Wackers Freistil-Ringer überzeugen bei EM
Arsen Harutyunyan bejubelt vierten EM-Titel – Bronze für Iszmail Muszukajev und Neuzugang Ale Khubulov

22.02.2024 | Stand 22.02.2024, 14:46 Uhr

Zum vierten Mal Europameister wurde Arsen Harutyunyan aus Armenien. − Fotos: imago images

Mit einer Goldmedaille und zweimal Bronze glänzten die Freistil-Ringer von Bundesligist SV Wacker Burghausen bei der EM in Bukarest. Allen voran überzeugte der Armenier Arsen Harutyunyan, der sich seinen vierten kontinentalen Titel sicherte. Iszmail Muszukajev und Neuzugang Ale Khubulov wurden jeweils Dritte.

Arsen Harutyunyan untermauerte seine Vorherrschaft auf europäischem Parkett eindrucksvoll. Mit drei vorzeitigen 10:0-Siegen deklassierte er die Konkurrenz in der 57-kg-Klasse. So brauchte er im Viertelfinale gegen Kamil Kerymov (Ukraine) keine zwei Minuten, das Halbfinale gegen den Aserbaidschaner Islam Bazarganov beendete er in nicht einmal eineinhalb Minuten. Im Finale legte der 24-Jährige dann noch eine Schippe drauf: Gegen den Vize-Weltmeister der Junioren, Muhammet Karavus, brannte der Ausnahmeathlet ein wahres Feuerwerk an Griffen ab, dem der Türke nicht gewachsen war. In nur 50 Sekunden machte Harutyunyan mit seinem restlos überforderten Kontrahenten kurzen Prozess.

Ins Limit bis 70kg rückte Iszmail Muszukajev auf, der sich im Rahmen der Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele in Paris das Abkochen auf seine angestammte 65-kg-Kategorie ersparte. Zum Einstand rang der abgeklärte Ungar den Kosovaren Egzon Xhoni überlegen mit 11:0 nieder. Auch gegen Marc Dietsche aus der Schweiz ließ er beim vorzeitigen 10:0 nichts anbrennen. Im Halbfinale gegen Arman Andreasyan (Armenien), der es in seiner langen internationalen Karriere auf eine Vielzahl an Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften gebracht hat, erarbeitete sich Muszukajev eine solide 5:0-Führung. Dann wurde es dramatisch: Beim letzten erfolgreichen Angriff zog sich der 31-Jährige eine Verletzung am Knie zu und wechselte augenblicklich von gesunder Hautfarbe auf aschfahl. Von da an befand er sich in der Defensive und konnte nur noch bedingt Widerstand leisten. Vier Sekunden vor dem Ende folgte nach einem erfolgreichen Schwunggriff seines Gegners das 5:8, das alle Titelhoffnungen jäh platzen ließ.

Im Duell um Platz3 war Muszukajev weitestgehend wieder einsatzfähig, ging jedoch gegen den Franzosen Seyfulla Itaev mit Vorsicht zu Werke. Ein am Ende ungefährdetes 2:1 brachte noch das schmerzhaft erarbeitete Edelmetall.

Im Schwergewicht war man auf Burghauser Seite auf das EM-Debüt von Alen Khubulov gespannt. Der Bulgare zwang zunächst den Moldawier Gheorge Erhan mit 10:1 in die Knie, fand jedoch im Viertelfinale im georgischen Altmeister Geno Petriashvili seinen Meister. Beim 4:10 machten sich letztlich die zehn Kilo Gewichtsnachteil bemerkbar. Da Petriashvili ins Finale einzog, war für Khubulov der Weg über die Hoffnungsrunde frei. Nach einem 10:0 über Johannes Ludescher (Österreich) stand der 22-Jährige im kleinen Finale und machte mit einem 3:0 gegen den Weißrussen Dzianis Khramiankou die Medaille klar.

− rh