1. Bundesliga Süd – Luftpistole
Finaltraum geplatzt: Hitzhofen-Oberzell scheitert knapp – EM-Held Fröhlich unterliegt im Stechschuss

15.01.2024 | Stand 15.01.2024, 17:00 Uhr

Zwei Einzelsiege und eine starke Leistung erreichte Zorana Arunovic bei ihrem Wettkampfdebüt für Hitzhofen-Oberzell. Foto: SVHHO

Es hätte etwas Einmaliges in der Vereinsgeschichte des SV Hitzhofen-Oberzell werden können: Doch die Luftpistolenmannschaft des SVHHO verpasste die Qualifikation für das Bundesliga-Finale knapp. Nur ein einziger Stechschuss von EM-Held Paul Fröhlich steht am Ende zwischen den Hubertus-Schützen und dem Finaleinzug. Dass die Hitzhofener ihr zweites Duell am letzten Wettkampfwochenende gegen die Gastgeber der SGi Ludwigsburg mit 4:1 gewinnen konnten, schmälerte die Enttäuschung nur wenig.

„Wir haben unser Saisonziel zwar knapp verpasst, sind aber trotzdem nicht unzufrieden. Wir konnten die Neuzugänge gut in unser Team integrieren, hatten vor allem zu Beginn der Saison etwas Pech, können aber auch auf Siege gegen starke Gegner zurückblicken. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass die Liga dieses Jahr deutlich dichter zusammengerückt ist“, resümierte Trainer Walter Sbarra die Saison, die der SV Hitzhofen-Oberzell mit sechs Siegen und fünf Niederlagen auf Rang sechs abschließt.

Die Ausgangslage vor dem letzten Wettkampfwochenende der regulären Saison in der 1. Bundesliga Süd war klar. Die Schützlinge von Coach Sbarra brauchten zwei Siege, um sich aus eigener Kraft unter die besten vier Teams in der Süd-Staffel zu schieben und sich somit für das Bundesliga-Finale zu qualifizieren. Am Samstag ging es gegen den amtierenden Vizemeister und direkten Konkurrenten um Platz vier, ESV Weil am Rhein. Keine einfache Aufgabe – aber auch Weil am Rhein benötigte einen Sieg.

Erfolgreiches Debüt für Zorana Arunovic

Der SVHHO startete erstmals mit seinem Neuzugang Zorana Arunovic und damit in Bestbesetzung in den Wettkampf, zu dem 30 Hitzhofener Fans mitreisten. Die Serbin, die 2023 mit starken internationalen Ergebnissen auf sich aufmerksam machte, schoss auf Position 1 gegen den deutschen Nationalkaderschützen Michael Schwald (Teamkollege von Paul Fröhlich, als er im vergangenen Jahr EM-Silber gewann). Von Beginn an lag Arunovic im direkten Duell in Führung, doch ihr Kontrahent ließ nicht locker und blieb nur wenige Ringe hinter ihr. Am Ende gewann Arunovic knapp mit 380:378 Ringen. Weniger Glück hatte Andrea Heckner auf Position 3. Ihrem Kontrahenten Pavel Svetlik war sie mit 375:376 Ringen äußerst knapp unterlegen. Auf Position 4 gewann Nils Strubel gegen Michael Bittner den zweiten Einzelpunkt für die Hubertus-Schützen. Mit 374:368 Ringen gewann er seine Begegnung recht deutlich. Stefan Negler (Position 5) musste sich am Ende mit 368:370 Ringen seinem Kontrahenten Sylvain Garconnot geschlagen geben.

Paul Fröhlich zeigt Nerven

Die Entscheidung über den Sieg musste also zwischen Paul Fröhlich und Patrick Meyer auf Position 2 fallen. Für den 25-jährigen Hitzhofener Fröhlich ging der Wettkampf nicht besonders gut los. Zwar steigerte er sich im Laufe der Partie deutlich, aber Meyer hielt dagegen. Nach dem 40. Wertungsschuss stand es Unentschieden (379:379), sodass ein Stechschuss das Einzelduell und damit die gesamte Partie entscheiden musste. Auf Fröhlich lag nun eine große Last, denn nicht nur die Mannschaft und die mitgereisten Fans hofften auf den Hitzhofener Topschützen, sondern auch die am Liveticker mitfiebernden Daheimgebliebenen. Fröhlich und Meyer schossen schnell – beinahe zeitgleich. Doch der Druck machte sich bemerkbar: Bei Meyer zeigte die Anzeigetafel eine Zehn, bei Fröhlich eine Sieben, sodass der ESV Weil am Rhein das Match mit 3:2 gewann. Damit waren die Finalträume des SV Hitzhofen-Oberzell noch vor der Partie am Sonntag gegen Ludwigsburg ausgeträumt.

Dennoch wollte das Team des SVHHO zum nun feststehenden Saisonabschluss noch einmal gewinnen. Die Hubertus-Schützen gingen dabei mit der gleichen Aufstellung an den Schießstand. Arunovic gewann ihr Duell mit starken 386:379 Ringen, Paul Fröhlich besiegte Rene Potteck, die Nummer 2 der Ludwigsburger, mit 384:370 Ringen deutlich. Heckner musste sich zwar mit 371:381 Ringen ihrer Kontrahentin Julia Hlousek geschlagen geben, aber weil sich Strubel (382:371) und Negler (364:361) auf den Positionen 4 und 5 durchsetzten, fiel Heckners Punktverlust nicht weiter ins Gewicht.

EK