Leichtathletik
Tim Kraus will hoch hinaus – Ex-Rother geht bei Hochsprung-Karriere „all in“

17.01.2024 | Stand 17.01.2024, 17:30 Uhr
Cornelia von Hardenberg

Tim Kraus stellte in München mit 2,07 Metern im Hochsprung eine neue persönliche Bestmarke auf. Fotos: DK-Archiv, Kiefner

Tim Kraus aus Eckersmühlen ist wieder da! Der Leichtathlet, der aus der Schmiede der LG Landkreis Roth stammt, meldete sich bei den südbayerischen Leichtathletik-Meisterschaften am vergangenen Wochenende in der Münchner Werner-von-Linde-Halle mit 2,07 Metern im Hochsprung eindrucksvoll zurück. Für ihn war es eine neue Bestleistung im Hochsprung, die ihm Platz zwei bei den Männern hinter Teamkollege und Vizeeuropameister 2022 Tobias Potye einbrachte.

Dieser und Kraus starten für die LG Stadtwerke München. Nach bestandenem Abitur hatte der inzwischen 20-jährige Kraus beschlossen, „all in“ zu gehen, wie er selbst sagt. Bis dorthin hatte er seine sportliche Heimat beim TSV Wendelstein und der LG Landkreis Roth, die immer wieder bundesweite Top-Athleten hervorbringt. Der Eckersmühlener zog nach München, um in der Trainingsgruppe von Bundestrainer Sebastian Kneifel zusammen mit Potye trainieren zu können.

Verletzungen gut überstanden

Er wollte sich einfach einmal rein auf den Sport fokussieren. Doch dann kam alles ganz anders. Bereits im Winter 2023 bremste ihn ein Sehnenriss im Oberschenkel aus. Kaum war dies überstanden, stellten sich im Mai Probleme mit der Patellasehne am Knie ein, statt neuer Höhen standen erneut Behandlung und Reha auf dem Programm. Auch diese Verletzung verheilte gut und so konnte er bereits im August, ungewöhnlich früh, mit dem Aufbauprogramm für die Wintersaison starten. Dies hat sich nun ausgezahlt.

„Insgesamt haben sich die Sprünge richtig gut angefühlt“, freute sich Kraus nach dem Wettkampf. Für die 2,10 Meter hat ihm am Ende die Kraft gefehlt. Zu viele Sprünge waren schon in den Beinen.

Kraus will A-Quali für Deutsche Meisterschaften schaffen

Die Entscheidung, nach München zu gehen, war aus seiner Sicht der richtige Schritt. Das Training an der Seite von Potye, der auf eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen im Sommer in Paris hofft, bringt ihn weiter. Inzwischen studiert der junge Athlet, komplett in englischer Sprache, Management and Technology (Wirtschaftsingenieurwesen) an der TU München.

Bereits die 2,07 Meter sind für den 20-Jährigen viel wert. Damit ist er, natürlich noch sehr früh in der Saison, derzeit auf Platz zwei der deutschen U23-Bestenliste und auf Platz sechs bei den Herren. Gleichzeitig hat er damit bereits die B-Qualifikation für die deutschen Hallenmeisterschaften Mitte Februar in Leipzig auf der Habenseite. Die A-Qualifikation (und damit die sichere Eintrittskarte) liegt bei 2,10 Metern. Und diese will er nun angreifen. Vielleicht bleibt die Latte ja schon an diesem Samstag im Glaspalast in Sindelfingen bei dieser für ihn neuen Höhe liegen.

cvh