Triumph im Heimrennen
Die Ingolstädterin Maria Paulig gewinnt nach engem Duell mit der Gaimersheimerin Eva Schien den Halbmarathon

07.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:31 Uhr

Hatte das beste Finish: Frauen-Siegerin Maria Paulig (vorne) vor Eva Schien (hinten rechts). Foto: Hauser

Das Lächlen auf dem Gesicht von Maria Paulig war im Zielraum auf dem Theaterplatz nur zu verständlich. Schließlich hatte die 28-Jährige, die in Nürnberg lebt und dort als Zahnärztin arbeitet, als gebürtige Ingolstädterin gerade bei ihrem Heimrennen triumphiert. Die Europameisterin über die Triathlon-Sprintdistanz von 2017 erzählt derweil, dass dieser Erfolg der gelungene Auftakt für ihr Wettkampfjahr war, schließlich plant sie beim Challenge in Roth eine Premiere.

Frau Paulig, viele Starter haben im Ziel berichtet, dass ihnen die warmen Temperaturen heute merklich zu schaffen gemacht haben. Wie schwierig waren die Bedingungen?
Maria Paulig: Also ich fand es auch hart. Zum Glück hatte ich mit der Eva Schien eine coole Mitläuferin, sodass wir uns vorne immer wieder abwechseln konnten.

War das vielleicht sogar abgesprochen, dass Sie sich die Führungsarbeit so lange wie möglich teilen?
Paulig: Klar, wir kennen uns, haben vor dem Rennen auch miteinander geredet, aber abgesprochen war da gar nichts (lacht). Ich habe während des Rennens auch immer wieder ein bisschen was probiert, aber sie ist immer drangeblieben.

Die Entscheidung ist Ihnen dann erst etwa ab Kilometer 20 geglückt.
Paulig: Ja, ich habe am Schluss dann einfach nochmal versucht wegzukommen – und dann hat es zum Glück geklappt. Aber ich hätte es Eva genauso gegönnt, dass sie hier gewinnt.

Wie war es unterwegs? Die Strecke ist sehr abwechselungsreich und gilt durchaus als fordernd.
Paulig: Als Erstes war die Stimmung eigentlich durch die Bank super, weil überall Leute waren. Ich habe total oft meinen Namen gehört, das war wirklich klasse. Aber der Kurs war, wenn ich zum Beispiel an den Schotter denke, durchaus anstrengend, ja.

Im Vorjahr waren Sie nach 1:24,48 Stunde im Ziel und sind über die Halbmarathon-Distanz auch schon eine 1:20er Zeit gelaufen. Heute sind Sie nach 1:27,20 Stunde im Ziel gewesen. War diese Zeit den Temperaturen geschuldet?
Paulig: Ja, würde ich schon sagen. Ich bin das Rennen auch ganz bewusst sehr defensiv angegangen. Ich kenne jetzt meine Zwischenzeiten noch nicht, hatte aber das Gefühl, dass mir insgesamt ein recht konstantes Rennen gelungen ist. Deshalb bin ich schon zufrieden.

Ihr persönliches Saison-Highlight soll der Triathlon-Start in Roth werden, wo Sie Ihren ersten Langdistanz-Wettkampf bestreiten wollen. Auf dem Weg dorthin nimmt man einen Halbmarathon-Sieg in Ingolstadt sicher gerne mit, oder?
Paulig: Ja, das war nochmal ein guter Wettkampf für mich. Ich bestreite in der Vorbereitung in Österreich noch eine Triathlon-Mitteldistanz, und dann freue ich mich auf Roth.

Sie kommen ja eigentlich von der kurzen Triathlon-Distanz. Was haben Sie sich für Roth vorgenommen?
Paulig: Ich möchte zum einen natürlich die Atmosphäre dort aufsaugen und dann, sage ich mal, unter zehn Stunden finishen.

Und heute, bei aller notwendigen Disziplin, womit feiern Sie Ihren Sieg in Ingolstadt?
Paulig: Oh, das weiß ich noch gar nicht (lacht), vielleicht mit einem Eis.

Das Gespräch führte
Norbert Roth.