Pokalkrimi mit Happy End
Sechs Matchbälle abgewehrt: MTV-Volleyballer gewinnen dramatisches Kreisfinale

20.03.2024 | Stand 20.03.2024, 12:49 Uhr

Erst eine taktische Umstellung brachte den Erfolg: Kapitän Philipp Langmaier wechselte nach dem 0:2-Rückstand auf die Annahme-Außen-Position und verlieh dem MTV-Spiel so Sicherheit. Foto: fso (Archiv)

Die Volleyballer des MTV Pfaffenhofen haben das Finale des Kreispokals gewonnen. Das Team von Trainerin Regine Kohlmeyer musste gegen die zwei Klassen tiefer spielende DJK Titting allerdings hart kämpfen, um zum Sieg zu kommen. Nach einem Wechselbad der Gefühle und einem 0:2-Satzrückstand setzten sich die Pfaffenhofener mit 3:2 (22:25; 15:25, 25:20, 25:17, 23:21) durch.

Kohlmeyer standen für die Partie nur vier ihrer Stammspieler zur Verfügung. Die restlichen Akteure waren verletzt, krank oder befanden sich bereits im Urlaub. Darum griff die Trainerin auf Nachwuchsspieler zurück: Die zwei Mittelblocker Benjamin Tyroller und Florian Merkel, Libero Vincent Russ, Zuspieler Florian Maier und Angreifer Manuel Promberger füllten das Pfaffenhofener Team.

Anfangs nervös und unkonzentriert im eigenen Spielaufbau, brachten sich die Gäste aus Pfaffenhofen unnötig selbst in Schwierigkeiten. Dem MTV unterliefen zahlreiche eigene Fehler und so konnte sich Titting eine 2:0-Satzführung erspielen. Die Tittinger musste dazu nicht einmal viel beitragen, sie begingen einfach weniger Fehler.

Eine taktische Umstellung ab Satz drei brachte dann die Wende. Kapitän und Zuspieler-Debütant Philipp Langmaier wechselte auf die Annahme-Außen-Position, um so dem eigenen Spielaufbau mehr Sicherheit zu verleihen. Routinier Jochen Friedel wiederum wechselte von dieser auf die Diagonalangreifer-Position, um die eigenen Stärken im Angriff häufiger zur Geltung zu bringen. Mit Nachwuchsspieler Florian Maier wechselte Trainerin Regine Kohlmeyer einen jungen, aber dennoch schon erfahrenen Zuspieler ein. In dieser Konstellation gelang es Pfaffenhofen ab Beginn des dritten Durchgangs, das Spiel in die Hand zu nehmen. Wenige Fehler im Spielaufbau und sehenswerte Angriffe der erfahrenen Spieler führten zu zwei ungefährdeten Satzgewinnen.

Im darauffolgenden Tie-Break entwickelte sich ein Krimi. Viele Fehler im Spielaufbau beider Mannschaften und die zudem eintretende Ermüdung brachten keinen Favoriten hervor. Deshalb wurde der Satz auch nicht mit dem normalen Spielende von 15 Punkten beendet, weil zu diesem Zeitpunkt noch kein Team zwei Punkte mehr als das andere hatte. Der MTV stand danach mehrmals mit dem Rücken zur Wand, schaffte es aber, sechs Matchbälle der Tittinger abzuwehren, wobei die Pfaffenhofener Nachwuchsspieler hier einen tollen Job machten. Mittelangreifer Florian Merkel schaffte es beispielsweise innerhalb nur eines Ballwechsels dreimal den gegnerischen Angriff zu blocken und den MTV wieder zurück ins Spiel zu bringen. Letztendlich hatte Pfaffenhofen am Ende mit 23:21 die Nase hauchdünn vorne und freute sich über den Pokal. Die beiden Finalisten qualifizierten sich für den Bezirkspokal, der am 13. April am Schulcampus Riem ausgetragen wird.

Für die Pfaffenhofener war dies bereits das zweite Highlight innerhalb einer Woche, denn am Donnerstag wurde die Volleyballabteilung des MTV für ihre zahlreichen Jugendmannschaften ausgezeichnet. Pfaffenhofen meldete 18 Nachwuchsteams in einer Saison – Rekord des Vereins und des gesamten oberbayrischen Kreises Nord.

PK