Sandharlanden boomt
Auch eine Umleitung stoppt Simon Boch beim Silvesterlauf in Bietigheim nicht

01.01.2024 | Stand 01.01.2024, 16:37 Uhr

Seriensieger in Bietigheim: Simon Boch (links) Foto: Boch

Des einen Leid, der anderen Freud: Weil die Winter hierzulande schon lange mehr keine Winter mit tiefverschneiten Landschaften sind, Skifahren und Rodeln auf heimischen Hügeln zur saisonalen Seltenheit werden, freute sich die immer größer werdende Silvesterlaufgemeinde bei den immer mehr werdenden Läufen zum Jahresende über beste Laufbedingungen mit trockenen Wegen und angenehmen Lauftemperaturen.

Dies nutzte auch Topläufer Simon Boch von der LG Telis Finanz Regensburg beim Klassiker in Bietigheim über 11,2 Kilometer. Auf die längere zweite Runde von rund sechs Kilometern waren noch einige Athleten gemeinsam eingebogen, doch schlussendlich konnte niemand dem Seriensieger von Bietigheim gefährlich werden: Zum bereits sechsten Mal triumphierte Boch unter dem Enzviadukt. In 30:54 Minuten war der Regensburger fast eine Minute schneller als im Vorjahr, obwohl er zwischenzeitlich fehlgeleitet worden war. „Da Bietigheim sozusagen an Silvester inzwischen mein Wohnzimmer ist, kannte ich natürlich den Weg. Die eifrigen Streckenposten waren jedoch partout anderer Meinung“, schmunzelte der Seriensieger nachher nur über den Fauxpas.

Shootingstar der ostbayerischen Szene wird immer mehr der Lauf in Sandharlanden. Auf diesmal amtlich vermessenen zehn Kilometern nahmen über 1100 Laufbegeisterte den Rundkurs in Angriff. Dabei überstrahlte eine Jugendliche aus dem württembergischen Gerlingen alle anderen Leistungen: Kira Weis, ihres Zeichens im Sommer U-20-Vizeeuropameisterin über 5000 Meter machte mit einem tollen Temporennen ihre kühne Voraussage war und verbesserte den deutschen Jugendrekord, den bislang keine Geringere als 5000-Meter-Europameisterin Konstanze Klosterhalfen seit 2016 mit 32:24 Minuten hielt, um vier Sekunden auf 32:20 – und das am letztmöglichen Termin, weil die Schwäbin 2024 der U23 angehört.

Hinter ihr landeten die beiden Läuferinnen der LG Telis Finanz Regensburg, Adissalem Alemu und Maria Brand, mit durchaus vorzeigbaren 34:58 und 36:34 Minuten auf den Plätzen zwei und drei. Überlegener Sieger bei den Männern wurde deren Teamkollege Adane Wuletaw in 30:24 Minuten mit fast einer Minute Vorsprung auf Vorjahressieger Tobias Ulbrich (31:19/LG Region Landshut). Die Vierer-Teamwertung holte sich erwartungsgemäß die LG Telis Finanz mit Alemu, Wuletaw sowie den U-18-Läufern Luis Festl (8. und 1. U18/33:54/persönliche Bestzeit) und Paul Zimmermann (23. und 3. U18/36:28).

In Amberg musste sich Telis-Berglaufspezialist Max Zeus über die 7,5 Kilometer dem Triathleten Simon Henseleit (Schongau) geschlagen geben. Bei den Frauen gewann die neuerdings für die LG Telis Finanz Regensburg startenden Simone Dehling vor Teamkollegin und W-40-Siegerin Eva Haberl vom LG-Stammverein DJK Ursensollen. Den 9,6 Kilometer langen Hauptlauf in Seubersdorf holte sich der bereits 43-jährige Marco Benz von der Skivereinigung Amberg. Bei den Damen war die der W50 angehörenden Bettina Staiger (LG Telis Finanz) nicht zu schlagen.

orv