic