„Das ist blöd gelaufen“, sagt Alexander Krammer. Der Basketball-Abteilungsleiter des TSV Neuötting meint damit die Tatsache, dass das Herren-Team in der kommenden Saison nicht mehr in der Bayernliga antreten darf – und das, nachdem es sich seit 15 Jahren ununterbrochen auf dieser Ebene nach dem Korb gestreckt hat. Seit dem Abstieg aus der 2. Regionalliga in der Saison 2007/08 waren die Innstädter eine feste Größe in dieser Spielklasse, in der neuen Runde kämpfen sie nun in der Bezirksoberliga um Punkte. Los geht es am 1. Oktober mit einem Auswärtsduell beim SV Mammendorf.
In der Spielzeit 2022/23 der Bayernliga Süd konnten die Mannen um TSV-Topscorer Tobias Lechner (Schnitt von 14,3 Punkten) nur fünf der 18 Partien für sich entscheiden und belegten damit am Ende Platz7 des Zehnerfeldes. Da es in der vorzeitig abgebrochenen Corona-Saison 2021/22 aus Gründen der Fairness nur Auf- aber keine Absteiger gab, trat in der letzten Runde die Bayernliga mit vier Gruppen an. Nun wurde sie wieder auf drei Staffeln eingedampft und dabei fielen die Neuöttinger über alle Bayernligen hinweg durchs Raster. „Das war ärgerlich und überraschend. Aber wir haben halt nicht genug Spiele gewonnen“, kommentiert Krammer die Reduzierung der Spielklassen durch den Verband, „die sehr spät entschieden und kommuniziert wurde“.
Die Bezirksoberliga soll jedoch nicht lange die sportliche Heimat der Korbjäger vom Inn sein. „Wir wollen den sofortigen Wiederaufstieg“, nennt Krammer die Ambitionen des Teams, das sich seit Mai konsequent vorbereitet. Bis auf Routinier Korbinian Keck, der aus beruflichen Gründen wegzieht, bleibt die Mannschaft zusammen. Die Verjüngung der letzten Jahre wird kontinuierlich fortgesetzt. Neben dem erfahrenen Flügelspieler David Eichmüller (30), der bei den Baskets Vilsbiburg zuletzt in der 1. Regionalliga am Ball war, verstärken zwei Youngster den Kader: Henrik Urbanke kommt aus dem Nachwuchs von Vilsbiburg und spielt nun in Neuötting an der Seite seines älteren Bruders Laurens Urbanke. Mit Philipp Neudecker schloss sich ein Talent vom Nachbarn SV Wacker Burghausen (Bayernliga) dem TSV an. Die Neuerwerbungen täten der Truppe des langjährigen Trainers Milos Perovic (59), der seit nunmehr 14 Jahren in der Verantwortung steht, sehr gut, betont Krammer: „Sie bringen mehr Tempo in unsere Aktionen und der Kader wird breiter“, freut er sich und hofft gleichzeitig, dass damit die Personalsorgen der letzten Jahre – vor allem bei den Auswärtsspielen – der Vergangenheit angehören.
Ihre Schwäche in des Gegners Halle werden die Neuöttinger auf alle Fälle ablegen müssen, soll das hochgesteckte Saisonziel nicht in Gefahr geraten. Immerhin muss in der sieben Teams umfassenden Bezirksoberliga Nord der 3. Platz erreicht werden, um sich in der anschließenden Play-off-Runde gegen die drei Besten der Süd-Staffel durchzusetzen und so wieder in die angestammte Bayernliga zurückzukehren.
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