Deutsche Jugend-Hallenmeisterschaft
Grundei sprintet in die Top 10: Leichtathlet aus Schamhaupten überzeugt bei DM-Premiere

27.02.2024 | Stand 27.02.2024, 14:52 Uhr

Zwei 200-Meter-Läufe innerhalb einer Stunde musste Jonas Grundei bei der U 20-DM in Dortmund bewältigen. Foto: Kiefner

Bereits die Qualifikation zur Deutschen Hallenmeisterschaft (Jugend) vor zwei Wochen war für Leichtathlet Jonas Grundei von den Spfr. Essing eine faustdicke Überraschung. Am vergangenen Samstag ging es für den Sprinter aus Schamhaupten also zur DM-Premiere in die Helmut-Körnig-Halle nach Dortmund. Und auch gegen die deutsche Nachwuchs-Elite wusste der 18-Jährige über die 200 Meter zu überzeugen.

Die Teilnahme an den nationalen Titelkämpfen bildete den Höhepunkt einer ohnehin überragenden Hallensaison. Mit persönlicher Bestleistung (22,85 Sekunden) war Grundei Ende Januar bei den „Südbayerischen“ über die 200 Meter Zweiter geworden, vor zwei Wochen hatte er diese Zeit bei den „Bayerischen“ noch einmal verbessert und mit seinen 22,63 Sekunden nicht nur Bronze, sondern auch völlig überraschend die DM-Norm (22,70) erreicht. Bereits dies war der bisher größte Erfolg des jungen Sprinters.

Und so ging es für Grundei gemeinsam mit seinen beiden Trainern Günter Bachhuber und Jörg Nowy am Samstag zur Belohnung nach Dortmund, wo es der 18-Jährige mit der nationalen U20-Elite aufnahm. Insgesamt hatten 34 Läufer aus dem gesamten Bundesgebiet für das 200-Meter-Rennen gemeldet. Dabei ging es für Grundei auch darum, erste Erfahrungen bei einem solch großem Sportereignis zu sammeln. „Die Abläufe sind nämlich ganz andere als bei normalen Wettkämpfen“, sagt Trainer Nowy und klärt auf: „Die riesige Leichtathletikhalle, die mit 1500 Besuchern gefüllt war, ständige Durchsagen der Hallensprecher, die Reaktionen des Publikums auf parallel stattfindende Wettbewerbe oder Fotografen direkt an der Laufbahn sind Eindrücke, die der junge Läufer so bisher noch nicht erlebt hat.“ Hinzu komme eine Kontrolle der Schuhe, der Startnummer und der Wettkampfkleidung eine halbe Stunde vor dem Start in einem eigens dafür eingerichteten Callroom.

Danach zählte es. Den Vorlauf ging Grundei beherzt an und kam als Vierter ins Ziel. Grundsätzlich qualifizierten sich die zwölf Schnellsten der vier Vorläufe für die beiden Endläufe. Mit seinen 22,74 Sekunden war er letztlich schnell genug, um in das B-Finale einzuziehen. „Dass er in eines der beiden Finals einzieht, war eine faustdicke Überraschung“, ordnet Trainer Nowy die Leistung seines Schützlings ein.

Nur eine Stunde später fand bereits das Finale statt. Hier musste Grundei auf der wegen des sehr engen Kurvenradius eher unbeliebten Bahn eins laufen – die Fliehkräfte wirken sich hier am stärksten auf die Laufleistung aus. Mit 22,93 Sekunden blieb der junge Sprinter aber ein zweites Mal unter 23 Sekunden und landete damit in der Endabrechnung auf Platz zehn – womit weder seine Betreuer noch der Athlet selbst gerechnet hatten.

„Es war das erste Mal, dass Jonas zwei 200-Meter-Läufe innerhalb so kurzer Zeit absolvierte“, sagt Nowy. Vor diesem Hintergrund sei seine Leistung bei der Deutschen Meisterschaft einfach „hervorragend“. Grundei selbst sagt dazu: „Das war schon eine sehr harte Sache. Da werde ich wohl in den nächsten Tagen etwas schwere Beine haben.“ Neben Bachhuber und Nowy zeigte sich auch der junge Sprinter vollauf zufrieden mit dem Abschneiden. „Eine Deutsche Meisterschaft ist schon nochmal eine ganz andere Sache. Es hat riesigen Spaß gemacht, in der großen Halle mit dieser tollen Atmosphäre zu laufen.“

Grundei hat Blut geleckt: „Jetzt möchte ich auch im Freien zu den Deutschen Meisterschaften fahren.“ Seine Trainer sind überzeugt, dass er seine Bestmarke weiter verbessern kann. Gerade die Tatsachen, dass er zwei Läufe innerhalb von nur einer Stunde in konstanten Zeiten bewältigte und beim Trainingsumfang noch Luft nach oben ist, stimmen das Trio für eine Teilnahme an der U20-DM im Sommer zuversichtlich.

DK