Heimschwäche
Es ist wie verhext am Huthgarten: Vilzing verliert gegen den abstiegsgefährdeten FC Eintracht Bamberg

28.04.2024 | Stand 28.04.2024, 21:14 Uhr
Thomas Mühlbauer

Da half alle Akrobatik nichts – die Vilzinger haben im Manfred-Zollner-Stadion wieder einmal den Kürzeren gezogen. Dieses Mal gegen Kellerkind FC Eintracht Bamberg. Foto: Simon Tschannerl

Derzeit sind die Heimspiele der DJK Vilzing alles andere als ein Genuss für die Fans der Huthgartenkicker. Gegen die „Domreiter“ des FC Eintracht Bamberg setzte es eine weitere Heimniederlage. Mit 0:1 zogen Kufner & Co. den Kürzeren.

Dabei hatten die Schwarz-Gelben gefühlt 90 Prozent Ballbesitz, was aber auch das derzeitige Dilemma des Tabellenzweiten schonungslos offenlegte – es fehlen im letzten Spieldrittel die zündenden Ideen, einen Gegner in Verlegenheit zu bringen, der in den meisten Phasen des Spiels mit einer Fünf-Drei-Zwei-Formation sein Tor verteidigt.

Und nachdem die DJK durch ihr Spiel immer anfällig für Konter ist, fing man sich in der 64. Minute einen solchen ein, welchen dann auch Patrick Görtler schnörkellos zum umjubelten Siegtreffer der Bamberger abschloss.

In der Tabelle hatte die Niederlage keine Auswirkung. Die DJK ist immer noch komfortabler Zweiter. Denn durch den Treffer von Schweinfurts Adam Jabiri in der 90. Minute zum 2:2 im Derby gegen den TSV Aubstadt, beträgt der Vorsprung der Huthgartenkicker auf den Verfolger auf Platz drei weiter acht Zähler, bei nur noch neun zu vergebenden Punkten.

Die 657 Zuschauer im Manfred-Zollner-Stadion konnten vor allem in der zweiten Hälfte ihre Enttäuschung nicht mehr verbergen ob der Leistung von Grauschopf & Co. Denn es ist aktuell unübersehbar, wie sehr die Schwarz-Gelben nach einer bislang so herausragenden Saison das Saisonende herbeisehnen. Der Spielverlauf am Samstag lässt sich so zusammenfassen: Die DJK spielte sich bis zum Strafraum den Ball munter zu, von links nach rechts, von rechts nach links, um dann zur Erkenntnis zu kommen, dass keiner die Idee hat, den Ball gefährlich in den Strafraum zu bringen, wo teilweise neun Bamberger (inklusive Torwart) standen, um die Bälle einfach nur rauszuschlagen.

Kaum Gefahr vor dem Tor

In der ersten Hälfte konnte die DJK noch halbwegs Gefahr vor dem Bamberger Tor erzeugen, was sie im zweiten Abschnitt überhaupt nicht mehr schaffte. In der 5. Minute setzte sich Schröder über die Außenbahn durch, seine Flanke fand Müller am zweiten Pfosten, doch dieser brachte keinen Druck mehr hinter den Ball. In der 8. Minute setzte sich Fischer gegen seinen Gegenspieler durch, doch Eintracht-Keeper Olschewski konnte seinen Schuss parieren.

Die Bamberger verteidigten im Anschluss sehr diszipliniert mit einer 5-3-2-Formation. In der 16. Minute zappelte der Ball von Kordick im Bamberger Netz, als er aus kurzer Distanz traf, doch der Assistent erkannte zuvor eine Abseitsposition von Müller. In der 21. Minute musste Vilzings Torhüter Max Putz in höchster Not gegen Hack klären. In der 33. Minute zog Bambergs Schmitt eine Ecke direkt aufs Tor, doch Putz machte sich lang und fischte den Ball aus dem Winkel. In der 38. Minute hätte die DJK in Führung gehen müssen. Hoch setzte sich über Außen durch, zog zum ersten Pfosten und legte die Kugel auf Fischer zurück, der komplett freistand am Elfmeterpunkt, doch er setzte den Ball fast schon kläglich neben das Tor. Zu Beginn der zweiten Hälfte war die DJK Vilzing das klar dominierende Team, kam aber zu keinen nennenswerten Tormöglichkeiten.

Vilzing ließ sich auskontern

Wie man es besser macht, zeigte der FC Eintracht Bamberg in der 63. Minute, als man die DJK auskonterte und Görtler von der Mittellinie aus freie Bahn hatte. Putz kam zwar heraus, blieb aber auf halber Strecke stehen, weil er sah, dass er nicht mehr vor Görtler an den Ball kommen konnte. Der schon die Kugel am DJK-Keeper vorbei ins leere Tor. In der 65. Minute setzte sich Hoch durch, traf aber nur ans Außennetz. Das 0:1 hatte den Hausherren den Stecker gezogen. Eintracht Bamberg hatte immer mehr Ballbesitzphasen und wenig Probleme, das Tor gegen die anrennenden Vilzinger zu verteidigen. Die schafften es nicht, den Ball gefährlich in den Strafraum zu bringen. Meist segelten Flanken in den Strafraum, die von den „Domreitern“ ohne Mühe verteidigt werden konnten.

In der Schlussphase waren bis auf Keeper Putz alle Spieler in der Bamberger Hälfte, doch es kam nichts mehr dabei heraus. Vielmehr hätten die Gäste in der Nachspielzeit erhöhen können, doch Baumgärtl traf nur den Pfosten (90. +2).

Das sagen die Trainer



Josef Eibl (DJK Vilzing): „Wir sind extrem enttäuscht, dass wir verloren haben. Wir haben gewusst, dass der Gegner tief steht und alles versucht, das eigene Tor zu verteidigen. In der ersten Hälfte haben wir es nicht schlecht gemacht. Wir haben davor gewarnt, dass der Umschaltmoment kommen wird, und der ist auch gekommen.“
Jan Gernlein (FC Eintracht Bamberg): „Wir haben heute einen extremen Fight gesehen. Wir haben aber auch gesehen, dass unsere Mannschaft lebt, was die Spieler Meter gemacht haben, wie die sich reingeworfen haben. Wir haben es uns erarbeitet und so den Sieg verdient.“