Start der Baseball-Bundesliga naht
Legionäre nehmen Fahrt auf: Coach Helmig bastelt an seiner Werfer-Rotation

Mit Luis Miguel Martin kommt noch ein Kubaner, das Pitching-Personal nimmt vier Wochen vor Bundesligastart Formen an

04.03.2024 | Stand 04.03.2024, 18:00 Uhr
Matthias Ondracek

Martin Helmig /rechts) hat nicht nur seine Gedanken zum Fangen, sondern auch zum Werfen bei den Legionären. Foto: Christian Brüssel

Die Guggenberger Legionäre haben sich den nächsten neuen Werfer geangelt. Der Kubaner Luis Miguel Martin wird in der bevorstehenden Saison in der ersten Baseball-Bundesliga das Trikot der Regensburger überstreifen.

Der 23-Jährige verfügt über einen spanischen Pass und kann somit in beiden Partien eines jeden Spieltags zum Einsatz kommen. Also sowohl in Spiel zwei, das in der Regel für Importspieler genutzt wird, als auch im für deutsche und EU-Ausländer reservierten ersten Spiel.

Martin lief zuletzt 2022 in der hochklassigen ersten kubanischen Liga auf. In der vergangenen Spielzeit pausierte der Rechtshänder. „Er hat im vergangenen Jahr hart an sich gearbeitet und wird eine große Verstärkung für uns darstellen“, ist sich Legionäre-Trainer Martin Helmig sicher. Die Werferriege der Schwabelweiser nimmt damit rund vier Wochen vor Saisonstart konkrete Formen an. Die jüngste Verpflichtung ist bereits der vierte Neuzugang auf der Position des Pitchers. Demgegenüber stehen mindestens sechs Abgänge.

Wichtige Akteure gehen



Nicht unbedingt freiwillig war Helmig in diesem Winter dazu gezwungen, eine nahezu komplett neue Pitching Rotation zusammzustellen. In erster Linie die Abgänge der langjährigen Starter Christian Pedrol (San Marino) sowie Jan Tomek (Tschechien) fielen ins Gewicht. In den vergangenen Jahren war das Duo so etwas wie die Konstante unter den Werfern. Tomek verlässt die Legionäre bereits zum zweiten Mal. Insgesamt stand der tschechische Nationalspieler in über 300 Innings an der Donau auf dem Feld. Nur Martin Almstetter, Mike Bolsenbroek und Philipp Hoffschild absolvierten mehr Erstliga-Innings für die Regensburger. In der Vorsaison begannen Tomek und Pedrol zusammen 19 von 28 Partien auf dem Werferhügel. Eine Lücke, die der neue Mann Martin helfen soll zu schließen.

Aktuell umfasst die Pitching Rotation Helmigs damit sechs Arme: Neben Martin die beiden Venezolaner mit portugiesischem Pass, Abraham da Silva und Geremi Jimenez, sowie den deutschen Nationalspieler Joe Cedano de Leon und den neue US-Hochkaräter Scott Harkin, die wie Martin beide als Starter in Frage kommen; dazu Allrounder Devon Ramirez.

Ziel: Mehr Optionen im Pitching



Bei der Zusammenstellung seines Werfer-Teams achtet Helmig in erster Linie auf die Flexibilität. „Es ist ja im Allgemeinen so, dass kaum ein Starter mehr die volle Distanz absolviert. Fünf bis sechs solide Innings würde ich mir erhoffen, um dann auf zwei Einwechselwerfer zu setzen. Einer für das fünfte bzw. sechste Inning und einen Closer für die letzten beiden Durchgänge“, gibt Martin Helmig Einblick in seine Gedankenspiele.

Viele verschiedene Optionen zu haben, ist dabei essenziell für den früheren Meistermacher. „Ich bin ein Fan von Abwechslung auf dem Werferhügel. Das macht es meines Erachtens schwerer für den Gegner. Spätestens nach zwei Auftritten an der Platte haben sich die gegnerischen Schlagmänner auf den Pitcher eingestellt. Beim dritten Mal wird es aus eigener Erfahrung bereits viel leichter für den Hitter“, erklärt Helmig. Daher will Helmig auch Spielern die Chance auf dem Werferhügel geben, die eigentlich ihre Stärken auf einer anderen Position haben – wie vergangenes Jahr eben mit Ramirez geschehen.

„Wenn jemand beides kann, gibt es für mich absolut keinen Grund, das nicht auch zu testen“, stellt Helmig klar. Der Legionäre-Coach fährt fort: „Mit ist es vor allem wichtig, das ein Pitcher Strikes wirft. Gibt er mal den ein oder anderen Homerun ab, ist das nicht so schlimm, wenn du davor nicht schon ein oder zwei Läufer per Walk auf Base gelassen hast.“