Ein ganzes Dorf steht Kopf
Nach sensationellem Aufstieg in die 2. Bundesliga: Mendorf feiert seine Luftgewehrschützen

16.04.2024 | Stand 16.04.2024, 6:00 Uhr

Schon bei der Siegerehrung in Hochbrück wurde ordentlich gefeiert. Nach der Rückkehr in Mendorf gingen die Festlichkeiten mit dem ganzen Ort im Dorfgemeinschaftshaus weiter. Foto: Meyer

Nach dem sensationellen Aufstieg der Luftgewehrschützen des SV Edelweiß Mendorf in die 2. Bundesliga (wir berichteten) gab es natürlich einiges zu feiern. Noch auf dem Heimweg wurde das Dorf informiert und spontan eine Feier im Dorfgemeinschaftshaus organisiert.

Die Schützen hatten sich am Samstag auf der Olympia-Schießanlage in Hochbrück in zwei Durchgängen den Aufstieg in die 2. Bundesliga gesichert. Eine gute Vorbereitung und starke Nerven führten letztlich zu dem guten Ergebnis. Dabei lief es im ersten Durchgang noch alles andere als rund. Während Sophia Scheringer 393 Ringe (97, 98, 100, 98), Vanessa Zieglmeier 390 Ringe (98, 97, 98, 97) und Nachwuchsschützin Mia Scheringer gute 390 Ringe (96, 99, 97, 98) ablieferten, musste sich Sissi Veits mit 383 Ringen (97, 96, 95, 95) zufrieden geben. Sie verzichtete auf einen Start im zweiten Durchgang. Auch für Melissa Zieglmeier lief es nicht gut. Bei 384 Ringen (93, 97, 96, 98) war sie vor allem mit den ersten zehn Schuss unzufrieden. Platz fünf mit 1940 Ringen war dann auch nicht die beste Ausgangsposition für Runde zwei. „Das Schießen bei diesem Aufstiegskampf ist etwas ganz anderes als ein Wettkampf zu Hause im eigenen Schützenkeller“, verriet Sophia Scheringer. „Die Zuschauer sind nur ein paar Meter von den Schützen entfernt und feuern ihre Teams an. Das bekommt man alles mit und muss es ausblenden.“

Im zweiten Durchgang starteten die Mendorfer dann aber eine sagenhafte Aufholjagd. Sophia Scheringer gelangen erneut 393 Ringe (97, 100, 98, 98). Vanessa Zieglmeier steigerte sich auf 395 Ringe (98, 99, 99, 99). Stefan Appelsmayer erzielte 385 Ringe (96, 96, 97, 96), Mia Scheringer kam auf 388 Ringe (98, 95, 99, 96) und Julia Appelsmayer schaffte auf Anhieb sehr gute 395 Ringe (97, 99, 100, 99). In der Endabrechnung bedeutete dies dann völlig überraschend den zweiten Platz.

Als der Aufstieg endgültig feststand, wurden Jubelgesänge angestimmt. „2. Liga sind wir mit dabei“, grölte dabei die Fangemeinde. Schützen und Fans lagen sich in den Armen und konnten ihr Glück kaum fassen. „Aufstiegskämpfe haben eigene Regeln“, hieß es dann auch bei der Siegerehrung. Dabei wurden Spitzenergebnisse von 399, 396 oder 395 Ringen erzielt.

Mit der SG Endorf (3911 Ringe) und Edelweiß Mendorf (3896 Ringe) standen am Ende die beiden Qualifikanten aus der Bayernliga Südost ganz oben. Allerdings stehen beide vor dem Problem, dass ihre Schießstände wohl nicht den Regularien der 2. Liga entsprechen. Schützenmeister Franz Jilke wurde bereits mitgeteilt, dass Mendorf den einzigen Heimkampf am 24. November haben wird. Sehr wahrscheinlich werde man diesen aber nicht in Mendorf austragen können. Nun sei man auf der Suche nach einer geeigneten Schießstätte in der Nähe.

Doch dafür ist noch etwas Zeit, nun wird erst einmal gefeiert. Zu der spontanen Party in Mendorf am Schießtag selbst, die bis kurz nach Mitternacht dauerte, kamen auch Landrat Alexander Anetsberger und Bezirksrat Alexander Heimisch. Sie gratulierten den Schützen persönlich. Bundestagsabgeordneter Reinhard Brandl und Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel (alle CSU) teilten ihre Glückwünsche telefonisch mit. Auch eine gesonderte Aufstiegsfeier wird es wohl noch geben. Doch dazu trifft sich der Vorstand erst am heutigen Montagabend und klärt die Details. Man konnte im Vorfeld ja nicht ahnen, dass es mit dem Aufstieg tatsächlich klappen würde.

DK