Coach Eibl findet deutliche Worte
Am Huthgarten keine Macht mehr: Bei Vilzings Heimspielen ist der Wurm drin

03.04.2024 | Stand 03.04.2024, 19:09 Uhr

Die DJK Vilzing kommt gegen die SpVgg Ansbach nicht richtig in Gang. Foto: Simon Tschannerl

Wer am Samstag Vilzings Trainer Josef Eibl nach dem Schlusspfiff sah und ihn bereits länger kennt, der wusste, wie sehr ihn die erneute 1:2 (0:0)-Heimniederlage gegen die SpVgg Ansbach ärgerte.

Es ist nicht so, dass Eibl Niederlagen in der Regionalliga nicht akzeptieren würde. Vielmehr war es die Art und Weise, wie sich Jünger&Co. präsentierten, die dem A-Lizenzhaber sauer aufstießen und die dafür sorgten, dass die DJK nach den 90 Minuten verdient als Verlierer vom Platz ging.

Das Auf und Ab der Huthgartenkicker seit dem Wiederbeginn nach der Winterpause am 25. Februar in Schweinfurt setzt sich fort. Während die Vilzinger auswärts – bis auf die Niederlage beim FC Bayern München II oft sehenswerte und überzeugende Leistungen abliefern, bleiben sie dem heimischen Publikum derzeit – seit dem Ende der Winterpause – einiges schuldig.

Das 1:2 gegen Ansbach war die zweite Heimniederlage in Folge. Nach Schlusspfiff sprach Eibl aus, was ihm nicht gefallen hat. Und es gilt als gesichert, dass sich seine Elf Selbiges in dieser Trainingswoche noch in deutlicherer Form anhören musste. „Ich bin extrem enttäuscht, weil wir uns die Niederlage selber zuzuschreiben haben“, brachte Eibl das Spiel auf den Punkt. „Die Niederlage ist verdient, weil wir von der ersten Minute an die absolute Einstellung vermissen haben lassen. Wir haben gedacht, das Spiel nehmen wir schon irgendwie mit. Das war deutlich zu sehen, es hat die hundertprozentige Einstellung gefehlt und das muss man monieren“, konkretisierte er seine Enttäuschung. Gerate eine Mannschaft einmal in diesen Trott, sei es schwierig im Spiel noch einmal zurückzukommen.

Die wenigen Chancen, die sich Müller & Co. erspielt hatten, führten nicht zu einem zielführenden Ergebnis. Eibl wird noch deutlicher: „Die wenigen Chancen, die wir haben – weil wir ein schlechtes Passspiel hatten – machen wir dann einfach nicht. Teilweise vergeben wir diese kläglich. Das muss man dann auch einmal sagen. Deswegen bin ich sehr enttäuscht.“

Ansbach steht tief

Die SpVgg Ansbach stand wie nicht anders zu erwarten sehr tief und verteidigte kompakt. Aber für den Tabellenzweiten wäre es nicht unlösbar gewesen, den Abwehrriegel zu knacken. Warum das nicht geklappt hat? Eibl nimmt kein Blatt vor den Mund: „Da hat es einerseits an der Bewegung gefehlt, andererseits am Spieltempo und an der Passgenauigkeit. Das hat aber auch etwas mit der Einstellung zu tun, dass ich den Pass anbringe und wenn ich den Ball schon verliere, muss ich einfach im Gegenpressing da sein.“ Dass passierte aber nur selten.

Stattdessen schien es in Eibl innerlich zu rumoren, als er sah, dass man immer wieder viel zu forsch nach vorne lief. D„Wir sind einfach alle nach vorne gelaufen, dann hat der Gegner schon in der ersten Hälfte extrem gute Umschaltmomente gehabt, was wir angesprochen hatten. Das wollten wir verhindern. Dann wird es einfach irgendwann schwierig“, kommentierte der Coach.

Positiv stimmten Eibl zumindest die letzten Minuten, nach dem 1:2, als Grauschopf & Co.: „In den letzten Minuten kann man es den Jungs dann nicht absprechen, dass sie alles probiert haben.“ Aber am Ende blieb es bei der verdienten Niederlage.

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Auch Mannschaftskapitän Andreas Jünger legte den Finger in die Wunde: „Wir sind enttäuscht, weil wir die Leistung nicht auf den Platz gebracht haben. Auch unsere Torchancen haben wir nicht genutzt, deswegen haben wir verdient verloren.“ Gegen die tief verteidigenden Ansbacher hätte man seiner Ansicht nach geduldiger sein müssen. Man habe in vielen Situationen einfach zu schnell nach vorne gespielt. „Wäre das besser gelungen, dann wäre es wohl besser geworden“, glaubt Jünger. Ansbach habe es nicht schlecht gemacht, „aber wir haben einfach nach vorne nichts zusammengebracht.“ Zwar habe man in den Schlussminuten noch einmal alles versucht, auch könne man der Mannschaft den Mut und die Einstellung zum Ende hin nicht absprechen. „Hinten raus, haben wir alles probiert, aber einfach kein Tor mehr geschossen“, sagt er.

Vor dem Tor zu unsauber

Lucas Chrubasik, der in der Pause beim Dreifachwechsel von Josef Eibl aufs Feld kam, suchte ebenfalls nach einer Erklärung: „Es hat auch irgendwie die Einstellung gefehlt, das Spiel anzunehmen.“ Das das nötige Quäntchen Wille und Entschlossenheit habe gefehlt. Den Toren gingen stets Abspielfehler voraus. „Das hat sich wie ein roter Faden durch die Partie gezogen“, sagte Chrubasik. Dass nach dem Anschlusstreffer noch einmal Euphorie aufkam, sei positiv gewesen. Es blieb aber dabei: Vilzing spielte bis 20, 25 Meter vor dem Tor gut, wurde aber dann zu unsauber. Die Gegentore ärgerten ihn: Zuletzt bekommen wir einfach auch viele Tore, die wir uns selber zuschreiben müssen. Es ist einfach schwierig, hier eine Erklärung zu finden.“ Durch die Abspielfehler laufe man auch meist in die Konter, und „wenn du in einen Konter reinläufst mit Zwei gegen Zwei, dann ist es immer schwierig. Denn die anderen Jungs haben auch Qualität. Es ist nicht so, dass nur wir Fußball spiele können in der Liga.“