Wenn die Generalprobe schief geht, dann wird die Premiere ein Erfolg: Auf diese Weisheit aus der Theaterbranche müssen die Motorsportler von Audi hoffen und auch setzen, wenn sie im Januar zur Dakar in die saudische Wüste reisen und beim letzten Auftritt dort um den Gesamtsieg kämpfen wollen.
Denn der Härtetest für die dritte Teilnahme an das berühmteste Offroad-Rennen auf der Erde endete für die Ingolstädter am Mittwoch ziemlich bitter. Die Marokko-Rallye entwickelte sich auf der fünften und letzten Etappe sogar zu einem mittleren Desaster für die ambitionierten Rennfahrer im elektrisch angetriebenen Audi RS-Q e-tron, die mit den davor zweitplatzierten Stéphane Peterhansel/Edouard Boulanger auf den Gesamtsieg schielten. Doch nach bereits 28 der 152 Wertungskilometer auf der abschließenden Schleife um die Wüstenstadt Merzouga war schon alles vorbei. „Mr. Dakar“ (Foto), am Vortag noch Etappensieger und durch das gleichzeitige Pech der Konkurrenz sogar aufs virtuelle Podium gerückt, musste wegen Problemen am Auto in den Dünen anhalten – und letztlich ganz aufgeben.
Immer wieder erlebt eine andere Audi-Crew einen Rückschlag
Nur 3:49 Minuten hatte die französische Audi-Crew hinter dem führenden Team mit dem saudischen Piloten Yazeed Al-Rajhi und seinem deutschen Beifahrer Timo Gottschalk gelegen. Nach Peterhansels Ausfall musste Al-Rajhi seinen Toyota Hilux nur noch ins Ziel bringen, um sich den Rallye-Sieg zu sichern – bei über einer halben Stunde Vorsprung auf den nächsten Verfolger im Gesamtklassement.
Die Peterhansel-Panne reihte sich nahtlos in die Zuverlässigkeitsprobleme ein, mit denen Audi bei den drei Hybrid-Prototypen auch in Marokko zu kämpfen hatte. Immer wieder erlebte eine andere Crew einen Rückschlag, sodass erneut gute Tagesergebnisse für abwechselnde Dakar-Teams einem ernüchternden Abschneiden der Autos im Gesamtklassement gegenüberstehen: Mattias Ekström wurde mit Emil Bergkvist trotz Prolog- und Tagessieg vom Montag letztlich chancenloser Neunter, lag – auch wegen einer Zeitstrafe – mehr als eineinhalb Stunden zurück. Wegen gleich diverser Probleme waren es bei Rallye-Weltmeister Carlos Sainz und Lucas Cruz sogar fast vier Stunden: Platz 23, bei 80 Fahrzeugen.
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