Geschrumpfte Talentegruppe
Die Eiskunstläufer des EC Regensburg senden wieder leise Erfolgssignale

21.03.2024 | Stand 21.03.2024, 17:25 Uhr

ECR-Trainerin Erika Sokolji freute sich bei den bayerischen Jugendmeisterschaften über die Leistungen von Daniel Cherednikov, Lucy Song, Valentina Beer und Xinci Song (v.l.). Foto: Brünner

Die Eiskunstläufer des EC Regensburg sind ein wenig in der Versenkung verschwunden. Das Trainerprojekt mit Olympiasiegerin Anett Pötzsch war schon im Frühjahr 2023 beendet worden.

„Sie ist zurück nach Chemnitz und kümmert sich dort um Breitensport. Wir mussten die Reißleine ziehen, weil wir nicht mehr genügend Mitglieder hatten, um mit solch hochdekorierten Leuten arbeiten und sie finanzieren zu können“, sagt Ferdinand Dedovich, der zwar nicht mehr zum ECR-Vorstand gehört, aber mit 76 immer noch auf dem Eis als Trainer mithilft.

Siege auf bayerischer Ebene

Anfang des Monats hatte ein halbes Dutzend Sportlerinnen an den bayerischen Jugendmeisterschaften in Oberstdorf teilgenommen und dort teilweise ausgezeichnete Ergebnisse erzielt. In der Kategorie Neulinge Mädchen sicherte sich Valentina Beer (10) den ersten Platz wie Xinci Song (9) in der Kategorie Anfänger Mädchen. Lucy Song, die zum ersten Mal auf dieser Ebene startete, erreichte den siebten Platz. Loreen Fröhlich kam in der Kategorie Fortgeschrittene Novizin auf Rang 15. Auch in der Kategorie Anfänger Jungen errang mit Daniel Cherednikov ein ECR-Nachwuchssportler den Sieg. Bogdan Altun belegte Platz drei in der Kategorie Sternschnuppen Jungen.

Emma Dreissiger, die erst seit einem Jahr im Verein ist, gewann eine Woche vor den bayerischen Jugendmeisterschaften in der Kategorie Element 3 in Bad Aibling.

Nach der langen Ära von Ferdinand Dedovich und seiner Frau Nicole Brünner, die inzwischen bei der Deutschen Eislauf Uninin (DEU) im Nachwuchs als Trainerin tätig ist, waren in der Covid-Phase viele Kinder aus dem Verein ausgetreten. Der bis dahin landes- und bundesweit erfolgreiche ECR musste zusätzlich einen Umbruch einleiten, da nahezu die komplette Leistungsgruppe am Ende der Saison 2022 den aktiven Leistungssport beendete. Statt früher 15 bis 17 Talente stehen jetzt nur noch vier, fünf auf dem Eis. „Dahinter gibt es schon auch Kinder. Aber in unserem Sport ist es eben so, dass es drei, vier Jahre dauert“, sagt Dedovich über die Entwicklung. Im Laufe der aktuellen Saison ging es zumindest mitgliedermäßig wieder aufwärts. Die täglichen Trainingseinheiten werden vornehmlich von den Trainern Erika Sokolji und der neuen Trainerin Anna Matveyuk, die aus Ingolstadt kam, geleitet.

Deutscher Juniorenmeister Luca Fünfer

In dieser Saison gab es so auch das eine gute Ergebnis über die bayerische Ebene hinaus. Luca Fünfer, der zwar seit zwei Jahren in Oberstdorf am Bundeszentrum trainiert, aber immer noch für den ECR startet, belegte den 13. Platz beim Junior-Grand-Prix in Istanbul und erreichte den dritten Platz bei den Swiss Ice Skating Open und Rang fünf bei den Bavarian Open in der Junior-Kategorie. Zudem sicherte sich Fünfer den vierten Platz bei der NRW-Trophy der Junioren und holte bei den deutschen Nachwuchs- und Juniorenmeisterschaften den Titel. „Er hat nur äußerst knapp die Qualifikation für die Junioren-WM in Taipeh verpasst“, berichtet Ferdinand Dedovich.

Valentina Beer erreichte zudem den dritten Platz beim Westfalen-Cup und siegte bei den Offenen Thüringer Meisterschaften. Xinci Song wurde Zweite bei den Offenen Sächsischen Meisterschaften, und Bogdan Altun wurde Vierter bei den „Kleinen Offenen Sächsischen Meisterschaften“.