„Hammergruppe erwischt“
Zeller Stockschützen um Kapitän Öttl wollen weiter erstklassig bleiben – Auftakt vor heimischer Kulisse

20.04.2024 | Stand 20.04.2024, 5:00 Uhr

Der Zeller Stockschütze Max Halbig (in Aktion) wird von seinen Teamkollegen aufmerksam beobachtet. Foto: SC Zell

In den vergangenen beiden Spielzeiten hatten die Stockschützen des SC Zell viel Luft nach oben. Das soll in der bevorstehenden Sommer-Bundesliga 2024 wieder anders werden. Zu gerne würde die Mannschaft um Kapitän Christoph Öttl an vergangene Erfolge anknüpfen. Doch die Zeller sind gewarnt, sprechen im Vorfeld von einer extrem ausgeglichenen Gruppe. Schon der Auftakt an diesem Samstag hat es in sich. Ab 18 Uhr empfängt die Mannschaft aus dem Dietfurter Ortsteil die Gäste vom FC Ottenzell – ein echter Gradmesser für das SC-Quintett.

„Spannung, enge Kiste“, sagt Öttl zum bevorstehenden Auftakt seiner Mannschaft und ergänzt: „Ottenzell ist schon zweifacher Deutscher Meister im Sommer. Das ist ein dickes Brett, das es zu bohren gilt.“ Im Kader des Auftaktgegners ist unter anderem ein gewisser Manuel Schmid zu finden, der 2018 gemeinsam mit Öttl Weltmeister im Mannschaftsspiel geworden war. „Ottenzell ist auch ein langjährig befreundeter Verein von uns, wir verstehen uns außerhalb der Bahn sehr gut. Es wird also respektvoll und fair zugehen.“

Dabei hofft Öttl auf zahlreichen Besuch in der heimischen Stocksporthalle in Zell (Sonnleitenweg 20). „Wir hoffen schon auf 100 plus. Es wäre schön, wenn auch Leute aus dem Ort kommen, die sonst nicht allzu viel mit der Stock-Abteilung zu tun haben.“ Zu Spitzenzeiten seien schon 200 Zuschauer an der Bahn gestanden: „Da kommt Atmosphäre auf“, schwärmt der Zeller Mannschaftskapitän.

Nach einer durchwachsenen Sommer-Saison 2023 (Klassenerhalt) und dem Erstliga-Abstieg im Winter 2023/24 sehnt sich das SC-Quintett – bestehend aus Johannes Heinze, Matthias Meier, Manuel Paulus, Max Halbig und Öttl selbst – nun wieder nach Erfolgen. „Eigentlich haben wir ein Jahr zum Vergessen hinter uns. Wir verstehen es aber, auch wieder aufzustehen.“ In der Vierer-Gruppe B mit Vor- und Rückrunde qualifizieren sich die beiden Erstplatzierten für das Viertelfinale, das von den übrigen drei Gruppen komplettiert wird. Der Dritte hält die Klasse, das Schlusslicht steigt ab.

An vergangene Erfolge – etwa die Teilnahme am Final-Four und Gesamtplatz drei im Sommer 2022 – anzuknüpfen, dürfte jedoch alles andere als einfach werden. „Wir haben die Hammergruppe schlechthin erwischt“, sagt Öttl, der diese Einschätzung gleich einordnet: „Normalerweise sind Siege gegen Aufsteiger fix eingeplant, wodurch der Klassenerhalt fast schon sicher war.“ Der Neuling in Gruppe B (EC Feldkirchen) sei jedoch ein Spitzenteam, das im Winter bereits mehrfacher Europacup-Sieger und Deutscher Meister geworden sei. Die Sommerrunde habe der Klub jahrelang nicht wirklich ernst genommen. Diese Zeiten seien nun vorbei. Öttl und der SC Zell üben sich daher in Demut: „Das Ziel ist der Klassenerhalt.“ Der Kapitän verrät aber auch: „Formtechnisch sind wir deutlich besser als vor einem Jahr. Das Viertelfinale wäre schon top.“

DK