Von Felix Drexler
Sein Marktwert beläuft sich derzeit auf 100000 Euro, er ist albanischer Pokal- und Supercupsieger, spielte mit dem KF Laçi in der Qualifikation zur Europa League – nun streift Argjent Mustafa das Trikot des TSV Karpfham über. Der Passauer Kreisligist hat in dieser Woche mit einem Transferknaller aufhorchen lassen. Ein Ex-Profi aus dem Kosovo soll künftig bei den Grün-Weißen die Fäden im Mittelfeld ziehen.
Der 29-Jährige hält sich erst seit Kurzem in Deutschland auf, war zuletzt vereinslos und kann eine beeindruckende Fußballer-Vita vorweisen. 123 Mal (fünf Tore) stand er für unterschiedliche Klubs in der ersten Liga Albaniens auf dem Platz, 39 Mal (drei Tore) kam er in der Eliteliga seines Heimatlands, dem Kosovo, zum Einsatz. Dabei kickte er zum Teil vor über 10000 Zuschauern.
Nun aber will Mustafa in Deutschland Fuß fassen. „Ich will mich hier als Fußballer beweisen“, sagt der 29-Jährige im Gespräch mit der Heimatzeitung. Thomas Schwarz, Trainer beim TSV, ist begeistert von den Fähigkeiten seines neuen Schützlings und hat diesen für die Rolle des Spielgestalters im Mittelfeld vorgesehen. „Man sieht gleich, was für ein toller Fußballer Argjent ist, in unserer Spielklasse ist er ein Ausnahmekönner.“
Bei den Testspielen des TSV kam Mustafa bereits zum Einsatz – und konnte vollends überzeugen. So traf er bereits bei seinem ersten Auftritt im Karpfhamer Trikot (2:2 gegen Bezirksligist Grainet) zum zwischenzeitlichen 2:1. Seinen ersten Pflichtspieleinsatz bestritt Mustafa am Samstag gegen Absteiger TV Freyung – er spielte auffällig, ein Tor gelang aber weder ihm noch seiner Mannschaft.
Den Kontakt zu dem Ex-Profi haben die Karpfhamer über ihren Vorsitzenden Georg Stadler hergestellt, der mit dem Arbeitgeber des Neuzugangs befreundet ist. Seinen Lebensunterhalt verdient sich der zweifache Familienvater derzeit noch als Fliesenleger.
Wie lange der Kosovare für die Passauer aufläuft, ist indes unklar. „Sein Arbeitsvisum läuft noch bis Mitte August“, berichtet Schwarz. Was danach passiert, entscheidet das Ausländeramt. Weil der 29-Jährige nur gebrochen Deutsch spricht, läuft die Verständigung überwiegend auf Englisch ab. Dennoch klappe die Integration gut, so Schwarz. „Die Mitspieler freuen sich, einen solchen Kicker im Team zu haben. Und auch Argjent ist ein guter Junge, nett, bescheiden, bodenständig.“
