Vermeidbare Derbypleite
Trainer Novokmet hadert nach der Niederlage des HC Donau/Paar in Pfaffenhofen – Männer enttäuschen

26.02.2024 | Stand 26.02.2024, 13:19 Uhr

Ständige Antreiberin: Pia Dietz gelangen in den beiden Wochenendspielen der Landesliga-Handballerinen des HC Donau/Paar insgesamt 14 Treffer. Foto: Cesarec

Kein Derby-Glück hatten die Handballer des HC Donau/Paar, bei denen die Landesliga-Frauen und die Bezirksoberliga-Männer am vergangenen Samstag zum benachbarten MTV Pfaffenhofen reisen mussten. Während die Frauen knapp unterlagen, hatte die angeschlagene Männer-Sieben beim 24:31 keine Chance. Im Nachholspiel am Sonntag beim FC Bayern München ergatterten die HC-Frauen nach einer Leistungssteigerung dann immerhin einen Zähler.

Vor der Derbykulisse in der gut gefüllten Pfaffenhofener Halle hatten die HC-Frauen am Samstag erstmal vor allem mit sich selbst zu tun. „Wir sind leider verkrampft ins Spiel gegangen. Alles, was wir vorher in der Kabine für die Abwehr und den Angriff besprochen hatten, haben wir dann einfach nicht gemacht“, haderte Trainer Damir Novokmet. Prompt zogen die Gastgeberinnen früh mit 7:2 (13. Minute) davon, ehe sich die HC-Sieben fing. Dies allerdings sehr achtbar, denn nach einem Treffer von Pia Dietz (24. Minute) lagen die Gäste plötzlich nur noch mit 9:10 hinten. Und dies, obwohl zwischenzeitlich zwei Siebenmeter (18., 19.) ungenutzt blieben. Es war indes ein kurzes Aufbäumen, denn schon bald schlichen sich die alten Fehler wieder ein. „Das war eine Kopfsache: Die Rückwärtsbewegung hat oft nicht gestimmt und der MTV ist dadurch zu schnellen Toren gekommen. Zugleich waren wir aufgrund des Rückstandes im Angriff immer wieder zu hektisch, haben zu schnell den Abschluss gesucht“, erklärte Novokmet. Doch auch nach dem scheinbar vorentscheidenden 15:20-Rückstand nach 41 Minuten kamen die HC-Frauen noch einmal heran. 22:22 stand es in der 50. Minute, plötzlich schien für die Gäste wieder etwas möglich zu sein. „In der Phase hätten wir mal ein glückliches, schnelles Tor gebraucht. Doch ein solches Positiverlebnis gab es leider nicht“, haderte der HC-Coach. Der MTV agierte konstanter – und entschied die Partie schließlich mit 26:24 für sich.
HC Donau/Paar: Günther (8), Dietz (5), Habold (5), Neumeier (3), Wynnyk (2), Wagner (1), Müller, Reisch, Reichel, Seeger, Wagner, Hübner.
FC Bayern München - HC Donau/Paar 34:34 (15:17): Trainer Novokmet hatte die HC-Sieben am Tag darauf vor dem Anpfiff eingeschworen: „Wir wollten endlich mal von der ersten Minute an richtig loslegen“, erklärte der Coach – und das gelang. „Wir waren deutlich besser als im Derby“, stellte Novokmet klar. Entsprechend agierte Donau/Paar auch ohne Katharina Müller und Aleksandra Wynnyk (beide verhindert) ständig auf Augenhöhe mit den Gastgeberinnen, geriet nur kurzzeitig mal mit einem Tor in Rückstand, lag nach einem starken Finish zur Pause dann aber selbst mit zwei Treffern vorne (17:15). Angeführt von einem treffsicheren Trio um Pia Dietz (insgesamt neun Tore), Melanie Habold und Nora Wagner (beide 7) zogen die HC-Frauen in Durchgang zwei sogar bis zum 20:15 (35.) davon und lagen selbst in der 51. Minute noch mit 30:26 vorne. „Letztendlich haben uns dann zwei Zwei-Minuten-Strafen die Stabilität und wohl auch den Sieg gekostet“, erklärte Novokmet. Bayern kam – unter anderem über zwei Siebenmeter – heran, ging sogar in Führung (33:32, 58.), doch am Ende reichte es für die Gäste noch zum 34:34. „Bei meinen Mädels war anschließend natürlich die Enttäuschung zu spüren. Unterm Strich war es aber wieder ein Punktgewinn, der uns in der sehr engen Liga noch helfen kann“, meinte Novokmet. Tatsächlich kletterte sein Team mit nun 17:17 Zählern auf Rang vier, die abstiegsbedrohte Zone (gerüchteweise steigen vier Teams direkt ab, der Fünftletzte muss in die Relegation) ist jedoch nur wenige Zähler entfernt. Umso wichtiger für den HC, dass in der kommenden Woche daheim gegen den Vorletzten HC Landshut (Samstag, 18 Uhr) gepunktet wird.
HC Donau/Paar: Dietz (9), Habold (7), Wagner N. (7), Neumeier (4), Hübner (3), Günther (3), Wagner M.-L. (1), Reisch, Reichel, Seeger.

Bezirksoberliga, Männer: MTV Pfaffenhofen - HC Donau/Paar 31:24 (16:13): Schon beim Warmmachen hatte HC-Spielertrainer Matei Serban ein ungutes Gefühl: „Ich habe sofort gemerkt, dass die Jungs insgesamt nicht bei hundert Prozent sind“, erklärte er nach einem Spiel, in dem seine Mannschaft nur im ersten Durchgang wirklich Paroli bieten konnte. Die Pfaffenhofener waren zunächst mit 7:3 (12. Minute) in Führung gegangen, dank einer Energieleistung kamen die Gäste dann aber auf 11:9 (20.), und kurz vor der Pause auf 15:13 (30.) heran. Nach dem Seitenwechsel folgte bis zum 16:15 (33.) noch ein kurzes Strohfeuer – dann kam beim HC der von Serban befürchtete Einbruch. „Es war, als hätte bei uns jemand den Stecker gezogen. Plötzlich hatte meine Mannschaft keine Kraft mehr, war in der Rückwärtsbewegung zu langsam und leistete sich Fehlpässe, sodass Pfaffenhofen immer wieder zu viel zu leichten Toren kam“, beschrieb der Spielertrainer. Hintergrund sind aus seiner Sicht neben einigen Ausfällen viele kleine Verletzungen und gerade erst überstandene Erkältungen, sodass einige Teamkollegen körperlich einfach nicht fit sind. „Der MTV hat nicht mal die Taktik umgestellt. Es lag nur an uns, wir haben das Spiel selbst verloren“, meinte Serban, der mit ansehen musste, wie die Gastgeber – zunächst über einen 5:0-Lauf bis zum 21:15 (40.) – die Partie binnen weniger Minuten komplett an sich rissen. Der deutliche Ausgang (31:24) war somit früh abzusehen. „Jetzt heißt es Mund abputzen und schauen, dass wir bis zum nächsten Spiel besser dastehen“, sagte Serban, der das Minimalziel Klassenerhalt („Wir können das schaffen“) weiter im Auge hat. Noch hat der HC sechs Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge. Kommenden Samstag (20 Uhr) kommt indes Tabellenführer SpVgg Altenerding zum Handballclub. HC Donau/Paar: Leimeister (6), Serban (5), Beschler (4), Molliqaj (2), Rohrer (2), Fardanesh (2), Bayer (2), Geis (1), Lindner, Weiß.

DK