„Wäre wunderbare Sache“
Hankofen, Erlbach, Schalding: Neues Derby-Dreieck der Dorfklubs in der Regionalliga?

09.04.2024 | Stand 09.04.2024, 10:15 Uhr

Spielen Hankofen um Tobias Richter, Schalding um Markus Gallmaier und Erlbach um Simon Hefter künftig in der Regionalliga Bayern gegeneinander? − Foto: Lakota, Zucker,, Hofer

Mit Spannung blicken Fußball-Freunde in Niederbayern und im benachbarten südöstlichen Oberbayern auf das, was sich derzeit in den beiden Bayernligen tut.

In der Nordgruppe liegt mit der Spvgg Hankofen-Hailing der Regionalliga-Absteiger aus dem Landkreis Straubing-Bogen als Tabellenführer voll auf Kurs Richtung sofortigen Wiederaufstieg, im Süden ist für den SV Erlbach als Zweitplatzierten die Regionalliga-Perspektive lebendig wie nie. Sollte an beiden Orten die konsequente Arbeit tatsächlich zum Erfolg und zum Aufstieg führen, würde im bayerischen Südosten ein neues Derby-Dreieck entstehen – nicht zuletzt zum Segen für den SV Schalding-Heining, der zwei neue Liga-Gegner fast direkt vor der Haustür hätte.

„Wir haben alle dafür gearbeitet“

Zwischen Passau und Leiblfing, wo die Hankofener Dorfbuam auf Torejagd gehen, liegen 82 Autokilometer, vom Reuthinger Weg in die Erlbacher Holzbau-Grübl-Arena sind’s gerade mal 70. Und genauso weit ist’s auch von Erlbach ins Maierhofer-Bau-Stadion der Spvgg Hankofen-Hailing. Es wäre ein Derby-Dreieck, wie es die Region im bayerischen Fußball-Oberhaus noch nicht gesehen hat – und für Schalding möglicher Weise eine zusätzliche Motivation im Kampf um den Klassenerhalt, den sie derzeit führen. Ostbayern-Duelle würden nicht länger ausschließlich gegen Burghausen und Vilzing geführt.

Am Aufstiegswillen in Hankofen und Erlbach gibt’s ohnehin keine Zweifel. Punktgleich mit dem VfB Eichstätt führen die Dorfbuam aus dem Landkreis Straubing-Bogen das Feld der Bayernliga Nord an, bei Punktegleichheit am Saisonende würde der direkte Vergleich für die Spvgg sprechen. Am Dienstag erwarten Spielertrainer Tobi Beck und Co. den TSV Kornburg zum Nachholspiel (18 Uhr). „Klar, wir haben alle dafür gearbeitet, dass wir dort stehen, wo wir stehen“, sagt Beck. Eine Konstellation mit Schalding und Erlbach in der Regionalliga fände auch der Spielertrainer sympathisch. „Die bayerische Top-Liga mit drei Dorfklubs aus der Region – das wäre natürlich eine wunderbare Sache“, hält Beck fest.

Erlbach beantragt Zulassung für die Regionalliga

Aber auch wenn es sich am Ende für die Dorfbuam nicht ausgehen würde, bricht in Hankofen keine Welt zusammen. Dort sind sie zurecht stolz auf den Status, den sie sich über Jahre erarbeitet haben: den einer Top-Adresse im bayerischen Amateurfußball.

Ganz ähnlich gilt das auch 70 Kilometer weiter südlich, wo sich am Montagabend die Regionalliga-Kommission des Bayerischen Fußball-Verbandes ein Bild von den Verhältnissen in der Holzbau-Grübl-Arena machte. Im Anschluss gab der Verein bekannt, dass man die Zulassung für die vierte Liga beantragen werde. Sportlich sind im Holzland die Weichen für den großen Schritt gestellt. Mit dem Wirken von Spielertrainer Lukas Lechner begann vor fünf Jahren ein Aufschwung, der bis heute anhält – und der nun alle Möglichkeiten für den Sprung in Liga 4 eröffnet.

In Schalding fühlt man sich in der aktuellen Situation verständlicher Weise zuerst sich selbst und einem erfolgreichen Kampf um den Klassenverbleib verpflichtet. Aber Jürgen Fuchs, der Teammanager, sagt auch: „Natürlich wäre es schön, in der Regionalliga nicht nur Strecken wie auf Urlaubsreisen bewältigen zu müssen. Insofern wären Derbys in 70 oder 80 Kilometern Entfernung absolut willkommen.“ Vielleicht ist eine solche Reise aber schon früher nötig: Man könnte sich auch in Relegationsspielen gegenüberstehen.