Tischtennis-2. Bundesliga
TV Hilpoltstein verzweifelt an TTC indeland Jülich

04.02.2024 | Stand 04.02.2024, 19:46 Uhr

Aushängeschild ohne Sieg: Alexander Flemming musste in Jülich drei Niederlagen einstecken. Foto: Tschapka

Als Leckerbissen wurde der Rückrunden-Auftakt von Tischtennis-Zweitligist TV Hilpoltstein bezeichnet. Doch das Gastspiel beim ambitionierten TTC indeland Jülich erwies sich am Ende als ungenießbar: Trotz einer starken kämpferischen Leistung unterlagen die Gelb-Schwarzen mit 3:6. Während TV-Kapitän Alexander Flemming eine Nullrunde hinnehmen musste, wuchs einer seiner Teamkollegen über sich hinaus. Doch der Reihe nach.

Nach sechs Wochen Winterpause wollten die Mittelfranken an die guten Leistungen der Vorrunde anknüpfen. Ein schwieriges Unterfangen, denn der Spielplan hat es in sich: Mit Jülich, Bad Homburg und Dortmund müssen die Hilpoltsteiner hintereinander gegen die drei besten Mannschaften der Liga antreten. Um nicht doch noch in den Abstiegsstrudel hineingezogen zu werden, ist der eine oder andere nicht unbedingt eingeplante „Breakpunkt“ hilfreich.

Die Gelegenheit dazu bot sich am Sonntag in Jülich. Gegen den TTC hatte der TV in der Vorrunde mit der stärksten Saisonleistung überraschend gewonnen (6:3). Nicht umsonst sagte Jülichs Trainerfuchs Miroslav Broda vor dem Re-Match: „Mit Hilpoltstein haben wir noch eine Rechnung offen.“

TV Hilpoltstein: Reaktion nach Horror-Start

Und seine Jungs kämpften um jeden Ball. Prompt gehörte die „erste Halbzeit“ den Gastgebern, die in den Doppeln jede Hilpoltsteiner Schwäche gnadenlos ausnutzten. Als anschließend auch das vordere Paarkreuz mit Alexander Flemming (2:3 gegen Laurens Devos) und Petr Fedotov (0:3 gegen Robin Devos) leer ausging, lautete der Zwischenstand aus Hilpoltsteiner Sicht 0:4. Es drohte ein Debakel.

Doch die Gäste rafften sich auf: Mit dem Rücken zur Wand düperte Juan Perez zunächst Nachwuchsspieler Kas van Oost, der bei den U19-Eurpomeisterschaften die Bronzemedaille im Einzel geholt hatte, mit 3:0.

Am Nachbartisch standen sich Matthias Danzer und Florian Cnudde gegenüber. Die ersten beiden Sätze gingen erwartungsgemäß an den favorisierten Belgier, der mit einer Bilanz von 11:4 zu den stärksten Spielern im hinteren Paarkreuz gehört. Nichts deutete auf eine dramatische Wendung hin, doch dann zeigte Danzer eine wahre Energieleistung und drehte das denkwürdige Match (17:15, 11:4, 7:11, 10:12, 8:11). Ein Meilenstein in der Vita des 19-jährigen gebürtigen Schwabachers, der fortan aus dem Strahlen kaum noch herauskam.

Als nach Danzers Coup Fedotov den zweifachen Paralympics-Sieger Laurens Devos bezwang und auf 3:4 verkürzte, lag sogar ein Unentschieden in der Luft. Doch Flemming (2:3 gegen Robin Devos) und Perez (2:3 gegen Cnudde) mussten sich jeweils knapp geschlagen geben.

Nächstes Highlight für TV Hilpoltstein folgt am Samstag (10. Februar)

Danzer lag im zweiten Einzel gegen Kas von Oost in Führung, die Partie kam aber nicht mehr in die Wertung. „Das hätte ich mir nicht nehmen lassen“, sagte Danzer hinterher. So schrammte Hilpoltstein an einem durchaus möglichen Punktgewinn vorbei.

Weiter geht es bereits am Samstag (14 Uhr). Dann gastiert der TV beim Tabellenzweiten TTC Bad Homburg – der ebenfalls am Sonntag antrat und erstaunlicherweise nicht über ein 5:5 gegen den Vorletzten TTC Fortuna Passau hinauskam.

Dabei lag sogar eine noch größere Überraschung in der Luft, denn es stand bereits 5:0 für den Außenseiter, ehe Bad Homburg das Unentschieden rettete.

TTC Jülich – TV Hilpoltstein: R. Devos/Berben – Fedotov/Perez 3:0, L. Devos/Cnudde – Flemming/Danzer 3:2, R. Devos – Fedotov 3:0, L. Devos – Flemming 3:2, Cnudde – Danzer 2:3, van Oost – Perez 0:3, R. Devos – Flemming 3:2, L. Devos – Fedotov 1:3, Cnudde – Perez 3:2

wwl