Gold und Silber bei Turnfest in Regensburg
Kunstturnen: TSV Jetzendorf erfolgreichster Verein bei der bayerischen Meisterschaft in Regensburg

05.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:38 Uhr

Drückten der bayerischen Meisterschaft in Regensburg ihren Stempel auf: Die Jetzendorfer Turnerinnen (hinten von links) Lisa Roithmayr, Johanna Schuberth, Loane Thum, Madita Mayr, (vorne von links) Lilli Bezjak, Mia Reimann. Foto: Hartmuth

Mit zwei Bayerischen Meisterinnen – Loane Thum und Madita Mayr – sowie zwei Vizemeisterinnen – Johanna Schuberth und Mia Reimann – hat der TSV Jetzendorf als erfolgreichster Verein bei den bayerischen Meisterschaften im Kunstturnen in Regensburg abgeschnitten. Thum und Mayr dürfen sich zudem Turnfestsieger nennen.

Das Bayerische Landesturnfest war für die Kunstturnerinnen des TSV Jetzendorf aufregend und erfolgreich. Für alle Sportlerinnen war es die erste Teilnahme an so einer Veranstaltung. Dabei ging es nicht nur um den Titel, sondern auch um die Qualifikation für die Gerätefinals in zwei Wochen und die deutschen Jugendmeisterschaften. Johanna Schuberth, Bundeskaderturnerin, stand in der Altersklasse 12 starker Konkurrenz gegenüber. Am Boden erwischte sie einen unglücklichen Start und musste einen Sturz in Kauf nehmen. Der Yurchenko am Sprung gelang ihr gut. Mit 12,00 Punkten begann sie die Aufholjagd. Am Stufenbarren turnte sie die schwierigste Übung ihrer Altersklasse und wurde dafür mit der höchsten Wertung belohnt. Schuberth zeigte als einzige Turnerin Kammriesen und eine Riesenfelge mit ganzer Drehung. Am Schwebebalken machte sie einen neuen Aufgang, einen Durchschlagsprung. Hier musste sie dann das Gerät verlassen. Die restliche Übung mit einer akrobatischen Verbindung, freiem Schrittüberschlag und freiem Rad präsentierte Schuberth in gewohnter Sauberkeit. Am Ende wurde sie mit nur 0,3 Punkten Rückstand bayerische Vizemeisterin. Mit 43 Punkten hat sie die Qualifikationspunkte für die DJM weit überschritten.

Mayr (AK13) gehört ebenfalls zur Elite des Deutschen Bundeskaders. Die fünffache bayerische Meisterin von 2022 hat auch 2023 ihren Titel auf eindrucksvolle Weise verteidigt. Mit 49,10 Punkten ließ sie den Konkurrentinnen keine Chance. Sie gewann den Meistertitel mit über acht Punkten Vorsprung. Am Schwebebalken ist ihre Übung gespickt mit Höchstschwierigkeiten. Etwas nervös beim Aufgang turnte sie souverän die schwierige und bonifizierte Verbindung aus einem freien Rad und einem Spreizsalto auf dem nur zehn Zentimeter breiten Schwebebalken. Neu in ihrer Bodenübung war der Doppelsalto gebückt sowie die Verbindung aus einem Salto vorwärts in das Rondat, Flick-Flack und eine Doppelschraube. Sie wurde für ihre Darbietung mit 12,80 Punkten belohnt. Auch am Sprung konnte die Zwölfjährige ihre Schwierigkeit im Gegensatz zum letzten Jahr erhöhen und turnte einen Überschlag mit Bücksalto in den sicheren Stand, was 13,40 Punkte bedeutete. Zum Abschluss ihrer Meisterschaft ging es für Mayr an den Stufenbarren, wo sie ihre Übung schön turnte und auch hier neue Elemente zeigte.

Thum trat in der Altersklasse 14 an und startete ihren Wettkampf am Stufenbarren, wo der Flieger vom oberen zum unteren Holm gut gelang und sie sich die Bestwertung holte. Am Schwebebalken war Thum etwas wackelig. Mit 4,4 Schwierigkeitswert turnte sie die schwerste Übung ihrer Altersklasse an Schwebebalken und Boden (4,5). Mit ausdrucksstarker Choreographie präsentierte sie unter anderem ihren Doppelsalto. Den gebückten Yurchenko zimmerte sie am Sprung in den Stand, so dass sie sich über den bayerischen Meistertitel freuen konnte. Thum, ebenfalls Mitglied des Bundeskaders, wird ihr Können wie Schuberth und Mayr bei den deutschen Jugendmeisterschaften präsentieren.

Auch Mia Reimann hat die Qualifikationspunktzahl übertroffen. Reimann, Lisa Roithmayr und Lilli Bezjak mussten sich in der AK 15 dem größten Teilnehmerfeld stellen. Das Jetzendorfer Trio startete den Wettkampf am Sprung. In der Altersklasse 15 müssen die Turnerinnen zwei verschiedene Sprünge zeigen, um sich für das Finale zu qualifizieren. Reimann turnte als einzige des gesamten Starterfeldes einen Kasamatsu. Als zweiten Sprung hat sie einen schönen gebückten Tsukahara präsentiert. Der gehockte Tsukahara von Roithmayr war sehr hoch gezeigt, der zweite Sprung war ein Überschlag. Bezjak wollte den gebückten Tsukahara am Wettkampf in den perfekten Stand zeigen und musste an die Matte greifen. Auch sie turnte noch einen Überschlag. Am Stufenbarren kam Reimann gut durch ihre Übung. Bezjaks neuer Abgang, ein Kontersalto vorwärts, hat gut geklappt. Reimann konnte erstmals am Wettkampf die akrobatische Verbindung Meni, Spreizsalto turnen und stehen. Roithmayr hatte erstmals ein freies Rad und einen Salto rückwärts in der Übung. Einen guten Wettkampfabschluss bescherten sich Reimann und Bezjak am Boden, ebenfalls mit neuen Schwierigkeiten. Roithmayr zeigte eine schöne tänzerische Übung, bei der Akro vorwärts musste sie Abzüge in Kauf nehmen. Reimann wurde mit 45,70 Punkten bayerische Vizemeisterin, Roithmayr kam vor Bezjak auf den vierten Rang. Die Trainerinnen Kerstin und Daniela Will sowie Laura Schachtl hatten alle Hände voll zu tun, um ihre Athletinnen zu betreuen. Unterstützt wurden sie von den Teamkameradinnen der Turnerinnen Tinaya Biere und Lenya Walter. Walter konnte verletzungsbedingt in ihrem ersten Jahr bei den Senioren nicht antreten. Alle Jetzendorfer Turnerinnen der AK12-15 dürfen bei den Gerätefinals am 14. Mai erneut ihr Können in jedem möglichen Finale präsentieren.

hac