Direkt nach dem Schlusspfiff wollte hüben wie drüben sowie auf der Tribüne keine große Freude über das Ergebnis aufkommen: War es ein gewonnener oder ein verlorener Punkt? Eben hatten die gebeutelten Handballfrauen von Zweitligist ESV 1927 Regensburg im ersten Auswärtsspiel in der Rückrunde dem abstiegsbedrohten VfL Waiblingen ein 24:24 (12:14) abgerungen.
Wertvoller ist das Ergebnis für die Bunkerladies, ein direkter Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt konnte auf Distanz gehalten werden. Vor dem Heimspiel am Samstag gegen den Tabellenneunten Werder Bremen beträgt das Polster auf Relegationsplatz 12 nun acht Zähler.
Goldbach grundsätzlich zufrieden
„Ich bin nach der schwierigen Trainingswoche nicht unglücklich über das Unentschieden“, kommentierte Trainer Bernhard Goldbach den fünften Punktgewinn in der achten Auswärtspartie. Der große Kampfgeist und die gute Defensivleistung stelle ihn zufrieden. Der ESV musste auf Marleen Kadenbach (Rücken) und Maxie Fuhrmann (Finger) verzichten, dafür rückten Carolin Härtl und erstmals Villö Kaali-Nagy von der Bayernliga-Mannschaft nach. Beide kamen jedoch nicht zum Einsatz. Nach einer über zweimonatigen Verletzungspause feierte indes die im Laufe des Spiels eingewechselte Torfrau Joelle Arno ein starkes Comeback.
Ohne Abwehrchefin Kadenbach verstand es Regensburg, mit der bevorzugten 5:1-Deckung dem unter Druck stehenden Gegner das Leben schwer zu machen. Waiblingens neuer Coach Hans Christensen reagierte mit einer siebten Feldspielerin, ließ davon wieder ab, als nach Ballgewinnen Johanna Brennauer und Carolin Hübner binnen 27 Sekunden ins verwaiste Gehäuse zur 16:15-Führung (35.) trafen.
Gute Chancen in der Schlussphase
Als Hübner nach einem Gegenstoß per Heber zum 24:24 ausglich, war in den letzten viereinhalb Minuten keine Mannschaft mehr in der Lage, einen weiteren Treffer draufzusatteln. Wie zuletzt beim Heim-28:30 gegen Nürtingen wurden in der Crunch-Time die Angriffe überhastet vorgetragen: Hier ein harmloser Distanzwurf (57.), da ein missglücktes Kreisanspiel (59.), dort der Ball auf den Fuß der Mitspielerin (59.30). Das blieb folgenlos, weil Arno einen Rückraum-Wurf (58.) und einen Abschluss aus der Nahwurfzone (59.) unschädlich machte. Den letzten Ballbesitz hatte Waiblingen, das Leder konnten die Bunkerladies beim abschließenden Freiwurf blocken.
owi
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