Erste Heimniederlage für Bundesligisten
Verletzungsschock im Derby: Zusammenprall bringt Regensburger Legionäre aus dem Konzept

05.05.2024 | Stand 05.05.2024, 18:35 Uhr
Matthias Ondracek

Das war nichts: Matt Vance sieht die Strikeout-Faust des Referees. Foto: Christian Brüssel

Zum Abschluss der Hinrunde in der 1. Baseball-Bundesliga Süd haben die Guggenberger Legionäre einen Dämpfer kassiert. Im bayerischen Derby gegen die München-Haar Disciples unterlagen die Regensburger am Samstagnachmittag mit 6:12 und mussten die erste Heimniederlage der Saison quittieren. Am Freitagabend hatten sich die Hausherren im ersten Aufeinandertreffen mit den Oberbayern noch klar mit 10:1 durchgesetzt.

Trotz der Niederlage verteidigten die Schwabelweiser vor dem Gigantenduell in der Armin-Wolf-Arena mit Titelverteidiger Heidenheim am Mittwochabend (19 Uhr) ihre Spitzenposition. Schwerer als die zweite Saisonpleite gegen den Lokalrivalen wog ohnehin die Sorge um Devon Ramirez. Der US-Amerikaner prallte im letzten Inning am Samstag mit seinem Teamkollegen Alexander Schmidt zusammen und musste verletzungsbedingt ausgewechselt werden.

Entwarnung für beide Spieler



Die Laune bei Legionäre-Trainer Martin Helmig war am Tag nach dem ereignisreichen Heimauftritt seiner Mannschaft aber schon wieder blendend. „Ich bin heute sehr froh. Bei beiden gab es Entwarnung. Nach dem Zusammenprall hatten wir erst schon Schlimmeres befürchtet“, gibt Helmig Aufschluss über die Folgen der unschönen Szene. Bei einem kurzen Schlag ins Outfield liefen Shortstop Schmidt und Centerfielder Ramirez mit vollem Tempo ineinander. Beide blieben nach der Kollision zunächst am Boden liegen. Ramirez hielt sich die Hand, Schmidt schien sich am Kopf verletzt zu haben. Doch der Reihe nach.

Beflügelt von zuvor sieben Siegen am Stück starteten die Hausherren am Freitagabend furios in das Derby. Im dritten Inning hämmerte Terrell Joyce den Ball zu seinem dritten Homerun in dieser Spielzeit aus dem Stadion und nahm seine Teamkameraden Ramirez und Nino Sacasa zur 3:0-Führung mit ins Ziel. Im sechsten Abschnitt erhöhten Daniel Patrice und Edoardo Cornelli auf 5:0.

Auf dem Werferhügel spulte Starter Joe Cedano de Leon relativ unaufgeregt sein Pensum ab. In sechs starken Durchgängen ließ der Nationalspieler nur einen Haarer Hit sowie zwei Walks zu. Dabei schickte er sieben Disciples per Strikeout direkt zurück auf die Bank. Mit fünf Runs im achten Spielabschnitt sorgten die Legionäre schließlich für die endgültige Entscheidung in einer einseitigen Partie.

Neuzugang findet noch nicht ins Spiel



Ganz anders verlief das zweite Aufeinandertreffen der beiden bayerischen Bundesligisten. Neuzugang Aljo Sujak fand auf dem Werferhügel nicht so ins Spiel wie erhofft. Mit zwei Runs in den ersten beiden Innings gingen die Gäste in Front. Im fünften Durchgang musste der US-Amerikaner, der an Stelle von Scott Harkin auflief, nach weiteren fünf Zählern für die Haarer Platz machen. „Sein Einstand war ganz okay. Er muss sich noch an einige Dinge hier anpassen. Aber seine Würfe sind gut. Und wie ich schon oft gesagt habe, gehören Rückschläge beim Baseball dazu. Es kommt auf die Reaktion an“, sagt Helmig später über die Performance seines neuesten Schützlings.

Die Legionäre schienen sich auch gut zu erholen von der Angriffswelle der „Jünger“. Mit vier Runs konterten die Gastgeber postwendend und verkürzten nach fünf Abschnitten auf 5:7. Gegen den ehemaligen Profi der New York Yankees, Ryan Bollinger, auf dem Münchener Werferhügel landete die Regensburger Offensivreihe immerhin zwölf Treffer. „Wir haben zwar die Läufer auf die Bases bekommen, konnten diese aber nicht so zu Punkten machen, wie wir uns das gewünscht haben“, konstatiert der ehemalige Haarer Daniel Patrice auf Seiten der Regensburger nach der Partie bei „Legionäre TV“.

Die Gäste steckten trotz der erheblichen Gegenwehr der Schwabelweiser ebenfalls nicht auf und legten bis zum letzten Abschnitt noch einmal zwei Zähler nach. Mit drei Runs Rückstand gingen die Legionäre so ins abschließende Inning. Bei geladenen Bases kam es zu eingangs beschriebener Situation. Für Helmig unter dem Strich der Knackpunkt. „Diese Szene hat uns letztlich das Genick gebrochen. Ich hatte den Eindruck, dass wir zu diesem Zeitpunkt wieder gut im Spiel waren. Ehrlich gesagt, war ich fest davon überzeugt, dass wir das Ding noch drehen. Aber, nicht nur, dass dadurch noch drei Runs nach Hause kamen, natürlich war das Team auch erst einmal unter Schock“, analysiert Helmig.

Nun gilt es die zweite Niederlage in 2024 schnell zu verdauen. Insgesamt viermal treffen die Legionäre von Mittwoch bis Samstag auf den großen Rivalen Heidenheim.